ElbeForum 2006
"UNESCO Perlen an der Elbe – Gesamtwert bislang nicht erkannt" - unter diesem Motto fand am 14. Oktober 2006 in Dresden das ElbeForum statt.
Das historische Blockhaus in Dresden war Schauplatz der Veranstaltung, zu der die Deutsche Umwelthilfe gemeinsam mit dem Verlagshaus Gruner + Jahr im Rahmen des Projektes „Lebendige Elbe“ geladen hatte. In diesem außergewöhnlichen Rahmen wurde besonders auf die Notwendigkeit der stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern hingewiesen. Der Gesamtwert der Kultur- und Naturperlen an der Elbe, von denen viele bereits mit verschiedenen UNESCO Schutzgebietskategorien ausgezeichnet sind, soll dadurch nochmals größer werden.
„In keiner Flussregion Deutschlands gibt es von der Quelle bis zur Mündung eine so hohe Dichte von internationalen Schutzgebietskategorien, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO stehen, wie an der Elbe“, so Prof. Dr. von Droste zu Hülshoff, ehem. Direktor der UNESCO-Welterbezentrums in Paris und heute Berater der UNESCO. Bislang wird dieser Fundus aber als Gesamtpaket noch unzureichend koordiniert und vermarktet und sowohl national als international kaum kommuniziert. Wenngleich die Anerkennungen als Welterbestätten oder Biosphärenreservate den Bundesländern und Kommunen durchaus Verpflichtungen abverlangen, so ergeben sich aus diesem „Gesamtensemble“ für die Elbregion zum Beispiel in der Tourismusentwicklung gewaltige Chancen.
Der gegenwärtig stattfindende Wertewandel an der Elbe war auf der Tagung Gegenstand mehrerer Referate: Immer stärker bestimmt die Freizeitnutzung die wirtschaftliche Entwicklung in der naturnahen Flussregion. Hierzu gehören auch Flusskreuzfahrten, deren Ansprüche und wirtschaftlichen Effekte analysiert wurden. „Regionalwirtschaftlich hat an der mittleren und oberen Elbe der Tourismus in seiner Bedeutung schon seit längerem die Güterschifffahrt abgelöst“, so Prof. Harald Kächele, Bundesvorsitzender der DUH.
Zur „Neuentdeckung“ avancierte im Rahmen der Tagung die bislang viel zu wenig beachtete Elbe-Literatur. Neben einem allgemeinen Überblick über die vielen Autoren, die sich literarisch mit dem Strom auseinander setzen, nahm auch der bekannte Schriftsteller Thomas Rosenlöcher am ElbeForum teil, und las aus seinem Werk „Dampfschiffnudeln“.

Kunst und Kultur sind ein wesentlicher Teil der Arbeit im Netzwerk Lebendige Elbe. Dieses hat es sich zum Ziel gesetzt, die Menschen und Organisationen, die sich für den Schutz der Elbe einsetzen, zusammenzuführen. Die zahlreichen Arbeiten rund um die Elbe zeigen die Bedeutung des Stroms für die Menschen, die hier leben. Und sie geben einen Einblick in die Faszination, die von dieser in ihrer Vielfalt einmaligen Landschaft ausgeht. Auch die große Zahl der Welterbestätten entlang der Elbe unterstreicht diese besondere Bedeutung.
Das Ziel des ElbeForums, den Dialog zwischen den Akteuren zu stärken, wurde erreicht und das Projekt Lebendige Elbe wird auch 2008 wieder zum ElbeForum, dann im Rahmen der 10 Jahresfeier des Projekts, einladen.
Die Vorträge finden Sie hier in Kürze zum Download.
Der Dank der Veranstalter ergeht an das Publikum, den Vortragenden und Allen, die uns vor Ort unterstützt haben und das ElbeForum ermöglicht haben.
