Umweltgerechtigkeit und Klimaschutz & Energie
Das Wohnumfeld sozial Benachteiligter verfügt oft über eine schlechte Energiebilanz und ist häufig nicht gesundheitsförderlich. Schimmel, schlechte Innenraumluftqualität und Verkehrsimmissionen verstärken die Belastung. Untere Einkommensgruppen sind zudem stärker durch steigende Strom- und Heizkosten belastet. Doch Sparen an Energiekosten durch weniger Heizen und Lüften fördert Schimmel und Feuchte - eine abwärts gerichtete Spirale.
Fehlende Wohnungssanierungen belasten Mensch und Klima
Baumaterialien und ineffiziente Heizungen beeinflussen die Innenraumluftqualität sowie den Grad der Wärmedämmung. Etwa 80% aller Wohngebäude wurden vor 1979 erbaut, Altbausanierung bietet somit ein großes umwelt-, klima- und sozialpolitisches Potenzial. Wenn der Vermieter nicht saniert, zieht man weg – oder bleibt aus Geldmangel. Von sozialverträglich, z. B. warmmietenneutral, durch-geführten Sanierungen profitieren alle langfristig. Die Mieter zahlen niedrigere Energiekosten, die Kommunen sparen durch geringere Zahlungen an Transfereinkommensbezieher. Energetische Sanierungen verbessern den Gesundheits- und Klimaschutz. Das Einsparpotenzial ist enorm: 600 Millionen Euro könnten Städte und Gemeinden laut Deutscher Energieagentur jährlich durch ein optimales Energiemanagement einsparen.
Der Blick in andere europäische Länder zeigt: Es gibt Förderprogramme für energetische Sanierung die speziell auf die Bedürfnisse sozial Benachteiligter ausgerichtet sind, so z. B. das Programm "Warm Front" in Großbritannien.
Energiearmut gefährdet Gesundheit und Klimaschutz
Niedrige Energiepreise führen zu hohem Energieverbrauch und starker Umweltbelastung. Klimaschutz bedeutet, weniger Energie effizient zu nutzen. Teure Energie wird sparsamer verbraucht, die Motivation, in energieeffiziente Haushaltsgeräte zu investieren, ist höher. Aber nicht jeder kann sparsamere Elektrogeräte kaufen wie z. B. die Öko-Waschmaschine mit Effizienzklasse A++.
Sozial Benachteiligte sind prozentual gesehen stärker von Energiekosten belastet. Energiearmut, d. h. wenn man Strom- und Heizkosten nicht mehr bezahlen kann, führt häufig zu mangelndem Heizen und Lüften und somit zur Schimmelpilzbildung. Energiesparberatung und Dämmempfehlungen können einkommensschwache Haushalte unterstützen und helfen, das Klima zu schützen.
Im vorbildlichen Projekt „Caritas-Energiesparservice“ beraten zu Energiesparberatern ausgebildete Langzeitarbeitslose einkommensschwache Haushalte zu den Themen Strom-, Wasser- und Heizenergie-Sparen.
Zusammenfassung
Aufklärung, Beratung und finanzielle Unterstützung helfen einkommensschwachen Haushalten, aus der Abwärtsspirale Energiearmut und gesundheitsgefährdendes Wohnen auszubrechen. Durch kurzfristige Investition in Sanierungen können Bewohner, Mieter und Kommunen langfristig sparen und tragen zum Klimaschutz bei. Energieeffizienz ist in aller Munde und birgt riesige Potentiale. Doch die Politik hat bis jetzt versäumt, die Wirtschaft durch strengere Gesetze in die Pflicht zu nehmen.
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Kontakt
Markus Zipf
Bereichsleiter Kommunaler Umweltschutz
Tel.: 07732 9995-65
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