Pressemitteilung
SmartRathaus: Deutsche Umwelthilfe unterstützt Borkum beim Klimaschutz im Gebäudebereich
Borkum/Radolfzell, 12.9.2018: Borkum ist eine von fünf Modellkommunen im Klimaschutzprojekt SmartRathaus der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Mit digitaler Steuer- und Regeltechnik soll in der Gemeinde künftig Energie eingespart und damit das Klima, aber auch die Gemeindekasse geschont werden. Borkum und die anderen vier Modellkommunen stehen dabei beispielhaft für die mehr als 10.000 kleinen und mittleren Kommunen; das Rathaus, der Kindergarten und die Grundschule stellvertretend für mehr als 170.000 kommunale Liegenschaften, die es in Deutschland gibt.
Mit Heizung, Lüftung, Kühlung, Beleuchtung und Infrastruktur verschlingen öffentliche Gebäude Unmengen an Energie. Deshalb bemühen sich Kommunen, den Energiebedarf manuell zu senken. Häufig werden die Heizungsanlagen von Schulen und Kindergärten in den Ferien heruntergeregelt oder die Beleuchtung in öffentlichen Bereichen mit Bewegungsmeldern und Hauptschaltern gesteuert.
„Ein manuelles Gebäudemanagement ist häufig aufwändig und fehleranfällig“, erläutert Steffen Holzmann, Projektleiter Digitalisierung bei der DUH. „Digitale Alternativen erlauben eine viel feinere und ausgefeiltere Steuerung in den Gewerken – das reduziert den Energiebedarf und erhöht häufig sogar noch den Komfort für die Nutzer.“ Gerade für kleine und mittlere Kommunen ist der Einstieg hier jedoch mit hohem Aufwand verbunden. „Mit dem Projekt SmartRathaus wollen wir den Kommunen die passenden Werkzeuge an die Hand geben, um im digitalen Gebäudemanagement aktiv zu werden“, so Holzmann.
In Borkum wird Klimaschutz bereits heute großgeschrieben. In der Gebäudeautomation liegen weitere Klimaschutzpotenziale: „Borkum ist auf dem Weg zur emissionsfreien Nordseeinsel. Da kommt das Energieeffizienzprojekt der Deutschen Umwelthilfe gerade richtig“, so Bürgermeister Georg Lübben. Ein wichtiger Bestandteil der Borkumer Klimaschutzaktivitäten ist die Sanierung der eigenen kommunalen Liegenschaften: „Mit unseren Aktivitäten wollen wir zeigen, was für den Klimaschutz getan werden kann und welches Einsparpotenzial in der modernen Automatisierungstechnologie steckt. Wir möchten anderen Kommunen als Vorbild dienen.“
Drei Gebäude werden Teil des Modellprojekts in Borkum: Das alte Rathaus, das 1910 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht. Der Denkmalschutz ist hier eine spezifische Herausforderung, die auf viele kommunale Gebäude deutschlandweit zutrifft. Des Weiteren der Kindergarten in der Süderstraße sowie die Grundschule, die ebenfalls teilweise denkmalgeschützt ist, und in Zukunft eventuell zu einer offenen Ganztagesschule ausgebaut werden soll. „Das verspricht interessante Teilprojekte, aus denen viele weitere Kommunen lernen können“, so Simon Mößinger, Projektmanager Kommunaler Klimaschutz bei der DUH. „Durch das Modellprojekt bekommt die Gemeinde eine ganz auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort angepasste Beratung. Erfahrungen aus den betrachteten Gebäuden lassen sich auch auf Gebäude der Tochtergesellschaft Nordseeheilbad Borkum GmbH übertragen, wo durch saisonal genutzte Gebäude ein besonderes Einsparpotenzial besteht.“
Die Hochschule Biberach begleitet das Projekt wissenschaftlich. „Durch das Projekt bekommen wir einen umfassenden Einblick in die kommunale Praxis“, freut sich Peter Knoll vom Institut für Gebäude- und Energiesysteme (IGE) der Hochschule Biberach. „Die Modellprojekte werden auch uns neue Erkenntnisse aus der Praxis bringen und zurück in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien wirken.“
Über SmartRathaus
Durch intelligente Regelung von Heizung, Beleuchtung oder Lüftung lässt sich der Energiebedarf von Gebäuden deutlich senken. Dies will die DUH mit ihrem Projekt SmartRathaus zeigen, das 2018 gestartet ist und bis Ende 2020 läuft. In fünf ausgewählten Städten und Gemeinden entstehen zusammen mit den Kommunalverwaltungen Modellprojekte, die aufzeigen, welche Einsparungen sich mit der automatisierten Steuerung und Regelung von kommunalen Liegenschaften realisieren lassen. Dies gilt sowohl beim Energieverbrauch als auch beim Arbeitsaufwand im Gebäudemanagement.
In der Gebäudeautomation sind häufig vor allem die Bestandsliegenschaften von kleineren und mittleren Kommunen nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Insgesamt haben sich 50 Kommunen auf die bundesweite Ausschreibung beworben, begleitet von der DUH und der Hochschule Biberach, ihren Gebäudebestand zu optimieren und zu modernisieren. Nach einem Evaluationsprozess sind die Gemeinde Birkenwerder (BB), die Stadt Böblingen (BW), die Stadt Borkum (NI), der Flecken Steyerberg (NI) und die Stadt Wörth am Rhein (RP) als Projektpartner ausgewählt worden.
Förderhinweis
Das Klimaschutzprojekt SmartRathaus wird gefördert durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Links:
Mehr zu SmartRathaus: https://www.duh.de/smartrathaus/
Kontakt:
Steffen Holzmann, Projektleiter Digitalisierung
0170 4120449, holzmann@duh.de
Simon Mößinger, Projektmanager Kommunaler Klimaschutz
0163 6295999, moessinger@duh.de
Georg Lübben, Bürgermeister Borkum
04922 303-201, georg.luebben@borkum.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de