Grüne Schulhöfe in Brandenburg - klimagerecht und nachhaltig
Schulhöfe können als grüne Oasen wichtige Impulse für den Unterricht geben, Erholungsort sein, Platz für Bewegung bieten und insgesamt die Sinne auf vielfältige Weise anregen. Gemeinsam haben das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im November 2020 diesen Schulhofwettbewerb gestartet. Ziel ist es, Schulhöfe in klimagerechte, nachhaltige und grüne Lebens- und Lernräume zu verwandeln. Im Projekt sollen Maßnahmen zur klimagerechten und nachhaltigen Gestaltung des Schulhofes, zur Förderung des Klimaschutzes, der Klimafolgenanpassung, des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen und der biologischen Vielfalt eine besondere Berücksichtigung bei der Schulhofumgestaltung finden. Zudem legen wir im Verlauf des Projektes viel Wert auf die aktive und partizipative Einbindung der ganzen Schulgemeinschaft.






























Welche Schulen sind dabei?
Insgesamt haben sich 45 Schulen verschiedener Schultypen aus ganz Brandenburg beworben. Wir freuen uns über die vielfältigen, tollen Ideen und die große Motivation der Schulen, ihre oft sehr grauen, monotonen Schulhöfe in lebendige Lernorte zu entwickeln. Zehn Schulen wurden am 15. März 2021 von der Jury ausgewählt und erhalten neben der intensiven Begleitung eine Förderung von insgesamt 150.000 Euro durch das Umweltministerium. Die gemeinsame Pressemitteilung finden Sie hier. Welche Schulen ausgewählt wurden finden Sie in der folgenden Übersicht.
- bundtStift Schule Strausberg
- Goethe-Schiller-Gymnasium Jüterborg
- Kinderschule Oberhavel Oranienburg
- Sigmund-Jähn-Grundschule Fürstenwalde/ Spree
- Comenius-Oberschule Wünsdorf
- Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule Teltow
- Grundschule am Kiefernwald Michendorf
- Grundschule Gebrüder Grimm Brandenburg an der Havel
- Grundschule Klosterfelde
- Konrad-Wachsmann-Oberstufenzentrum Frankfurt (Oder)
Wie geht es weiter?
Wir begleiten die zehn Projektschulen mit Beratung und verschiedenen Workshops, die digital und in Präsenz stattfinden. Thematisch geht es vor allem um naturnahe und klimagerechte Schulhofgestaltung, Partizipation der Schulgemeinschaft, digitale Beteiligung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Akquise. Ergänzend vernetzen sich die Projektschulen regelmäßig in kurzen Videokonferenzen und können sich so immer wieder gemeinsam austauschen und voneinander lernen.
Im Rahmen des Workshops "Öffentlichkeitsarbeit & Akquise" hat uns die Berliner Grafikerin Lina Ernst zeichnend begleitet. Das Graphic recording steht als Plakat mit Tipps und Anregungen zum Thema für interessierte Schulen zur Verfügung. Die Nutzung ist für Schulen nichtkommerziell unter Angabe der Autorin möglich. Eine Dateiversion zum Ausdrucken im DINA1-Format steht für interessierte Schulen zur Verfügung - sprechen Sie uns gerne an.
Alle Infos zum Wettbewerb im Überblick
Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit an ihrer Schule, am Schreibtisch und am Bildschirm. Als Ausgleich zum kopflastigen Schulalltag in geschlossenen Räumen brauchen Sie jedoch den Zugang zu Naturräumen und die Möglichkeit, Natur zu erfahren. Die Gestaltung des Schulgeländes spielt dabei eine wichtige Rolle. Als attraktive Lernorte im Freien sollten diese vielfältig nutzbar sein. Insbesondere in Corona-Zeiten stellen sie eine ideale Alternative zum Klassenzimmer dar und ermöglichen Kindern und Jugendlichen, trotz Abstandsregeln gemeinsame Aktivitäten zu entfalten.
