Auszeichnung zur Vermeidung von Plastiktüten
Havelländischer Land- und Bauernmarkt in Berlin-Spandau
Mit mehr als sechs Milliarden Plastiktüten pro Jahr werden in Deutschland zu viele Plastiktüten verbraucht. Das sieht auch die Europäische Kommission so, die den EU-Mitgliedstaaten eine drastische Verringerung des Verbrauchs vorgeschrieben hat. Wie diese Vorgabe mit einfachen Mitteln erreicht werden kann, zeigt eine Initiative auf dem Havelländischen Land- und Bauernmarkt in Berlin-Spandau.
Hier beweisen die Partner KlimaWerkstatt Spandau e.V., Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e.V. und Life e.V., dass Einkaufen auch ohne Plastiktüten möglich ist: innerhalb von sieben Monaten wurden mehr als 20.000 Stück eingespart.
Seit Mai 2015 wird auf dem Havelländischen Land- und Bauernmarkt durch das Angebot von Mehrwegtaschen und Anreize zu deren Nutzung die Umwelt geschützt. Kunden finden seither auf dem Markt:
- Second-Hand-Mehrwegtaschen aus Baumwolle,
- Bonusstempelkarten - jeder zehnte Einkauf ohne neue Plastiktüten wird mit einer kulinarischen Köstlichkeit belohnt,
- einen Plastiktütenspender, mit bereits gebrauchten Tüten, die wieder verwendet werden können - den sogenannten „Pink-Zander“,
- den „Klimabotschafter“, der für Fragen zur Aktion ansprechbar ist und über die Umweltauswirkungen des Plastiktütenverbrauchs informiert.
Für das kommende Jahr ab März 2016 ist neben einem markteigenen Infoflyer zur Aktion und neu gestalteten Baumwollbeuteln, die Einführung von Einkaufskörben für den Transport der Waren auf dem Markt geplant. Dann kann die Ware auf dem Weg zur Kasse und von Stand zu Stand in die Körbe gelegt werden, anstatt sie schon vor dem Bezahlen in Plastiktüten zu legen.
Gerade weil auf Wochenmärkten häufig kostenlose Tüten verteilt werden, ist das Vermeidungskonzept in Spandau besonders vorbildlich. Mit der Auszeichnung als „Best Practice“ würdigt die Deutsche Umwelthilfe nicht nur die Aktivitäten auf dem Spandauer Markt, sondern möchte die dortigen Aktivitäten bekannt machen und zur Nachahmung auf zahlreichen anderen Wochenmärkten anregen.
Kontakt
Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
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