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Pressemitteilung

Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“ mit Rekordbeteiligung

Berlin, Dienstag, 15.04.2008 Dateien: 4

Mehrweg-Allianz aus Getränkefachhandel, privaten Brauereien und Deutscher Umwelthilfe appelliert an Verbraucher, nur Getränke in Mehrwegflaschen zu kaufen – jährlich über eine Million Tonnen Kohlendioxid können durch konsequenten Verzicht auf Getränke in Einwegflaschen eingespart werden – Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“ 2008 in über 5.000 beteiligten Betrieben geplant

© claudia.kunitzsch

Die Allianz aus mehrweg-orientierter Getränkewirtschaft und Deutscher Umwelthilfe e. V. (DUH) zieht nach dem ersten Jahr ihrer Aktion „Mehrweg ist Klimaschutz“ eine positive Bilanz. Rund 3.500 Getränkefachhändler in ganz Deutschland haben aktiv zum Erfolg der bisher größten Kampagne im Getränkehandel beigetragen und tausende Kunden für den alltäglichen Klimaschutz gewonnen. „Die Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“ hilft dem Verbraucher seit April 2007 dabei, ökologisch verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen zu treffen“, betonte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Kürzlich hat die Bundesregierung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Förderung von Mehrweg-Getränkeverpackungen nicht nur zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung beiträgt, sondern auch dem Klima hilft. Damit wird jeder Griff zur Mehrwegflasche zu einer politischen Entscheidung.“

Aktuelle Zahlen des Deutschen Verpackungsinstituts in Berlin zeigen eindeutig die Klimaschutzrelevanz der Mehrwegsysteme. Wenn alle alkoholfreien Getränke in Mehrwegverpackungen abgefüllt würden, könnten im Vergleich zur Abfüllung in Einwegverpackungen jährlich 1,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Gesamtausstoß von rund 500.000 Mittelklassewagen (bei 15.000 Kilometern Fahrleistung/Jahr). Das Programm zur energetischen Gebäudesanierung, das die Bundesregierung bis 2009 mit insgesamt 5,6 Milliarden Euro fördert, erbrachte 2006 eine CO2-Einsparung von 0,9 Millionen Tonnen.

„CO2-Minderungen müssen in allen Lebensbereichen gefördert werden, um den nationalen Klimaschutzverpflichtungen Deutschlands gerecht zu werden“, erklärte Resch.  Die meisten Maßnahmen seien jedoch aufwändig und teuer. Mit einem konsequenten Ausbau des Getränke-Mehrwegsystems könnten spürbare CO2-Reduktionen dagegen vergleichsweise einfach und kostengünstig erzielt werden. Leider fehle zunehmend „der politische Mut, sich mit den nationalen und multinationalen Getränkekonzernen anzulegen.“

Getränkekonzerne und Großunternehmen beliefern heute in großem Stil Discounter mit Getränken in PET-Einwegflaschen, für die ebenfalls ein Pfand in Höhe von 25 Cent erhoben wird. Viele Verbraucher glauben deshalb, dass auch diese Plastikflaschen wiederverwendet werden. In Wirklichkeit werden die PET-Einwegflaschen jedoch lediglich eingesammelt und geschreddert. Verbraucher, die PET-Einwegflaschen wählen, belasten das Klima daher mit fast doppelt so hohen CO2-Emissionen als Verbraucher, die zu regional erzeugten Getränken, wie zum Beispiel Mineralwasser in Glas-Mehrwegflaschen, greifen.

Nach einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger wird der Pro-Kopf-Verbrauch alkoholhaltiger Getränke bis 2015 um ca. 30 Prozent sinken, während er für alkoholfreie Getränke im selben Umfang steigen wird. Die meisten Discounter verkaufen Getränke praktisch ausschließlich in Einwegflaschen, während der Anteil umweltfreundlicher Mehrwegflaschen in den Getränkefachmärkten derzeit bei rund 80 Prozent liegt. Außerdem wird prognostiziert, dass der Marktanteil der Discounter für nicht-alkoholische Getränke, wie Saft und Mineralwasser, bis 2015 auf über 60 Prozent steigt. „Wenn der Gesetzgeber nicht unverzüglich eingreift und weitere Maßnahmen zur Förderung von Mehrwegsystemen unternimmt, könnte der Anteil umwelt- und klimaschädlicher PET-Einwegflaschen auf über 80 Prozent steigen“, warnt Sepp Gail, der Vorsitzende des Verbandes des Deutschen Getränke-Einzelhandels. Die Umstellung auf Einwegflaschen in einigen wenigen Großbetrieben hätte nicht nur den Verlust der einmaligen Getränkevielfalt in Deutschland zur Folge, auch ein Großteil der regionalen Arbeitsplätze würde verloren gehen. „Für die Abfüllung und den Vertrieb von Einweg über die Discounter werden zwei Drittel weniger Arbeitsplätze benötigt als beim mittelständisch geprägten Mehrwegsystem.“

Beim Verpackungseinsatz dürfe sich die deutsche Brauwirtschaft „ohne Übertreibung als CO2-Musterknabe“ fühlen, unterstrich Roland Demleitner, der Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien Deutschland. „Seit Inkrafttreten der Pfand- und Rücknahmepflicht im Jahr 2003 ist die Mehrwegquote bei Bier von damals nur noch etwa 66 Prozent wieder auf Werte zwischen 85 und 90 Prozent angestiegen.“ Rechne man noch den Fassbieranteil von rund 20 Prozent am deutschen Gesamtverbrauch hinzu, komme man im Bierbereich auf eine Quote von circa 88 Prozent an ökologisch vorteilhaften und damit CO2-sparenden Verpackungen. Aufgrund der mittelständischen Struktur der deutschen Brauwirtschaft mit noch 1.302 Braustätten seien die Vertriebswege von Bier kurz und folglich auch die CO2-Emissionen durch Getränketransporte geringer als in Ländern, in denen Monopol- oder Oligopolstrukturen in der Getränkebranche vorherrschten, die regelmäßig nur noch auf Einwegverpackungen setzten. „Für eine verantwortungsvolle Umweltpolitik lohnt es sich neben allen anderen Umweltvorteilen auch unter Klimaschutzgesichtspunkten, auf die Mehrwegflasche zu setzen und Mehrwegsysteme weiter gesetzlich zu fördern“, betonte Roland Demleitner. 

