„Blauer Engel“ für Fairphone 2: Nachhaltigere Smartphones sind die Zukunft
Mobiltelefone verursachen erhebliche Umweltauswirkungen in der Herstellung, enthalten eine Vielzahl an Schadstoffen und werden oft in unzureichenden Mengen wiederverwendet oder recycelt. Dabei lassen sich viele Prozesse in der Mobilfunkherstellung nachhaltiger gestalten; wie beispielsweise die Reparaturfähigkeit, die Einhaltung von Arbeitsnormen und der vorsorgliche Gesundheitsschutz durch eine niedrige elektromagnetische Strahlung. Durch die Zertifizierung von Smartphones mit dem Blauen Engel soll für den Verbraucher transparent gemacht werden, welche Geräte besonders nachhaltig sind.
Langlebigkeit vermeidet Elektroschrott
Der Blaue Engel für Smartphones kennzeichnet und fördert Produkte, die einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz, zur Steigerung der Ressourcen-Effizienz und zur Vermeidung von Abfällen beitragen. Das mit dem Blauen Engel ausgezeichnete Fairphone 2 bricht mit gängigen Konventionen und stellt die Langlebigkeit in den Vordergrund. Durch die Umsetzung einer modularen Bauweise können Verbraucher Ersatzteile problemlos selber einbauen, ohne gleich das ganze Gerät austauschen zu müssen. Eine solche Bauweise vermeidet Elektroschrott, entlastet den Geldbeutel und sollte zukünftig von allen IT-Herstellern umgesetzt werden.
Laut einer Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom besitzen in Deutschland mehr als 90 Prozent der über 14-jährigen ein Handy. Weil Mobiltelefone inzwischen von nahezu allen Altersgruppen genutzt und immer mehr von ihnen in Verkehr gebracht werden, ist es notwendiger denn je deren Umweltauswirkungen zu senken und Sozialstandards bei der Herstellung zu verbessern.
Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft: „In der IT-Branche sind die Arbeitsbedingungen beim Rohstoffabbau in Afrika oder der Produktfertigung in Asien häufig problematisch, weshalb die Entwicklung sozialer und ökologischer Standards ausgesprochen wichtig ist. Die Fairphone-Initiative hat in diesen Bereichen neue Maßstäbe gesetzt und die ethisch vertretbare Produktion von IT-Geräten zum Thema gemacht. Das Projekt hat eine Signalwirkung für die gesamte Elektronikbranche und sollte auch von anderen Geräteherstellern nachgeahmt werden.“
Neben den Auswirkungen in der Produktion und während der Gerätenutzung ist auch deren sachgerechte Entsorgung wichtig. Nach einer Bitkom-Studie von 2014 liegen in Deutschland mehr als 105 Millionen alte Handys in den Schubladen. Angesichts dieser Zahl sollten nicht genutzte Mobiltelefone zurückzugeben werden, um eine Wiederverwendung oder ein Recycling zu ermöglichen. Initiativen wie www.handysfuerdieumwelt.de von Telekom Deutschland und der DUH bieten eine unkomplizierte und kostenlose Rückgabemöglichkeit für ausgediente Geräte an. Ein Teil der ausrangierten Handys kann noch weiter verwendet werden und so die enorme Nachfrage nach neuen Geräten verringern. Durch das Recycling werden wertvolle und strategisch wichtige Metalle zurückgewonnen und der Bedarf an Neumaterialien reduziert.