Etwa 10 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer und haben dort katastrophale Folgen für das Meeresökosystem. Riesige Müllstrudel haben sich gebildet, da Plastik sich in der Regel erst nach mehreren Jahrhunderten abbaut.
Eine besondere Gefahr stellt Mikroplastik dar. Das sind Plastikpartikel unter 5 mm, die beim Zerfall von Plastik entstehen aber auch in Kosmetika direkt zugesetzt werden. Meerestiere nehmen Mikroplastik statt Nahrung auf und können dadurch verenden. Zudem enthält Plastik oft toxische Zusatzstoffe und zieht weitere Schadstoffe aus der Umgebung an. Landen Fisch und andere Meeresfrüchte auf unserem Teller, gelangen die Schadstoffe auch in unseren Körper. Es wird also höchste Zeit, die übermäßige Verwendung und die Umweltvermüllung mit Plastik zu stoppen.
Die Politik hierzulande fühlt sich immer wieder nicht verantwortlich für diese Probleme. Dabei ist die Plastikkonzentration im Mittelmeer genauso hoch wie in den fünf großen Müllstrudeln und Deutschland produziert innerhalb der EU pro-Kopf die meisten Verpackungsabfälle. Deutschland kann eine Menge für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Plastik tun: Mehr Vermeidung, eine bessere Sammlung und ein besseres Recycling. Wie die EU-Kommission mit ihrer Plastikstrategie anstrebt, sollten typische Einwegprodukte aus Plastik verboten oder deutlich verteuert werden. Statt Einweg könnten ausgeweitete Mehrwegsysteme den Plastikverbrauch reduzieren. Das Recycling von Kunststoff sollte verbessert werden, indem Recyclingstandards etabliert werden und vermehrt recycelte Materialien eingesetzt werden. Eine Ausweitung von Pfandsystemen analog zu dem von Einweggetränkeflaschen könnte das Recycling stark verbessern. Bioplastik scheint keine Lösung für die Probleme zu liefern, weil es sich trotz Werbeaussagen wie „kompostierbar“ und „abbaubar“ in der Umwelt nicht unbedingt schneller abbaut als herkömmliches Plastik und einige Probleme sogar verschärfen kann.
Kontakt

Thomas Fischer
Leiter Kreislaufwirtschaft
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Elena Schägg
Leiterin Verpackungen
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