Wie umweltfreundlich sind Rasenmäher, Laubbläser und Co.?

Gartenfans aufgepasst: Nicht nur Autos sind in der Praxis viel schmutziger als erlaubt. Auch bei motorbetriebenen Gartengeräten wird getrickst. Vor allem Billigware und saisonale Schnäppchen aus dem Baumarkt sind oft eine Gefahr für Ihre Gesundheit oder geben nach kurzer Zeit den Geist auf.

Viele billige Geräte überschreiten die gesetzlichen Schadstoffgrenzwerte im Abgas massiv und dürften gar nicht verkauft werden. Sie stoßen einen Cocktail giftiger Stoffe aus, die Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen sowie die Atemwege angreifen. Benzinbetriebene Gartengeräte verursachen beim Betrieb Lärm und CO2-Emissionen, die den Klimawandel beschleunigen.

Immer mehr Gartengeräte sind jetzt auch mit Akkuantrieb verfügbar. Ein positiver Trend, da im Vergleich zu Maschinen mit Verbrennungsmotor Gesundheitsgefahren für Verbraucher und negative Auswirkungen auf die Umwelt erheblich verringert werden können. Problematisch sind jedoch Geräte mit minderwertigem Akku oder anfälligem Produktdesign, da sie zu schnell verschleißen oder kaputtgehen. Am umweltfreundlichsten schneiden Geräte mit Kabelanschluss – oder noch besser – mit Muskelkraft ab.

Damit Verbraucher, Händler und Behörden umweltfreundliche Akku-Geräte besser erkennen und damit gezielt kaufen können, haben wir einen Kriterienkatalog entwickelt. Dieser betrachtet beispielsweise die Akkulebensdauer, die Reparierbarkeit oder den Gerätesupport. Zusätzlich soll er Herstellern als Maßstab für die Entwicklung und Bewertung ihre Geräte dienen.

Behörden müssen Umweltgesetze durchsetzen

Schmutzige Geräte mit Schadstoffausstoß oberhalb des Grenzwerts dürfen auf dem Europäischen Markt nicht verkauft werden. Die Marktüberwachungsbehörden der Länder müssen kontrollieren, dass alle erhältlichen Geräte die relevanten gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Weil hierbei zum Teil große Defizite bestehen, fragen wir regelmäßig bei den Bundesländern nach, ob sie die Einhaltung wichtiger Schadstoff-Grenzwerte bei Gartengeräten kontrollieren. Das aktuelle Ergebnis: Das aktuelle Ergebnis: Nur in Bayern wurden im Jahr 2019 Verstöße bestraft, elf Länder haben zumindest Kontrollen durchgeführt und die übrigen vier haben überhaupt nicht kontrolliert. Um zu zeigen, dass hier großer Kontrollbedarf besteht ließ die DUH zwischen 2013 und 2018 regelmäßig Schadstoffausstöße von Gartengeräten nachmessen. Ebenfalls mit unschönem Ergebnis: Jedes Jahr fielen mehrere Produkte mit stark erhöhten Werten von über 600 % auf. Meist handelt es sich um billige Geräte aus Fernost, die als Saisonware in Baumärkten oder Online-Shops verkauft werden. Im Moment können Sie beim Kauf kaum erkennen, ob ein Gerät die Vorgaben erfüllt. Deshalb gehen wir als klagebefugter Verbraucherschutzverband auch gerichtlich gegen Hersteller vor, die die Gesundheit ihrer Kunden aufs Spiel setzen.

Politik muss Ökodesign und Blauen Engel stärken

Aber auch nicht jedes Akkugerät ist hochwertig und umweltfreundlich - erkennen kann man das als Verbraucher beim Kauf aber nicht. Viele Geräte arbeiten ineffizient und geben bereits nach kurzer Zeit ihren Geist auf. Sie kosten den Verbraucher unnötig viel Geld und schaden der Umwelt. Um diese Ressourcenverschwendung zu stoppen, muss die Politik Vorgaben zur Effizienz, Umweltauswirkungen, Haltbarkeit und Reparierbarkeit festlegen. Ökodesign-Standards müssen auch für Geräte der Garten- und Landschaftspflege gelten. Das EU-Energielabel soll auch für Laubbläser, Heckenscheren & Co. eingeführt und um Angaben zur Langlebigkeit und Reparierbarkeit ergänzt werden. Damit sich umweltfreundliche Geräte leichter erkennen lassen, sollte der Blaue Engel für Akku-Gartengeräte überarbeitet und seine Anwendung gefördert werden.

Wir kämpfen für langlebigere Geräte

Wir wollen Ressourcenverschwendung und unnötige Kosten durch Billigware beenden und setzen uns für langlebige und schadstoffarme Geräte ein. Mit unseren Schadstoffmessungen überführen wir illegal agierende Unternehmen, die ihren Profit über die Gesundheit ihrer Kunden und die Umwelt stellen. Wir bleiben dran, bis Politik und Behörden ihrer Pflicht nachkommen, Umweltgesetze zu kontrollieren und Verstöße zu bestrafen. Handel und Hersteller setzen wir unter Druck, damit sie Verantwortung für ihre Produkte übernehmen.

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Kontakt

Copyright: © DUH / Heidi Scherm

Dorothee Saar
Bereichsleiterin Verkehr und Luftreinhaltung
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Copyright: © Finke / DUH

Dr. Marieke Hoffmann
Senior Expert Kreislaufwirtschaft
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