Der Schulhof kann vielfältige Aufenthaltsräume sowie Beschäftigungs- und Lernmöglichkeiten, auch auf kleiner Fläche bieten. Er regt zum Spielen und Bewegen an, schafft Platz zum Erholen und Naturerleben und stärkt das Miteinander auch schon während der Planungs- und Bauphase. Zusätzlich
kann die Bildung zur klimagerechten und nachhaltigen Entwicklung gefördert werden, die von der Theorie bis zur praktischen Umsetzung reicht und den Schulalltag über die bloße Vermittlung von Lehrplaninhalten hinaus bereichert.
Dabei finden sich auf dem Schulgelände zahlreiche Anknüpfungspunkte für Nachhaltigkeitsthemen. Angefangen von kleinen Unterrichtseinheiten zu klimaangepasster Bepflanzung bis hin zu komplexen Konzepten wie den planetaren Grenzen oder den Nachhaltigkeitszielen. Darüber hinaus können klimagerecht und naturnah gestaltete Schulhöfe einen konkreten Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten. Grüne Schulhöfe tragen zu einem positiven Kleinklima bei. Auf unversiegelten und begrünten Schulhofflächen kann im Vergleich zu betonierten Flächen mehr Regenwasser verdunsten und versickern. Begrünte Ecken bieten Lebensräume für Tiere und Pflanzen, Biodiversität und Bodenschutz kann direkt erlebt werden. Der Schulhof bietet Schüler*innen ein ganz praktisch erfahrbares Beispiel für umweltbewusste und klimaangepasste Freiraumgestaltung. So wird es möglich, Alltagshandeln zu reflektieren und zur Transformation zu einer nachhaltig und klimagerecht lebenden Gesellschaft beizutragen. Die Umgestaltung des Schulgeländes kann so ein Signal für den Weg in eine klimafreundlichere und klimaangepasste Zukunft werden, das von den Schulen nach Außen in das Quartier, die Gemeinde, die Kommune und an andere Schulen gesendet wird.
Dazu möchten wir in diesem Projekt Schulen in Brandenburg ermutigen und befähigen.
Bewerben konnten sich Grundschulen sowie Schulen der Sekundarstufe I und II aus Brandenburg. Zugelassen waren alle Schulträger, Schulformen und pädagogischen Bildungskonzepte. In der aktuellen Schulnetzplanung durfte der Schulstandort jedoch nicht zur Schließung vorgesehen sein. Von einer Wettbewerbsteilnahme ausgeschlossen waren Weiterbildungsinstitute, Hochschulen und nichtschulische Bildungseinrichtungen.
- Der Schulhof braucht dringend eine Umgestaltung oder Weiterentwicklung
- Der Schulhof wird nicht mehr den aktuellen Anforderungen gerecht, z.B. durch steigende Zahl von Schüler*innen, Ganztagsangebote, Inklusion, fehlende naturnahe Gestaltung
- Die Schule hat schon Planungen und Ideen, die aber wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeiten bisher nicht umsetzt werden konnten
- Die Schule hat sich schon Gedanken gemacht, wie die Schulgemeinschaft handeln kann, um den Schulhof Klima- und nutzungsfreundlicher zu gestalten
- Es gibt Ideen, wie der Schulhof in die Kommune oder ins Gemeindeleben wirken kann
- Die Schule hat hat den Wunsch den Schulhof endlich umzugestalten, weiß aber nicht, wie sie das anpacken soll
Wir bringen die Schulen auf den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung, fördern deren Kompetenzen, zeigen ihnen auf, wie sie sich vernetzen und wie es nach dem Projekt weitergehen kann.
Vier Umsetzungsschulen, deren Schulhofplanung klimagerecht, nachhaltig und naturnah ist und in einem partizipativen Prozess mit der Schulgemeinschaft erarbeitet wurde, erhalten eine Fördersumme von jeweils 30.000 Euro für die Umsetzung ihrer Planung. Mit jeweils 5.000 Euro werden zusätzlich sechs Planungsschulen gefördert, die schon länger den Wunsch haben, ihren Schulhof endlich umzugestalten, denen aber bisher das Geld und das “Wie“ für eine partizipative Planung fehlen.
