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Hauptsache natürlich schön

Donnerstag, 19.12.2019

Der Boom der Kosmetikbranche hält an. Besonders das Teilsegment der Naturkosmetik erfreut sich wachsender Beliebtheit und umfasst bereits fast zehn Prozent des 14 Milliarden schweren Umsatzes in Deutschland. Doch wie nachhaltig ist Naturkosmetik wirklich?

© Nastya-stock.adobe.com

Der Artikel erschien in der DUHwelt 4/19.

Propylenglykol und Methylparaben für kräftige und strahlende Haare, Tartrazin und Polyethylen für volle und rote Lippen. Viele Inhaltstoffe konventioneller Kosmetikprodukte klingen kryptisch und lassen Verbraucher ratlos zurück. Eigentlich wäre ein fundiertes Biochemiestudium nötig, um zu wissen, dass es sich bei diesen Stoffen zum Beispiel um Mineralöle und Mikroplastik handelt. Solche Kosmetik ist nicht nur für den Menschen bedenklich, sondern gelangt durch den Verbrauch auch wieder zurück in die Umwelt. Naturkosmetik hingegen verspricht, mit pflanzlichen und anderen natürlichen Stoffen auszukommen und ökologisch sowie hautverträglich zu sein. Wie schonend Naturkosmetik für die Umwelt ist, hängt jedoch von verschiedenen Kriterien ab.

Weniger ist umweltfreundlicher

Eine feuchtigkeitsspendende Tages- und hautglättende Nachtcreme, ein Aqua-Augen Roll-On, eine reichhaltige 24-Stunden-Foundation und ein Reinigungspeeling, um alles wieder loszuwerden: Das Angebot in den Regalen der Drogeriemärkte ist endlos. Aber wie in vielen Bereichen des Lebens gilt auch bei der Kosmetik: weniger ist mehr und umweltfreundlicher. Die Haut wird entlastet und ein abgespeckter Kosmetikschrank spart ganz grundsätzlich Geld und Verpackungsmaterial.

Naturkosmetik ist nicht gleich Naturkosmetik

Der Begriff „Naturkosmetik“ ist nicht geschützt und wie umweltfreundlich das einzelne Pflegeprodukt ist, erkennen die Verbraucher nicht sofort. Durch Modewörter wie „natürlich“, „nachhaltig“ oder grüne Designs kann jeder Hersteller suggerieren, dass es sich um ein umweltverträgliches Produkt handelt. „Wir empfehlen, bei der Kosmetik auf Siegel wie das BDIH- oder NATrue-Siegel zu achten. Die Siegel stehen für natürliche Rohstoffe aus biologischem Anbau und für eine Kosmetik, die nahezu ohne Tierversuche auskommt. Ökotest, Stiftung Warentest oder das Nachhaltigkeitsportal utopia.de zeigen Verbrauchern anschaulich, um was für ein Produkt es sich handelt“, sagt Philipp Sommer, Kreislaufwirtschaftsexperte bei der DUH. Besonders Mikroplastik erregt seit Jahren großes Aufsehen, da die kleinen Partikel in den Kläranlagen nur schwer aus dem Abwasser herausgefiltert werden können und somit in die Meere, Flüsse und Seen gelangen. Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet komplett auf Mikroplastik und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag, Mikroplastik aus unserem Alltag zu verbannen.

Verpackung vermeiden

Für einen strahlenden Auftritt müssen Hersteller aus der Kosmetik-Branche auch auf die Äußerlichkeiten der Produkte achten. Ob die Verpackung nachhaltig ist, beeinflusst zunehmend die Kaufentscheidung der Konsumenten. Dabei ist die beste Verpackung die, die gar nicht erst entsteht. Für manche Produkte wie Spül- und Waschmittel, Duschgel und Shampoo gibt es in Unverpacktläden Abfüllstationen; das Wiederbefüllen von Mehrwegbehältern spart Verpackungsmüll. Außerdem sind trockene Produkte wie Zahnputztabletten, Stückseife oder Pulver-Waschmittel in der Regel eine relativ umweltfreundliche Option. Sie sparen Verpackungsmaterial und wegen des geringeren Gewichtes beim Transport auch CO2 Emissionen.

Zudem sollte man auf möglichst große Füllgrößen und möglichst wenig Verpackung achten. Produkte mit Umverpackungen, wie zum Beispiel die Pappschachtel um die Zahnpastatube, erzeugen unnötigen Müll. „Verpackungen sollten möglichst viel Recyclingmaterial enthalten. Hier brauchen wir eine Mindesteinsatzquote und eine verpflichtende Kennzeichnung, wieviel Rezyklat in der Verpackung enthalten ist, sprich Wertstoffe aus der Gelben Tonne. Damit die Verpackungen dann auch wieder recyclingfähig sind, sollten Verbundmaterialien mit Schichten beispielsweise aus verschiedenen Kunststoffen, Papier und Aluminium unbedingt gemieden werden“, betont Sommer.

Eine besonders umweltfreundliche Option ist der Verzicht auf Kosmetik. Auch das Selbermachen von Kosmetik kann nachhaltig sein, wenn es bewusst angegangen wird. Zum Abschminken lassen sich Waschlappen oder selbstgenähte Pads benutzen, ein Peeling aus Honig und Salz oder Kaffeesatz ist schnell gemacht und eine Haarkur aus Ei und Honig lässt das Haar erstrahlen. Selbstgemachte Seifen aus Sheabutter, getrockneten Ringelblumen und Seifenfarbe sind tolle Geschenke.

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