Hier sorgen Dieselabgase für dicke Luft
#abgasalarm
Wir haben 2018 das Projekt „NO2 Citizen Science“ ins Leben gerufen und mithilfe eines europaweiten Netzwerks und lokaler Unterstützung eine Übersicht der Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung der Außenluft erstellt. Mittlerweile umfasst sie über 6000 Messpunkte aus 19 europäischen Ländern. Die Ergebnisse zeigen: Das gesundheitsschädliche Dieselabgas NO2 ist in hochfrequentierten städtischen Gebieten landesübergreifend eine große Bedrohung. Und damit nicht genug! Es gibt außerdem nicht genügend offizielle Messstationen und die bereits vorhandenen befinden sich häufig nicht an den am stärksten verschmutzten Orten. Daher sind unsere Messungen und der Vergleich mit den offiziellen Daten wesentlicher Bestandteil des Projekts. Eine Zusammenfassung der neuesten Ergebnisse liefert unser Bericht.
Hauptursache für die hohe NO2-Belastung der Stadtluft sind Diesel-Fahrzeuge. Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen oder arbeiten, sind davon besonders betroffen. Das gilt leider auch im engsten Umkreis von Gesundheitseinrichtungen, Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen, wo ebenfalls sehr hohe Werte festgestellt wurden. Ausgerechnet auf Augenhöhe von Kindern, also circa einem Meter, ist die Atemluft oft noch stärker mit den schädlichen Dieselabgasen belastet, als auf offizieller Messhöhe zwischen 1,5 und 4 Meter.
Neue Grenzwerte zum Schutz der Umwelt und Gesundheit?
Aktuell liegt der EU-weit verbindliche Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid bei 40 µg /m³. Den neuesten WHO-Empfehlungen zufolge, die im September 2021 veröffentlich wurden, sollte der Grenzwert für NO2 bei max.10 µg /m³ im Jahresmittel liegen – zum Schutz von Umwelt und Gesundheit! Unsere aktualisierte Karte zeigt nun alle Überschreitungen dieses empfohlenen Grenzwerts der WHO, die im Rahmen des Projekts gemessen wurden.
Die Überarbeitung der Europäischen Luftqualitätsrichtlinien befindet sich in den letzten formalen Schritten und steht zur abschließenden Abstimmung im EU-Parlament und im Europäischen Rat an. Laut dem aktuellen Gesetzestext (Stand vom 04. September 2024) sieht die überarbeitete EU-Luftqualitätsrichtlinie (AAQD) strengeren Grenzwert für den Jahresmittelwert von Stickstoffdioxid (NO2) von 20 µg/m³ ab 2030 vor.
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