Tagtäglich werden Verbraucherinnen und Verbraucher mit Situationen und Entscheidungen konfrontiert, bei denen die Gefahr für Verbrauchertäuschung besteht. Damit Sie nicht in die Falle gelockt werden und eine informierte Entscheidung für Ihr Portemonnaie sowie die Umwelt treffen können, finden Sie hier einige praktische Tipps und Handlungsmöglichkeiten.
Nachhaltiger konsumieren
Als Verbraucherin oder Verbraucher wird man tagtäglich mit Konsumentscheidungen konfrontiert, die einen Einfluss auf die Umwelt haben können. Um den Einfluss dieser Entscheidungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll<ins>,</ins> Konsummuster zu hinterfragen. Ein guter Ansatz ist nach dem Motto „rethink, refuse, reduce, reuse, recycle“ (zu Deutsch: „umdenken, ablehnen, reduzieren, wiederverwenden, recyceln“) zu agieren, um Ressourcen im Kreislauf zu behalten und so zu schonen. Für konkrete Handlungsmöglichkeiten und praktische Tipps haben wir ein Infopapier „Nachhaltigerer Konsum“ erstellt. Sie finden es im Downoadbereich.
Greenwashing erkennen!
Immer mehr Unternehmen nutzen den Werbevorteil eines „grünen“ Images, ohne jedoch tatsächlich im Sinne der Nachhaltigkeit zu agieren. Durch fehlende Transparenz entsteht bei Verbraucherinnen und Verbrauchern der Eindruck, dass der Konsum von Produkten, die als umwelt- oder klimafreundlich beworben werden, keine negativen Auswirkungen hat. Bei Greenwashing handelt es sich daher um Verbrauchertäuschung. Um als Verbraucherin und Verbraucher Greenwashing-Täuschungsversuche zu erkennen, haben wir folgend einige Tipps aufgelistet. Mehr Informationen zu und weitere Tipps gegen Greenwashing finden Sie hier. Sie haben ein Greenwashing-Täuschungsversuch festgestellt? Den können Sie gerne hier melden.
- Irreführende, vage Begriffe und Formulierungen: Begriffe, wie „umweltfreundlich“ oder „regional“ sind rechtlich nicht geschützt und können daher auch dann verwendet werden, wenn das Produkt bspw. nicht umweltfreundlich ist. Ein Unternehmen bezeichnet sein Produkt z.B. als „regional“, weil das Unternehmen in der Region ansässig ist, obwohl die einzelnen Zutaten des fertigen Produkts viele Tausend Kilometer transportiert wurden oder ein Produkt wird als „naturbasiert“ bezeichnet, obwohl nur eine einzige Zutat dieses Merkmal besitzt. Wenn keine weiterführenden Hinweise vorhanden sind, wie die Begriffe im jeweiligen Fall definiert und konkretisiert werden, könnte dies für Verbraucherinnen und Verbraucher ein erstes Indiz für Greenwashing sein. Ein Produkt ist umso besser, je geringer sein ökologischer Fußabdruck ist, sowohl in der Herstellung, beim Transport und durch den Konsum. Schadstofffreiheit, Plastikfreiheit, Langlebigkeit, Reparierbarkeit und möglichst faire Produktionsbedingungen sind weitere Kriterien, die bei der Bewertung eines Produkts eine Rolle spielen.
- Zweifelhafte Umwelt- und Klimalabel: Inzwischen gibt es mehr als 230 Umwelt- und Klimalabels in der EU. Diese variieren in Bezug auf ihre Qualität und Anforderungen an die Nachhaltigkeit stark. Besonders problematisch wird es insbesondere dann, wenn Unternehmen eigene Labels erfinden, da diese in der Regel nur sehr geringe Standards aufweisen und selten durch dritte, unabhängige Instanzen kontrolliert werden. Als Orientierung im Label-Dschungel können bspw. folgende Webseiten dienen:https://www.siegelklarheit.de/ oder das Umweltbundesamt.
- Leuchtturmprodukte und das kleinere Übel: Leuchtturm-Produkte sind Produkte, die zwar nachhaltig sind und deren Nachhaltigkeit auch massiv beworben wird, aber das Kerngeschäft des Unternehmens weiterhin umweltschädlich bleibt. Ein Beispiel hierfür ist RWE: Der Energiekonzern RWE startete in 2021 die Kampagne „Growing Green“, mit der sich das Unternehmen als Gestalter und Schrittmacher der grünen Energiewelt darstellt, während es weiterhin an seinem fossilen Geschäftsmodell (Braunkohle Tagebau und Bau von LNG-Terminals) festhält. Es ist zudem problematisch, Produkte als „kleineres Übel“ zu vermarkten. Damit ist gemeint, dass ein Produkt in einer Kategorie als nachhaltiger beworben wird, obwohl dieses Produkt im Vergleich zu anderen ähnlichen Produkten auf dem Markt weniger klimafreundlich ist. Als „kleineres Übel“ kann zum Beispiel ein spritsparender SUV verstanden werden. Das Auto mag in seiner Produktkategorie (SUVs) besser als der Durchschnitt sein, im Vergleich zu einem Kleinwagen oder E-Auto jedoch sehr schlecht abschneiden.