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Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe startet Negativpreis gegen Verpackungswahnsinn: Verbraucher können die unsinnigsten Einweg-Plastikverpackungen nominieren

Mittwoch, 12.06.2019

Gescheiterte Abfallpolitik der Bundesregierung: Verpackungsmüll aus Plastik hat sich in den vergangenen 25 Jahren von 19 auf 37 kg pro Kopf und Jahr verdoppelt – Deutsche Umwelthilfe führt Negativpreis „Goldener Geier“ ein, um auf den alltäglichen Verpackungswahnsinn aufmerksam zu machen und den Plastikmüllberg zu verringern – Jeder kann Fotos von unsinnigen Plastikverpackungen mit dem Hashtag #Verpackungswahnsinn über die sozialen Medien einreichen – Die Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke und Lucas Reiber unterstützen die Aktion

© DUH

Berlin, 12.6.2019: Jedes Jahr verenden hunderttausende Seevögel, Wale und Robben an in der Umwelt entsorgten Plastikverpackungen und Produkten. Mehr als 600 Tierarten sind inzwischen durch Plastikabfälle in den Meeren direkt betroffen und Prognosen sagen voraus, dass es 2050 mehr Plastik als Fische in den Meeren geben könnte. Die industriefreundliche Abfallpolitik der Bundesregierung hat dafür gesorgt, dass sich der Anteil von Plastikverpackungen seit 1995 bis heute von 19 auf 37 Kilogramm pro Kopf und Jahr verdoppelt hat. In Plastik verpackte Bananen und Gurken, die Kinderzeitschrift im Foliensack oder Tomaten im Kunststoffeimer sind traurige Realität in Supermärkten und Drogerien. Diesem schädlichen Trend möchte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit dem Negativpreis „Goldener Geier“ etwas entgegensetzen und den Druck auf Handel, Hersteller und Politik erhöhen, dem Einweg-Irrsinn ein Ende zu bereiten.

Die DUH ruft Verbraucher dazu auf, beim täglichen Einkauf die absurdesten Einweg-Plastikverpackungen zu fotografieren und unter dem Hashtag #Verpackungswahnsinn zu melden. Aus den übermittelten Nominierungen wird die DUH Mitte Juli 2019 die meist genannten Einweg-Verpackungen auswählen und in die öffentliche Endabstimmung geben. Der Hersteller bzw. Händler der unsinnigsten Verpackung erhält den „Goldenen Geier“ und wird dann durch eine Petition aufgefordert, auf die umweltschädliche Verpackung zukünftig zu verzichten. Unterstützt wird die Aktion der DUH durch den Schauspieler, Autor und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke sowie den Schauspieler Lucas Reiber.

Nach Schätzungen des Fraunhofer Instituts landen in Deutschland jährlich rund 116.000 Tonnen Makroplastik aus Verpackungen und Produkten in der Umwelt. Während die EU mit einer neuen Richtlinie besonders umweltschädliche Einweg-Plastikprodukte und Verpackungen verbietet, setzt Umweltministerin Svenja Schulze jedoch auf freiwillige Selbstverpflichtungen mit Handels- und Industriekonzernen. Ergebnis dieser industriefreundlichen Verpackungspolitik sind zahllose unnötige, zu große oder nicht recyclingfähige Verpackungen mit denen Supermärkte und Drogerien vollgestopft sind.

Durch den Negativpreis für unsinnige Verpackungen möchte die DUH dem Verpackungswahnsinn und seinen katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt Einhalt gebieten. Dazu sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Kein Land in Europa verursacht pro Kopf und Jahr so viel Verpackungsmüll wie Deutschland. Hierzulande läuft etwas gewaltig schief. Hersteller und Einzelhändler tragen Verantwortung für unsere Umwelt und müssen Abfallvermeidung, Wiederverwendung und auch die Recyclingfähigkeit von Verpackungen endlich umsetzen. Durch unsere Aktion geben wir Verbrauchern die Möglichkeit aufzuzeigen, wo das Problem wirklich liegt. Nämlich direkt vor unserer Nase. Je mehr Verbraucher mitmachen und unnötige Verpackungen melden, desto mehr können wir gemeinsam erreichen.“

Schauspieler Lucas Reiber unterstützt die Aktion der DUH: „Ich bemühe mich seit Jahren um eine nachhaltige Lebensweise, habe immer meine eigene Trinkflasche dabei, ernähre mich vegan und habe vor kurzem Unverpackt-Läden für mich entdeckt, von denen es bisher leider nur wenige gibt. Bei allen anderen, von Bioladen bis Discounter, sind die Regale voll von Einwegprodukten, unnötig verpacktem Obst und Gemüse und täglich neuen Absurditäten. Beim Einkauf komplett auf Einweg-Plastik zu verzichten ist daher fast unmöglich. Hersteller, Händler und Politik ziehen sich aus der Verantwortung und ich hoffe und kämpfe dafür, dass sich hier etwas ändert und zwar schnell. Die Klimastreiks und nicht zuletzt die Europawahl haben deutlich gemacht, dass sich die Menschen in Deutschland ein Umdenken wünschen. Deshalb unterstütze ich die Aktion der Deutschen Umwelthilfe.“

Kunststoffabfälle gelangen durch Verwehung und als kleine Plastikteilchen über Flüsse in die Meere und richten dort große Schäden an. Mikroplastik kann sich zudem in der Nahrungskette anreichern und auf unseren Tellern landen. „Wir müssen Verpackungen vermeiden, wo immer möglich. Eine nicht hergestellte Verpackung gelangt auch nicht in die Umwelt. Wertvolle Rohstoffe werden eingespart und das Klima entlastet. Durch unsere nun gestartete Aktion möchten wir die immer noch anwachsende Plastikflut eindämmen und die Verbraucher dafür sensibilisieren, umweltschädlich verpackte Produkte zu meiden“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

So können Verbraucher Produkte nominieren:

Über eine breit angelegte Aktion in den Sozialen Medien ruft die DUH Verbraucher auf, die absurdesten Plastik-Einwegverpackungen in Supermärkten und Drogerien zu fotografieren und unter dem Hashtag #Verpackungswahnsinn und @Umwelthilfe auf Twitter, Instagram und Facebook zu posten. Aus den unter #Verpackungswahnsinn gesammelten Posts werden die am häufigsten genannten Produkte von der DUH ausgewählt und Mitte Juli in die öffentliche Endabstimmung über die unsinnigste Einweg-Plastikverpackung gegeben. Der Hersteller bzw. Händler der unsinnigsten Verpackung erhält den „Goldenen Geier“ und wird im Anschluss durch eine Petition aufgefordert, auf die Verpackung zu verzichten und seine Produkte umweltfreundlich anzubieten.

Links:

Kontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de 

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

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