Regionale Wirtschaftskreisläufe mit Mehrweg sichern auch Arbeitsplätze. „Die Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“ ergänzt sich deshalb ideal mit der vom Getränkefachgroßhandel schon vor drei Jahren initiierten Kampagne ‚Erste Wahl: Regional`", sagte Günther Guder, der Geschäftsführende Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (GFGH). „Die Getränkefachmärkte stehen in den Startlöchern für die Umsetzung der neuen Kampagne. Wir sind optimistisch, selbst das hoch gesteckte Ziel von 5.000 teilnehmenden Händlern zu erreichen, wenn nicht sogar zu übertreffen“, sagte Guder. Auch der Lebensmitteleinzelhandel überlege mittlerweile, ob er sich an der Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“ beteiligen soll. Daran zeige sich, dass Mehrweg unter anderem auch als ein Instrument der Kundenbindung erkannt wird. Viele Verbraucher möchten ihre Getränke bevorzugt in Mehrwegflaschen kaufen. Nicht selten empfanden sie es aber in der Vergangenheit als schwierig, den Unterschied zwischen bepfandeten Mehr- und Einwegflaschen zu erkennen. Der Arbeitskreis Mehrweg hat daher ein Mehrwegzeichen entwickelt, das mittlerweile zu einem eindeutigen Erkennungsmerkmal geworden ist. Das Mehrweglogo garantiert, dass die Flasche zum umweltfreundlichen Mehrwegsystem gehört, und hat mit über 120 teilnehmenden Mineralbrunnenbetrieben, Brauereien und Fruchtsaftherstellern inzwischen eine beachtliche Verbreitung gefunden.

Die Allianz „Mehrweg ist Klimaschutz“:

In dem Bündnis „Mehrweg für Klimaschutz“ sind neben der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) auch die Verbände des Deutschen Getränkefachgroßhandels, des Deutschen Getränke-Einzelhandels und der mittelständischen Privatbrauereien sowie die Stiftung Initiative Mehrweg und der Arbeitskreis Mehrweg vertreten.

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ist als Umwelt- und Verbraucherschutzverband seit Jahren unter anderem auch im Bereich Kreislaufwirtschaft und Mehrwegschutz aktiv. Mit fundierter Öffentlichkeitsarbeit trägt die DUH dazu bei, das Umweltbewusstsein zu erhöhen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zu umweltfreundlichem Handeln zu bewegen.

Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels vertritt etwa 900 Unternehmen, die selbst rund 7.000 Getränkefachmärkte betreiben und versteht sich als Partner und logistischer Dienstleister für die produzierende Industrie, den Lebensmittelhandel und die Gastronomie. Er sorgt für die komplette Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik aller Getränkegebinde einschließlich Sortierung und Rückführung aller Mehrweggebinde sowie der bedarfsgerechten und kundenspezifischen Belieferung aller Formen des Handels und der Hotellerie/Gastronomie.

Der Verband Private Brauereien Deutschland e.V. ist die Spitzenvertretung der mittelständischen Brauwirtschaft und vertritt rund 800 überwiegend regional tätige Brauereien. Er steht für rund 25 Prozent des deutschen Bierausstoßes.

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e. V. vertritt die Interessen von über 6.000 der insgesamt über 13.000 Getränkemärkte. Die Mitglieder erwirtschaften pro Jahr rund vier Milliarden Euro Umsatz.

Die Stiftung Initiative Mehrweg setzt sich für den nachhaltigen Bestand und die Innovation von Mehrwegsystemen ein.

Im Arbeitskreis Mehrweg GbR haben sich bedeutende Organisationen aus dem Bereich des Umwelt- und Naturschutzes sowie die führenden Verbände der deutschen Getränkewirtschaft zusammengeschlossen.

 

Für Rückfragen:

Jürgen Resch
Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V. Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19, mobil: 0171 3649170, resch@duh.de

Günther Guder
Geschäftsführender Vorstand des Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V., Monschauer Straße 7, 40549 Düsseldorf
Tel. 0211 683938, Fax. 0211 683602, mobil: 0172 24 24 950, guder@bv-gfgh.de

Roland Demleitner
Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien Deutschland e.V., Im Dachsstück 9, 65549 Limburg
Tel.: 06431 52048, Fax 06431 53612, mobil: 0171 5311444,  rdemleitner@dsw-limburg.de

Sepp Gail
Vorsitzender des Verbandes des Deutschen Getränke-Einzelhandels, König-Heinrich-Str. 22, 81925 München
Tel.: 089 99884474, mobil: 0172 8906670,  getraenkeverband@aol.com

Ulrike Fokken
Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-22, mobil: 0151 55 01 70 09, fokken@duh.de

Sollten Sie den Druck einer größeren Menge von Postern bzw. Flyern planen, bitten wir Sie dringend, sich mit uns zur Klärung der Rechtefrage in Verbindung zu setzen.

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