Jeder Europäer verbraucht im Jahr etwa 16 Tonnen Ressourcen aller Art. Das Schlimme daran: Von den vielen Abfällen die entstehen, wird nur etwa ein Drittel wiederverwendet oder recycelt. Der größte Teil wird deponiert, verbrannt oder landet in der Umwelt.
Alleine von den 500 kg Haushaltsabfällen, die ein Europäer im Mittel pro Jahr verursacht, werden jedes Jahr etwa 300 kg deponiert oder verbrannt – die Ressourcen gehen verloren und müssen an anderer Stelle wieder aufwändig erzeugt werden. Außerdem schädigt in der Umwelt entsorgtes Plastik erheblich das Meeresökosystem. Nach Berechnungen der EU-Kommission könnten durch eine Kreislaufwirtschaft die europäischen CO2-Emissionen um 450 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden, was eine Reduktion um etwa 10 Prozent bedeuten würde.
Europa hat noch viel zu tun, um eine echte Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Das 2018 beschlossene EU-Kreislaufwirtschaftspaket kann nur der Anfang sein. Beispielsweise sind endlich verbindliche Vorgaben zur Abfallvermeidung und Maßnahmen zur Verteuerung des Ressourcenverbrauchs notwendig. Zusätzlich sollte eine ambitionierte Plastikstrategie den hohen Verbrauch an Einwegverpackungen und anderen Wegwerfartikeln in Europa eindämmen. Unter anderem mit einem EU-weiten Pfandsystem sollte die Umweltvermüllung beendet und der Aufbau von Mehrwegsystemen sowie einem hochwertigen Recycling gefördert werden. Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich europaweit für Abfallvermeidung und Wiederverwendung ein: Sie organisiert beispielsweise die European Reuse Conference und verleiht den European Refillable Award.
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Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
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Elena Schägg
Stellvertretende Leiterin Kreislaufwirtschaft
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