pageBG

Danke für 23 Jahre: Deutsche Umwelthilfe und Rapunzel Naturkost verabschieden sich vom Hand in Hand-Fonds

Von Guatemala, Haiti über den Kongo bis zu den Philippinen und nach Nepal: Der Hand in Hands-Fonds konnte 450 öko-soziale Projekte in rund 60 Ländern mit über 2 Millionen Euro fördern. Der Fonds wurde 1998 vom Bio-Pionier Rapunzel Naturkost und der Deutschen Umwelthilfe ins Leben gerufen und unterstützte seitdem die nachhaltige Entwicklung in Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Asien. Nach 23 Jahren währender Partnerschaft beendeten Rapunzel Naturkost und DUH in 2022 die Zusammenarbeit in der bisherigen Form.

Nach dem Hand in Hand-Fonds kommt nun die Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung, die verschiedene ökologische und soziale Anliegen des Unternehmens bündeln wird. Wir bedanken uns für 23 Jahre tolle Projekte für den Umwelt- und Klimaschutz im globalen Süden bei unserem Partner Rapunzel Naturkost. Wir sind stolz, dass wir gemeinsam zahlreiche NGOs, Frauengruppen und Bildungseinrichtungen über die Jahre unterstützen konnten. Über viele Themen rund um Biodiversität, den Klima- und Verbraucherschutz bleiben wir verbunden. Beiträge zum globalen Umwelt- und Klimaschutz wie in Brasilien oder im Okavango-Delta wird die Deutsche Umwelthilfe auch weiterhin leisten.

Beispiele für Förderprojekte des Hand in Hand-Fonds

Der Hand in Hand-Fonds hilft Infrastruktur-Projekten an Schulen, Bildungsprogrammen und unterstützt auch umweltpädagogische Angebote.

Die Hekima Girls' Secondary School in Bukoba, Tansania, wird seit rund 25 Jahren von Ordensschwestern unter der Leitung von Sister Esther Buberwa geführt. Die Schule will vor allem Mädchen aus armen, kleinbäuerlichen Familien sowie Waisen Zugang zu Bildung mit einem hohen Standard verschaffen. Denn mit einer guten Schulbildung haben junge Frauen weit mehr Chancen auf Gleichberechtigung und das Mitgestalten gesellschaftlicher Prozesse. Ein Teil der fast 400 Hekima-Mädchen lebt als Internatsschülerinnen in der Schwesterngemeinschaft.

Der Hand in Hand-Fonds hat die Schule mehrfach unterstützt. So wurde ein Maissilo gebaut, der das Lagern von Mais gewährleistet und ganzjährig  die Versorgung mit Maisbrei für das Frühstück ermöglicht. Dank einer Solaranlage besitzt die Schule eine stabile Stromversorgung. Auch sie ist ein Beitrag für ein gutes Lernumfeld: Wenn in Tansania jeden Abend um 18.00 Uhr die Dunkelheit hereinbricht, können die Schülerinnen nun bei elektrischem Licht lernen. Der schuleigene Strom dient auch dem Betrieb von Computern, welche in diesem Land an Schulen keinesfalls eine  Selbstverständlichkeit sind. Den Bau eines Schlafsaals und der Sanitäranlage hat der Hand in Hand-Fonds ebenfalls unterstützt.

Als im September 2016 in der Region Kagera die Erde bebte, blieben an der Schule zwar Menschenleben verschont, doch Gebäude wurden zerstört. Auch hier hat der Fonds unbürokratisch und schnell geholfen. 

© HAND IN HAND-Fonds

Bio-Anbau und fairer Handel sind die Säulen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft.

Der Hand in Hand-Fonds hilft Anbau-Kooperativen, Schulungszentren und weiteren Initiativen, die Kleinbauern im ökologischen Landbau, der Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten oder der Vermarktung schulen. Darunter sind auch Modellfarmen und Workshop-angebote. Die Anschaffung von Pflanzen und gentechnikfreiem Saatgut macht der Fonds ebenso möglich wie den Kauf von Werkzeug und Geräten.

Der NG-International e.V. half zwölf Frauen in der ruandischen Hauptstadt Kigali über Kleinkredite eine ökologische Champignonfarm aufzubauen. Der Hand in Hand-Fonds leistete dafür finanzielle Starthilfe. Champignons sind in der traditionellen afrikanischen Küche kaum bekannt, doch die proteinreichen Pilze sind gerade dort ein besonders wertvolles Lebensmittel. NG-International organisierte Schulungen für die Frauen, bei denen Kenntnisse in der Pilzzucht und für den Verkauf ihrer Ware auf den regionalen Märkten vermittelt wurden. Die Frauengruppe hat sich auf diese Weise eine eigene Einkommensquelle geschaffen.

