Grünflächen in der sozialen Stadt
Impulspapier zum neuen Programm der Städtebauförderung „Zukunft Stadtgrün“
Am 17.1.2018 fand in Berlin ein Fachgespräch mit VertreterInnen aus Bund, Ländern, Kommunen und kommunalen Spitzenverbänden zum Thema Umweltgerechtigkeit und Natur in der Stadt statt. Diskutiert wurde über das neue Programm der Städtebauförderung „Zukunft Stadtgrün“ und über die Chancen und Möglichkeiten die das Programm in Bezug auf die Förderung von Umweltgerechtigkeit und Stadtnatur bietet.
In dem Impulspapier hat die Deutsche Umwelthilfe zusammengefasst, wie das Programm „Zukunft Stadtgrün“ dafür genutzt werden kann und soll, Grünflächen zu sichern, neu zu schaffen und so zu gestalten, dass die Menschen sich in ihnen erholen, bewegen und Naturerfahrungen machen können und formuliert entsprechende Forderungen an Bund, Länder und Kommunen. Die Erkenntnisse aus dem Fachgespräch sowie aus durchgeführten Experteninterviews flossen in das Impulspapier mit ein.
Benachteiligte Quartiere im Fokus
Die meisten Städte haben bestimmte Ecken, Quartiere oder ganze Stadtteile, die lieber gemieden werden, die einen schlechten Ruf haben, als gefährlich oder schmutzig gelten. Meist sind die Wohnhäuser in diesen Gebieten in einem unsanierten Zustand und das Wohnumfeld, z.B. die Grünflächen und Spielplätze, sind mangelhaft gestaltet. Oft wohnen in diesen strukturschwachen und oft stigmatisierten Vierteln auch überdurchschnittlich viele Menschen unterschiedlicher Kulturen und haben in der Türkei, Kroatien oder zum Beispiel dem Irak familiäre Wurzeln. Es ist außerdem charakteristisch, dass hier, im Vergleich zum Rest der Stadt, viele Menschen arbeitslos sind. In den städtebaulich als auch wirtschaftlich benachteiligten Vierteln sind Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit niedriger als in anderen Teilen der Stadt. Um diesem Gefälle entgegenzuwirken befasst sich die Deutsche Umwelthilfe im Projekt „Grünflächen in der Sozialen Stadt“ mit benachteiligten Quartieren. Anwohnerinnen und Anwohner sollen die Chance haben, die Entwicklung im eigenen Quartier mitzubestimmen und Projekte umzusetzen. Viele der guten Beispiele grün-sozialer Quartiersentwicklungen basieren auf der Förderung des Bund-Länder Städtebauförderprogramms Soziale Stadt, das eine nachhaltige Entwicklung benachteiligter Gebiete unterstützt.
Die Potentiale von Grünflächen nutzen
In der Quartiersentwicklung werden meist unterschiedliche Projekte geplant und umgesetzt. Der Freiraum zwischen den Häusern und Straßen wird jedoch selten zum Thema gemacht. Und das, obwohl von der Nutzung und Entwicklung der Grün- und Freiflächen viele Menschen profitieren könnten. Zum Beispiel können Kinder über die Natur lernen und mit Insekten auf der Blumenwiese spielen. Oder die Bewohnerinnen und Bewohner bauen ihr eigenes Gemüse an. Diese Art von Aktionen ist nicht alleine Freizeitbeschäftigung, sondern sie hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit, die Bildung, Integration und den sozialen Zusammenhalt der Beteiligten. Überdies hinaus wird das Wohnumfeld in Partizipation gestaltet und erhält Identität. Auch der Ruf des Stadtteils verbessert sich womöglich.
Fortbildung
"Grün. Sozial. Wertvoll. Natur ins urbane Quartier holen!"
Die Fortbildungsreihe ist abgeschlossen. Sie können die Power-Point Präsentationen der Referentinnen und Referenten als Pdf-Dokument herunterladen. Viel Spaß beim Lesen.
Mehr Informationen zu unserer Fortbildung finden Sie hier:
Freitag | 7. Oktober 2016 | Quartier Westliches Ringgebiet
Quartierszentrum | Hugo-Luther-Straße 60A, 38118
Grünflächen als Raum für Natur und städtisches Leben
Silke Wissel, Deutsche Umwelthilfe
Stadtentwicklung und Gesundheit
Stefan Bräunling, Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
Tina Hilbert, Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der Sozialen Stadt Berlin
Geht nicht gibt es nicht! Beteiligungsprozesse zur Aneignung von Freiräumen.
