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Pressemitteilung

Bundesrat darf Kernpunkt des Düngegesetzes nicht streichen: Einigung mit EU-Kommission beim Düngerecht in Frage gestellt

Donnerstag, 28.09.2023

Gemeinsame Pressemitteilung

© sauletas / Fotolia

Berlin, 28.9.2023 - Die Bundesregierung setzt mit dem geplanten Düngegesetz die Anforde-rungen der EU-Kommission zur Beilegung des Vertragsverletzungsverfahrens im Düngerecht um. Kernpunkte sind hierbei die Rechtsgrundlagen für ein verstärktes Monitoring sowie die sogenannte Stoffstrombilanzverordnung, die auf betrieblicher Ebene Nährstoffüberschüsse vermeiden soll und hilft, den Düngeeinsatz zu optimieren.

Nach den Vorstellungen des Agrarausschusses soll nun auf der Sitzung des Bundesrates am 29. September 2023 die Stoffstrombilanzierung im Düngegesetz gestrichen werden. Dies ge-fährdet nach Auffassung der unterzeichnenden Verbände die nachhaltige und verursa-chungsgerechte Reduzierung des Düngereintrages und stellt die mit der EU-Kommission ge-fundene Einigung beim Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland in Frage. Gleichzei-tig fehlt damit auch ein wichtiges Element, das zum nachhaltigen Schutz der Grundwasser-ressourcen im Hinblick auf den Eintrag von Düngemitteln wesentlich beitragen kann.

Wir fordern die Bundesländer auf, diesem Vorschlag des Agrarausschusses im Plenum des Bundesrates nicht zuzustimmen, damit mit der Stoffstrombilanzverordnung eine umweltver-trägliche Ausrichtung im Düngerecht gewährleistet werden kann.

Wissenschaftlich unterstützt wird die Umsetzung der StoffstrombilanzVO auch durch ein Gutachten von Prof. Taube, Christians-Albrechts-Universität zu Kiel: Entsprechend dem Gut-achten ist es zwingend notwendig, das zentrale Kontrollinstrument der StoffstrombilanzVO weiterhin gesetzlich zu verankern, weil es die Stoffeinträge und -austräge eines landwirt-schaftlichen Betriebs transparent und präzise festhält und damit die Gewässer vor Nitratein-trägen aktiv schützt.

Verantwortliche in den Verbänden:

Jutta Sundermann – Aktion Agrar - Mitbegründerin
Lavinia Roveran – DNR - Koordinatorin für Naturschutz und Agrarpolitik
Sascha Müller-Kraenner – DUH - Bundesgeschäftsführer
Clivia Conrad - Ver.di - Leiterin Bundesfachgruppe Wasserwirtschaft
Martin Hofstetter – Greenpeace – Political Advisor Landwirtschaft
Thomas Schäfer - Global Nature – Leiter der Bereiche Naturschutz und Living Lakes & Wasser
Michael Berger - WWF – Referent für nachhaltige Landwirtschaft
Martin Weyand – BDEW – Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser

Pressekontakt:

Pressestelle BDEW

Tel: 030/300199-1168
Mail: presse@bdew.de

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