Plastikmüllflut in Biosupermärkten
Der Artikel erschien in der DUHwelt 2/19.
Eine repräsentative Umfrage der Aris Umfrageforschung GmbH im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe hat ergeben, dass mehr als drei Viertel der Befragten die sparsame Verwendung von Verpackungen wichtig sind. Obwohl Verbraucher*innen in Bioläden eine andere Verpackungspolitik als in Billigmärkten erwarten, werden dort immer noch zu viele Produkte in unnötigen Plastikverpackungen angeboten. Eine Antwort auf die horrende Plastikflut bietet das Unverpackt-Prinzip: Seit 2015 eröffnen bundesweit mehr und mehr Unverpackt-Läden. Lebensmittel, Waschpulver und Co. können dort als lose Ware frei von Plastik in selbst mitgebrachten, wiederbefüllbaren Mehrwegverpackungen wie Schraubgläsern abgefüllt werden. Gegen Pfand können die Behältnisse auch ausgeliehen werden.
Mehrweg muss Standard werden
„Biosupermärkte müssen ihr Unverpackt-Angebot künftig intensiver bewerben und stärker ausbauen, um den Plastikwahnsinn zu stoppen und die Umwelt zu entlasten“, fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Neben unverpackten Produkten in Spendersystemen sollten Obst, Gemüse und Backwaren künftig unverpackt angeboten werden und die Nutzung von Mehrwegnetzen durch Hinweise und Anreizsysteme gefördert werden. Mehrwegtragetaschen und Getränke aus wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen müssen ebenfalls zum Standard werden. Entgegen dem allgemeinen Irrglauben sind auch Papierverpackungen nicht viel umweltfreundlicher als ihre Einwegpendants aus Plastik. In der Produktion benötigen sie mehr Energie und Ressourcen und werden häufig mit einem dünnen Kunststofffilm als Barriereschicht überzogen. Kurzlebige Einwegverpackungen aus Plastik einfach durch solche aus Papier zu ersetzen, ist aus Umweltsicht nicht sinnvoll.
Mehrweg ist und bleibt die ökologisch beste Alternative
„Am Ende ist das abfallarme oder komplett unverpackte Einkaufen eine Frage der Bereitschaft, sich auf Alternativen einzulassen. Verbraucher*innen und Händler*innen müssen gleichermaßen klare Kante für den Umweltschutz und gegen die Müllflut zeigen“, sagt Fischer.