In Kenia unterstützt die Stiftung Biovision Mango-Bauern. Denn Fruchtfliegen sind dort ein häufiges Problem. Die Biobauern erlernen Methoden der ökologischen Schädlingsbekämpfung.

Solche Projekte verbessern die Ernährungssicherheit in der Selbstversorgerlandwirtschaft und schaffen oft auch langfristig zusätzliche Einkommensquellen. Eine Reihe von Landwirtschaftsprojekten unterstützt gezielt Frauen. Besonderen Wert legt der Hand in Hand-Fonds auf einen zukunftsfähigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen: Boden und Wasser müssen geschont, Biotope und deren Tier- und Pflanzenwelt respektiert werden. 

© Peter Lüthi - Biovision

Agroforstwirtschaft hilft dem Regenwald

Im Biosphärenreservat Mbaracayu, einem Atlantischen Wald in Paraguay, variieren die Biotope vom Regenwald bis zur trockenen Savanne. Den vielfältigen Landschaften hat das Gebiet seinen Artenreichtum zu verdanken.

Viele Familien leben an der Armutsgrenze und arbeiten mit einfachen bäuerlichen Werkzeugen und Methoden. Geld für den täglichen Bedarf oder gar für kleine Investitionen fehlt. Aus der Not heraus roden die Bauern Regenwaldflächen, um ihre Familien mit selbst angebautem Gemüse und Brennholz versorgen zu können.

Hier arbeitet der Global Nature Fund mit einer paraguayanischen Stiftung zusammen, die das Reservat verwaltet. Die beiden Organisationen haben eine neue Einkommensquelle aufgebaut: den ökologischen Anbau von Mate-Tee. Mit Zuschüssen aus dem Hand in Hand-Fonds konnten sie einen Trockner und Gerätschaften zur Verarbeitung der Teeblätter anschaffen.

Direkt zwischen den Bäumen gepflanzt, passt sich das heimische Schattengewächs Mate in den Regenwald ein. Diese Anbauform ahmt die Natur nach: Sie bietet Wildtieren einen Lebensraum und schont den Boden. Der Wald wird quasi zum Garten und die Kleinbauern lernen ihn zu erhalten.

© HAND IN HAND-Fonds

Solarenergie als dezentrale und nachhaltige Lösung

Entwicklungs- und Schwellenländer haben in ihren entlegenen, ländlichen Regionen meist keine Stromversorgung. Der International Solar Energy Research Center Konstanz e.V. (ISC) hat sich das Ziel gesetzt, Schulen und Krankenstationen oder ganzen Dörfern Zugang zu Solarstrom zu verschaffen. Mit Geldern aus dem Hand in Hand-Fonds konnten die technischen Komponenten für eine Solaranlage in Kamerun beschafft werden.

In Ndambog, einem Dorf in einer von Stromnetzen weit entfernten Region, hat ISC eine Solaranlage für die Grundschule installiert. Solche abgelegenen Regionen mit schlechter Infrastruktur leiden oft unter einem Mangel an Lehrkräften, da diese wenig motiviert sind, sich hier niederzulassen. Dies trägt wiederum zur Landflucht bei; die Familien ziehen in größere Städte, weil die Kinder dort bessere Bildungschancen haben.

ISC wählt für seine Systeme immer Komponenten, die einfach zu warten sind. Eine Gruppe von Dorfbewohnern und Berufsschüler in der Region erhielten Einweisungen für die Kontrolle der Anlage, kleinere Reparaturen und die Wartung, so dass nachhaltige und kompetente Handwerkerteams vor Ort entstehen. Das gelungene Projekt hat bereits weitere Nachfrage in der Region ausgelöst. 

© HAND IN HAND-Fonds

In den Wassermangelgebieten des globalen Südens sind es vor allem Frauen und Kinder, die täglich lange Wege auf sich nehmen müssen, um Wasser herbeizuschaffen.

Dabei setzen sie sich nicht nur Gefahren aus, sondern die anstrengende und zeitraubende Arbeit hindert die Frauen daran, nachhaltige Strategien für ein besseres Leben zu verfolgen. Sobald sauberes Wasser am Wohnort zugänglich ist, wird Energie frei: für Bildung oder Erwerbsarbeit, für bessere Aufsicht über den Schulbesuch der Kinder, für Engagement in der Dorfgemeinschaft.  Eine bessere Wasserqualität trägt außerdem zur Verminderung von Krankheiten bei.

