Bei Luftverschmutzung denken wir in erster Linie an Industrie und Verkehr und weniger an die „gesunde“ Landluft. Dabei trägt die Landwirtschaft seit der Intensivierung und der Einführung der chemischen Düngung in immer stärkerem Maße zur Emission von Luft- und Klimaschadstoffen bei. In Deutschland und Europa ist inzwischen die Landwirtschaft für die meisten Emissionen von Ammoniak (NH3) und Methan (CH4) verantwortlich.
Die Landwirtschaft ist eine wichtige Quelle der Luftverschmutzung
Die Landwirtschaft verursachte 2016 mehr als die Hälfte der gesamten Methan-Emissionen und ca. 95 Prozent der gesamten Ammoniak-Emissionen Deutschlands. Der überwiegende Teil des Methans wird in der Viehhaltung freigesetzt. Die Düngeausbringung von Gülle und Mineraldünger stellt die Hauptquelle für Ammoniak dar.
Ammoniak- und Methanemissionen sind Vorläuferstoffe für Ozon und Feinstaub – besonders gefährliche Luftschadstoffe für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Nach Angaben der europäischen Umweltagentur führt Luftverschmutzung durch Feinstaub zu mehr als 422.000 vorzeitigen Todesfällen in Europa. In Deutschland sterben jährlich über 60.000 Menschen an der erhöhten Feinstaubkonzentration (PM2,5) und 3.000 Menschen aufgrund der Ozonkonzentration vorzeitig.
Die DUH kämpft seit Jahren für saubere Luft in Deutschland und Europa und macht – anders als die Politik – dabei auch vor der Landwirtschaft nicht halt. Mit ihren beiden Projekten „Minus Methan“ und Clean Air Farming.
Clean Air Farming
Mit unserem EU LIFE geförderten Projekt “Clean Air Farming“ setzt sich die DUH gemeinsam mit ihren Projektpartnern European Environmental Bureau, France Nature Environnement und Bodenseestiftung für die Reduzierung der Ammoniak- und Methanemissionen aus der Landwirtschaft zur Verbesserung der Luftqualität und des Klimaschutzes ein.
Dazu begleiten wir die Revision und Umsetzung nationaler und europäischer Regelungen, wie zum Beispiel die Umsetzung der NEC-Richtlinie, insbesondere der Erarbeitung der nationalen Luftreinhalteprogramme. Lebensmittelunternehmen sollen motiviert werden Reduktionsmaßnahmen in ihre Kriterien aufzunehmen. Berufsschulen, Institute und Landwirtschaftskammern werden adressiert, um das Thema bereits in der landwirtschaftlichen Ausbildung aufzugreifen. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und damit zur Steigerung der Ressourceneffizienz bei der Nahrungsmittelproduktion beizutragen. Weitere Infos finden Sie auf www.clean-air-farming.eu
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Kontakt
Dorothee Saar
Bereichsleiterin Verkehr und Luftreinhaltung
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Gefördert von:
Das Projekt Clean Air Farming – (LIFE17 GIE/DE/610 Air & Agriculture) wird im Rahmen des LIFE-Programms von der EU-Kommission gefördert.