Über die finanzielle Förderung hinaus, die durch das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) zur Verfügung gestellt wird, bieten wir:
- Vier eintägige Workshops zu den Themen „Schule als grüner Lernort“, „Partizipativ planen und handeln“, „Mittel akquirieren und Partner*innen gewinnen“ und „Netzwerken und austauschen, Erfahrungen weitergeben“
- Ein optionaler Workshop zu Themen, die von den Schulen eingebracht werden
- Ein Netzwerktreffen Anfang 2022 zur Reflexion und Weiterentwicklung
- Eine Schulhofkonferenz mit allen beteiligten Schulen zum Abschluss des Projektes
- Kontinuierliche Beratung per Telefon und E-Mail sowie Präsenztage vor Ort
- Handlungsleitfaden mit Best-Practice-Beispielen zur Anregung
- Begleitende Öffentlichkeits- und Pressearbeit
Bewertung
Die Bewertung der Projekte orientiert sich an einer Reihe von Entscheidungskriterien:
- Berücksichtigung von Maßnahmen zur klimagerechten und nachhaltigen Gestaltung des Schulhofes, zur Förderung des Klimaschutzes (z.B. CO2-Speicherung in Bäumen), der Klimafolgenanpassung (z.B. Beschattung zur Hitzevorsorge, Versickerungsflächen), des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen (z.B. Recycling, Kompost) und der biologischen Vielfalt
- Ideen zur Nutzung des umgestalteten Schulhofs im Schulalltag, auch im Unterricht
- Terminsicherheit und Machbarkeit der Umsetzung bzw. Planung bis Herbst 2022
- Hohe Motivation aller Akteur*innen für partizipative Prozesse
- Breite Mitwirkung von Lehrkräften, Schulpersonal, Eltern und insbesondere der Schüler*innen im Planungs- und Umsetzungsprozess
- Zusage zur aktiven Teilnahme an den Workshop- und Vernetzungstreffen innerhalb des Projektes
- Bereitschaft zur Öffentlichkeitsarbeit und zur eigenständigen Akquise (weiterer) finanzieller Mittel zur nachfolgenden Umgestaltung
- Bereitschaft, das Wissen an andere Schulen weiter zu geben und in den Austausch zu treten
- Durchführung der Planungs- und Umsetzungsprozesse
- Innovative Ideen
- Besonderheiten der Funktion des Schulhofs und die Rolle des Schulhofs im Quartier
- Dringlichkeit einer Umgestaltung

Das Projekt wird von einer qualifiziert besetzen Jury fachlich unterstützt und begleitet. Die Jurysitzung hat am 15. März 2021 stattgefunden. Das Gremium hat anhand der verschiedenen Bewertungskriterien über die Auswahl der zehn Schulen, deren Schulhofumgestaltungen bzw. -planungen im weiteren Projektverlauf gefördert werden, entschieden. Als Mitglieder des Jurygremiums waren folgende Vertreter*innen dabei:
- Regine Baeker, Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz/ Ref. Umweltbezogener Gesundheitsschutz
- Ben Berger, Landesschülerrat Brandenburg
- Dr. Charlotte Bergmann, Naturschutzbeirat in Brandenburg/ Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung
- Lutz Bessel, Mitglied der Expertenkommission des Deutschen Schulpreises
- Renate Froese-Genz, Naturgarten e.V. - Verein für naturnahe Garten- und Landschaftsgestaltung
- Katja Neugebauer, Brandenburg 21 e.V.
- Klaus-Dieter Pohl, Ministerium für Bildung, Jugend und Sport/ Landesbeauftragter für Schülerwettbewerbe
- Dr. Martin Pohlmann, Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz/ Ref. Klimaschutz und Nachhaltigkeit
- Franziska Reise, Freie integrative Grundschule Känguru Altenburg/ Ehrenberg
- Karsten Standke, Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, Landesgruppe Brandenburg
- Kerstin Trick, Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz/ Ref. Bildung für Nachhaltige Entwicklung
- Dr. Ariane Walz, Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz/ Ref. Klimaanpassung und Bioökonomie
- Markus Zipf, Deutsche Umwelthilfe/ Kommunaler Umweltschutz
Kontakt Projektteam

Ilka Markus
Referentin Kommunaler Umweltschutz
E-Mail: Mail schreiben

Daria Junggeburth
Referentin Kommunaler Umweltschutz
Tel.: 030 2400867-33
E-Mail: Mail schreiben
Förderer:
Dieses Projekt wird vom Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) gefördert.
