LED- und Energiesparlampen
Effiziente Dauerbrenner – sie schaffen viel Licht mit wenig Energie, sie sparen Strom und über die Lebensdauer gerechnet viel Geld.
LED- und Energiesparlampen verbrauchen für die gleiche Helligkeit 80 bis 90 Prozent weniger Strom als die klassische Glühlampe. Diese wandelt nämlich nur etwa 5 Prozent des Stroms in Licht um, der Rest wird zu Wärme. Da LED- und Energiesparlampen auch etwa acht bis dreißig Mal länger halten als Glühlampen, kann man mit ihnen viel Strom sparen. So viel, dass man bei flächendeckender Umstellung leicht ein bis zwei Kohlekraftwerke abbauen könnte.
Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und LED-Lampen gelten als Elektrogeräte und müssen wie diese getrennt entsorgt werden. Schließlich enthalten LED-Lampen oft Arsenverbindungen und Energiesparlampen Quecksilber. Daher gehören solche Altlampen nicht in die graue Restabfalltonne oder zum Altglas. Damit enthaltene Schadstoffe umweltgerecht entsorgt und Wertstoffe recycelt werden können, müssen Altlampen bei Händlern oder den örtlichen Wertstoffhöfen abgeben werden. Wir schätzen, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 200 Millionen Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und LED-Lampen in Verkehr gebracht werden. Davon werden jedoch nur etwa 50 Prozent ordnungsgemäß gesammelt.
Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich für eine Stärkung des Umweltbewusstseins von Verbrauchern, Unternehmen und der Politik gegenüber Lampen ein. Einerseits sind energieeffiziente Lampen wichtig für den Klimaschutz, andererseits enthalten sie oft Schadstoffe und werden noch zu häufig falsch entsorgt. In Testbesuchen kontrollieren wir deshalb, inwieweit der Handel seiner gesetzlichen Pflicht zur Rücknahme von Elektroaltgeräten nachkommt. Mit unseren Service-Checks überprüfen wir kommunale Wertstoffhöfe und Baumärkte, ob sie Energiesparlampen und andere Problemabfälle zurücknehmen und wie sie Kunden darüber aufklären. Um Verbraucher vor Lampen mit zu viel Quecksilber zu schützen, analysieren wir Energiesparlampen und gehen rechtlich gegen Unternehmen vor, die Lampen mit mehr als dem zulässigen Quecksilbergehalt in Verkehr bringen.
Mit Hilfe verschiedener Kennwerte kann man die optimale Lampe für den jeweiligen Einsatzzweck finden. Wie hell eine Lampen ist, verrät die Lumenzahl. Je höher der Wert ist, desto heller leuchtet die Lampe. Eine LED-Lampe mit 590 bis 650 Lumen hat die gleiche Helligkeit wie eine 60-Watt-Glühlampe. Auch die Lichtfarbe ist wichtig: Das Spektrum reicht von tageslichtweiß (über 5300 Kelvin) – einem eher kalten Licht – bis warmweiß (unter 3300 Kelvin). Die klassische Glühlampe liegt bei 2700 Kelvin. Hochwertige LED- und Energiesparlampen sind zwar in auf den ersten Blick etwas teurer, rechnen sich aber über ihre lange Lebensdauer. Die zu erwartende Brenndauer und die Schaltfestigkeit werden auf der Verpackung angegeben. Aber Vorsicht, nicht jede LED- oder Energiesparlampe ist dimmbar. Dies erkennt man am entsprechenden Hinweis auf der Verpackung. Wie viel Strom man sparen kann, zeigt das EU-Energielabel für Lampen. Das Label reicht von „A++“ für besonders energieeffiziente Lampen bis „E“ für Lampen mit einer sehr schlechten Lichtausbeute.
Obwohl Energiesparlampen etwas Quecksilber enthalten, belasten sie die Umwelt weit weniger mit Quecksilber als Glühlampen – das sogenannte Quecksilberparadoxon. Der Grund ist der höhere Stromverbrauch der Glühlampen. Schließlich wird etwa die Hälfte unseres Stroms noch immer aus Kohle gewonnen. Diese enthält Quecksilber, das bei der Verbrennung zum Teil freigesetzt wird. So setzt eine 60-Watt-Glühlampe, die täglich drei Stunden leuchtet, durch ihren Stromverbrauch jedes Jahr etwa ein Milligramm Quecksilber frei. Eine gleich helle 11-Watt-Energiesparlampe dagegen nur 0,2 Milligramm. Energiesparlampen enthalten zwar eine geringe Menge Quecksilber – auf die Lebensdauer umgerechnet etwa 0,25 Milligramm pro Jahr – dieses gelangt bei korrekter Entsorgung jedoch nicht in die Umwelt.
Energiesparlampen enthalten eine geringe Menge Quecksilber, von der im normalen Betrieb keine Gefahr ausgeht. Geht eine Energiesparlampe zu Bruch, sollten Sie den Raum lüften und diesen für 20 Minuten verlassen, da ein Teil des Quecksilbers verdampft. Anschließend kehrt man die Scherben vorsichtig mit zwei Stück Pappe zusammen und gibt sie in ein luftdichtes Schraubglas. Auf den Einsatz eines Staubsaugers sollte man verzichten, weil die Abluft das Quecksilber in der Luft verteilen kann. Kleine Scherben kann man stattdessen mit einem Klebeband auftupfen. Das Glas mit dem Lampenbruch darf nicht in den Restabfall oder die Altglastonne, sondern muss beim Händler, dem örtlichen Wertstoffhof oder Schadstoffmobil abgegeben werden.
Für das Recycling von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren werden verschiedene Verfahren eingesetzt, etwa das „Kapp-Trenn-Verfahren“, das „Zentrifugal-Separationsverfahren“ oder das „Glasbruchwaschverfahren“. Grundsätzlich werden die Altlampen dabei in ihre Einzelbestandsteile zerlegt, sodass diese bestmöglich verwertet werden können. Während Glas und Metall in der Regel recycelt werden, wird die Kunststofffraktion lediglich thermisch verwertet. Seltene Erden und Quecksilber werden teilweise recycelt oder umweltgerecht entsorgt.
Kontakt
Viktor Schödwell
Senior Expert Kreislaufwirtschaft
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Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
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