In mehreren Projekten, meist in afrikanischen Ländern, hat der Hand in Hand-Fonds geholfen, Brunnen zu sanieren oder Wasserpumpen zu installieren, die mit Solarstrom betrieben werden.

Auch im nepalesischen Tsum Tal im Himalaya haben viele Dörfer Probleme mit der Wasserversorgung. Ursache hierfür ist der Rückgang der Gletscher. Die Bewohner müssen vor allem im Sommer weite Wege zurücklegen, um an sauberes Wasser zu gelangen. Mit Mitteln aus dem Hand in Hand-Fonds konnte der Infinite Compassion e.V. hier Wasserleitungen bauen. 

© Infinite Compassion e.V.

Meeresschildkröten gehören zu den ältesten noch lebenden Reptilien. Weltweit gibt es sieben Arten – alle sind vom Aussterben bedroht.

Man findet Meeresschildkröten in Küstennähe und auf hoher See, vor allem in tropischen und subtropischen Breiten. Nur zur Eiablage gehen die Weibchen an Land; vielerorts fallen sie hier aber Wilderern zum Opfer oder ihre Nester werden ausgeraubt.

Der Hand in Hand-Fonds hat die Stiftung Turtle Foundation bei einem Projekt auf der Kapverden-Insel Boavista unterstützt, wo die weltweit drittgrößte Nistpopulation der Unechten Karettschildkröte vorkommt. Doch massive Wilderei bedrohte die Bestände. Seitdem Artenschützer während der Nistsaison ständig die Strände bewachen, ist die Anzahl gewilderter Tiere um 95 Prozent gesunken. Der Hand in Hand-Fonds hat den Kauf von GPS-Geräten und weiteren wichtigen Ausrüstungsgegenständen ermöglicht.

Mit Aufklärung in den Schulen und Tourismuseinrichtungen sowie  Strandsäuberungsaktionen führt die Turtle Foundation ihre Arbeit fort. Schrittweise will sie die Verantwortung für den Artenschutz in die Hände der Bevölkerung legen.

© HAND IN HAND-Fonds

Ein Baumschulprojekt in Bolivien motiviert zum Mitmachen und Lernen. Der erste Schritt von der Hilfe zur Selbsthilfe ist damit schon geschafft.

In vier Dörfern nahe Rurrenabaque, einer Stadt im Tiefland Boliviens, hat der Wir und Jetzt e.V. ein Baumschul-Projekt ins Leben gerufen. Sechs Baumschulen sind entstanden, die nun Pflanzmaterial für das Wiederaufforsten liefern.
Projektmitarbeiter sammelten die ersten Baumsamen für die Gehölz-Aufzucht zusammen mit Kindern. Mittlerweile wird die Baumschule von der Dorfgemeinschaft mitbetreut, die ausgewählte Junggehölze auf gerodeten Flächen in Dorfnähe pflanzt.

Schnell entwickelte sich daraus ein Umweltbildungsprojekt: Ein Lehrer erklärte den Kindern die heimischen Baumarten und weckte Verständnis für ökologische Zusammenhänge. Andere Lehrer und Eltern zogen mit: Man organisierte einen Gieß-Dienst in der trockenen Jahreszeit, sicherte die Baumschule gegen Hühner und stellte in der Schule den ersten Mülleimer des Dorfes auf.

© HAND IN HAND-Fonds
Teilen auf:

Cookie Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien, um die Bedienung der Webseite zu erleichtern und eine persönlichere Ansprache zu ermöglichen – auch außerhalb unserer Webseiten. Auch können wir so auswerten, wie unsere Nutzer unsere Seiten verwenden, um unsere Seiten so weiterentwickeln zu können. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Essentiell

Externe Inhalte

Engagement

Statistik

Verwendung von Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien (im Folgenden „Technologien“), die es uns beispielsweise ermöglichen, die Häufigkeit der Besuche auf unseren Internetseiten und die Anzahl der Besucher zu ermitteln, unsere Angebote so zu gestalten, dass sie möglichst bequem und effizient sind, unsere Marketingmaßnahmen zu unterstützen und externe Medien einzubinden. Diese Technologien können Datenübertragungen an Drittanbieter beinhalten, die in Ländern ohne angemessenes Datenschutzniveau (z. B. Vereinigte Staaten ) ansässig sind. Weitere Informationen, auch über die Verarbeitung von Daten durch Drittanbieter und die Möglichkeit, Ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen, finden Sie in Ihren Einstellungen unter „Einstellungen“ und unter folgenden Links:

Impressum Datenschutz