Astrid Hölzer, Deutsche Umwelthilfe
Grünflächen in der Sozialen Stadt – Erfolgsfaktoren von guten Praxisbeispielen
Beatrice Lange, Deutsche Umwelthilfe
Soziale Stadt in Bielefeld – Sieker Gärten, Sieker Leben
Rolf Martin, freier Landschaftsarchitekt, Kultur-Verein(t)-Sieker e.V.
Grüner Ring – Städtische Grünkonzepte auf Quartiersebene umsetzen
Andrea Knüsting, Stadt Braunschweig, Stadtplanung/Stadterneuerung
Montag | 10. Oktober 2016 | Quartier Schöneberger Norden
Palladin Kochschule | Pallasstraße 14, 10781
Grünflächen als Raum für Natur und städtisches Leben
Silke Wissel, Deutsche Umwelthilfe
Grüne Zwischennutzung mit Brachen
Kathrin Hoyer, Stadtverwaltung Erfurt, Dezernat Wirtschaft und Umwelt
Zusammen wachsen – Erfahrungen und Praxistipps rund um Begrünungsvorhaben
Ines Fischer, Grüne Liga Berlin
Grünflächen in der Sozialen Stadt – Erfolgsfaktoren von guten Praxisbeispielen
Beatrice Lange, Deutsche Umwelthilfe
Urbanes Gärtnern bildet Nachbarschaft – Brachen werden Grün, Soziale Stadt Hellersdorfer Promenade
Sabine Antony, BA Marzahn-Hellersdorf v. Berlin, Karla Stierle, S.T.E.R.N. GmbH, Quartiersmanagement
Strategien zur Freiflächenentwicklung am Beispiel PallasPark
Alexander Meyer, AG SPAS e.V., QM Schöneberger Norden
Dienstag | 25. Oktober 2016 | Quartier Bad Cannstatt 20 / Hallschlag
Weinfactum eG, Rommelstr. 20, 70376
Grünflächen als Raum für Natur und städtisches Leben
Silke Wissel, Deutsche Umwelthilfe
Umweltbildung in sozialen Brennpunkten
Thomas Kappauf, Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Soziale und ökologische Potenziale urbaner Gemeinschaftsgärten – Erfahrungen aus der Praxis
Gudrun Walesch, Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis
Grünflächen in der Sozialen Stadt – Erfolgsfaktoren von guten Praxisbeispielen
Beatrice Lange, Deutsche Umwelthilfe
Aufbau und Verstetigung der Gesundheitsförderung im Quartier – Beispiel Fürth
Eva Göttlein, Projektagentur Göttlein, Gesundheitsregion plus Fürth
Natur näher bringen – im Travertinpark, Soziale Stadt – Zukunft Hallschlag
Ulrike Bachir, Landeshauptstadt Stuttgart, Antje Fritz, Stadtteilmanagement Weeber und Partner
Mittwoch | 16. November 2016 | Düsseldorf – Quartier Flingern / Oberbilk
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus | Bismarckstraße 90 | 40210 Düsseldorf
Grünflächen als Raum für Natur und städtisches Leben
Silke Wissel, Deutsche Umwelthilfe
Waldwärts – Praxisnahe Waldpädagogik im schulischen und außerschulischen Bereich
Michael Godau, GODAU media
Planung oder Nutzung: Welche Expertise(n) braucht es zur urbanen Grünflächengestaltung?
Dr. Dörte Martens, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Grünflächen in der Sozialen Stadt – Erfolgsfaktoren von guten Praxisbeispielen
Beatrice Lange, Deutsche Umwelthilfe
Vom Abwasserkanal zum Wassererlebnispfad in Gladbeck-Brauck
Regina Lewen, Stadt Gladbeck; Sebastian Ortmann, Emschergenossenschaft
Grüne Stadt-Oasen in Flingern und Oberbilk
Heidi Bartling, Gartenamt; Brigitte Kugler, Stadtplanungsamt
Downloads & Dokumente
6,77 M
Grün.Sozial.Wertvoll. Gemeinsam Natur in sozial benachteiligte Quartiere holen! |
DUH Impulspapier Zukunft Stadtgrün 126 K |
366 K
Hintergrund zum Projekt |
1,18 M
Eine Auswahl an Praxisbeispielen |
1,50 M
Hintergrund zum Programm Soziale Stadt |
4,06 M
Mehr Infos zu unserer Fortbildung "Grün. Sozial. Wertvoll. Natur ins urbane Quartier holen!" |
Weiterführende Links
Kontakt
Markus Zipf
Bereichsleiter Kommunaler Umweltschutz
Tel.: 07732 9995-65
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