Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Menge der neu gekauften Elektrogeräte in Deutschland verdoppelt. In Tonnen gerechnet lag sie im Jahr 2022 bei knapp 3,2 Millionen. Damit einher geht ein immenser Ressourcen- und Energieaufwand, beispielsweise für die Herstellung der Batterien. Eine Ursache für den Anstieg: Typische Verschleißteile lassen sich selten einfach ausbauen, Ersatzeilpreise sind oft überhöht. Beides erschwert das Reparieren und führt zu kurzlebigeren Geräten. In Deutschland werden zu wenig Elektroaltgeräte gesammelt. Dies belegt der Rückgang der Sammelmenge von Elektroschrott um mehr als 100.000 Tonnen in nur einem Jahr. Das entspricht einer Sammelquote von nur 32 Prozent des Elektroschrotts, obwohl 65 Prozent gesetzlich vorgeschrieben sind. Fatal daran: ein großer Teil an Elektroschrott wird illegal entsorgt oder exportiert. Dazu kommt, dass nicht mal zwei Prozent der gesammelten Altgeräte für eine erneute Verwendung aufbereitet wird.
Schadstoffe aus dem Elektroschrott, wie FCKW in alten Kühlgeräten und Quecksilber in Leuchtstofflampen müssen unbedingt sachgerecht behandelt werden. Das geht nur, wenn Verbraucher*innen nahe und kostenlose Abgabemöglichkeiten vorfinden. Bisher sind die Rückgaberegelungen jedoch viel zu kompliziert, trotz Erfolgen wie etwa der Rücknahmepflicht für Supermärkte.
Mit unserer Arbeit setzen wir uns für einen nachhaltigeren Umgang mit Elektrogeräten ein, etwa durch langlebigere Produkte oder die Wiederverwendung ausgedienter Geräte, wie etwa bei unserer Handysammlung. Wir schalten uns in Normungs- und Gesetzgebungsprozesse ein, damit der Verbraucher- und Umweltschutz den Industrieinteressen nicht zum Opfer fällt. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit klären wir Verbraucher und Marktakteure über ihre Rechte und Pflichten auf. Wir setzen uns für eine einfachere Sammlung und hohe gesetzliche Standards beim Recycling von Elektroaltgeräten ein, damit Schadstoffe umweltgerecht entsorgt und Rohstoffe recycelt werden. Ebenso prüfen wir die Einhaltung wichtiger Gesetze durch die Marktakteure, damit Umwelt- und Verbraucherschutz nicht nur auf dem Papier existiert.
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Senior Expert Kreislaufwirtschaft
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