Das unterschätzte Treibhausgas Methan
Die industrielle Landwirtschaft bringt unsere Erde ins Schwitzen. Das liegt vor allem an den Treibhausgasen Lachgas und Methan. Sie wirken um ein Vielfaches stärker auf die Atmosphäre als Kohlenstoffdioxid (CO2). Im Jahr 2010 war allein Methan für 14 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Methan gilt als bedeutender Vorläuferstoff für das gesundheitsschädliche Ozon. Und doch gibt es in Deutschland und Europa bislang keine direkten gesetzlichen Vorgaben zur Reduktion von Methan.
Rinder sind Hauptverursacher
Methan zählt zu den sogenannten kurzlebigen Klimaschadstoffen. Es verweilt nur etwa 10 Jahre in der Atmosphäre, wirkt in dieser Zeit aber sehr stark erwärmend. Bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren wirkt das Gas in der Atmosphäre 28-mal so stark wie CO2 (Quelle: IPCC-AR5). In Deutschland entsteht das meiste Methan bei der Fermentation während der Gärungsprozesse im Magen von Wiederkäuern und durch das Wirtschaftsdüngermanagement (vor allem Gülle und Mist). Weitere relevante Quellen sind die Lagerung von Abfällen und die Förderung von fossilen Brennstoffen.
Aus Methan wird der Luftschadstoff Ozon
Als Vorläuferstoff ist Methan an der Bildung von Ozon beteiligt. Bodennahes Ozon ist ein Luftschadstoff und führt beim Menschen zu einer Entzündung der Atemwege, Asthma, einer Einschränkung der Lungenfunktion und einer Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Luftverschmutzung ist eines der drängendsten Umweltprobleme in Europa und verursacht jährlich 400.000 vorzeitige Todesfälle. Die Belastung mit Luftschadstoffen muss daher dringend reduziert werden. Ozon ist nach Feinstaub das größte Problem bei der Luftreinhaltung.
Methan reduzieren - aber wie?
Die DUH hat in Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung drei relevante Akteurs-Gruppen herausgestellt, welche in besonderem Maße zur Reduktion von Luftschadstoffen aus der Landwirtschaft beitragen sollten. Das sind Landwirte, Politiker und Verbraucher.
Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe setzen bereits Maßnahmen um, die Ammoniak- sowie Methanemissionen mindern können und gleichzeitig einen Beitrag für das Tierwohl leisten. Wir haben einen Blick in die Praxis geworfen und uns zeigen lassen, wie emissionsreduzierte Schweinhaltung in Brandenburg möglich ist.
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Kontakt

Jens Hürdler
Referent für landwirtschaftliche Emissionen
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Förderer:
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Der Projektträger Jülich verwaltet im Auftrag des BMU die Mittel der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und unterstützt bei der Umsetzung der NKI-Förderprogramme.
