Steckbrief Lippe
Länge: | 220 km |
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Einzugsgebiet: | 4.882 km² |
Ursprung: | Karstquelle bei Bad Lippspringe |
Mündung: | in den Rhein bei Wesel |
bedeutende Zuflüsse: | Alme, Heder, Gieseler, Ahse, Seseke, Stever |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Nationen: | Deutschland |
Anzahl der Bewohner im EZG: | 1.847.000 |
Durchschnittliche Abflussmenge: | 46 m³/s (an der Mündung) |
Charakteristika (Flora, Fauna usw.): | Der Tieflandsfluss ist geprägt durch Sand und stellenweise durch Mergelbänke, abschnittsweise durch Eintrag von Kalkschotter durch südliche Zuflüsse. Der Temperaturhaushalt im Oberlauf ist durch Karstquellen einiger Zuflüsse beeinflusst. Im Oberlauf bis vor Hamm existiert seit je her eine artenreiche Fisch- und Makrozoobenthosfauna. Ab dort bis zur Mündung ist die Lippe durch Abwärme von Kraftwerken, durch salzige Sümpfungswässer aus dem Steinkohlebergbau und durch Stauhaltungen beeinträchtigt. Im Kreis Paderborn nehmen großflä-chige Sandabgrabungen auch lippenah Auenflächen in Anspruch. Verbesserungen der Wasserqualität haben auch unterhalb von Hamm die Bedingungen für die Fauna verbessert. Die Flussaue ist überwiegend als Grünland genutzt und zu großen Teilen als FFH- und teilweise als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Naturschutzprojekte verbessern seit einigen Jahren allmählich wieder die Rast- und Brutbedingungen für viele Wasservögel wie Knäk-, Krick- und Löffelente, hierbei werden auch lippenahe Abgrabungsgewässer angenommen. Der Weißstorch ist als Brutvogel zu-rückgekehrt, der Seeadler ist neuerdings oberhalb von Lippstadt ganzjährig regelmäßiger Nahrungsgast. Die Fischfauna profitiert von Renaturierungsmaßnahmen, im Mündungsbereich leben wieder Biber. |
Bedrohungen: | Durch Laufverkürzungen und Eindeichungen seit dem 19. Jahrhundert ist das empfindliche Transportregime des sandgeprägten Flusses gestört mit der Folge einer Eintiefung und einer Auswaschung der sandigen Sohle bis auf den anstehenden Mergel. Der Mitte der 1980er Jahre abgeschlossene Ausbau mit Regelprofil von der Quelle bis zu Mündung dominiert auch heute noch die Gewässerstruktur. Die Überflutungsdynamik der Aue ist stark eingeschränkt, ihr Wasserhaushalt ist überwiegend durch landwirtschaftliche Entwässerungen gestört. Abschnittsweise dominiert intensive Landwirtschaft bis zu den Ufern. Ab Hamm abwärts beeinträchtigen Abwärme aus Kraftwerken, salzhaltige Sümpfungswässer und Stauhaltungen Fauna und Flora. |
Aktive Naturschutz-Organisationen | Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. / Biologische Station Soest “Projekt Lebendige Lippe“ Birgit Beckers Teichstraße 19 59505 Bad Sassendorf-Lohne Tel.: 02921 52830 Fax: 02921 53735 http://www.abu-naturschutz.de Biologische Station im Kreis Wesel e.V. http://www.bskw.de Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V. http://www.biostation-re.de Biologische Station im Kreis Unna e.V. http://www.biostationunna.de NABU Stadtverband Hamm e.V. http://www.nabu-hamm.de NABU im Kreis Warendorf e.V. http://www.nabu-waf.de NABU Kreisverband Wesel e.V. http://www.nabu-wesel.de Arbeitsgruppe Landschaftspflege und Arten-schutz e.V. (ALA) Biologische Station Paderborner Land http://www.biologische-station-paderborner-land.de/> |