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Pressemitteilung

Glos kämpft gemeinsam mit Autobauern gegen den Klimaschutz und für mehr Spritfresser aus deutscher Fertigung

Berlin, Sonntag, 28.01.2007

Autohersteller erklären EU-Klimaschutzpolitik den Krieg – Deutsche Umwelthilfe fordert: „Brüssel muss dem PS- und Geschwindigkeitsrausch der Autobosse durch klare Spritverbrauchsgrenzen begegnen“

: Die im deutschen Automobilverband VDA zusammengeschlossenen deutschen Autobauer haben der EU-Klimaschutzpolitik nun offen „den Krieg erklärt“. In einem gemeinsamen Schreiben der fünf großen Hersteller an EU-Kommissionspräsident Barroso fordern sie nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) faktisch das „Ende der EU-Klimaschutzpolitik“. Gleichzeitig machen sie in ungewöhnlich deutlicher Weise klar, was sie selbst von der so genannten „freiwilligen Selbstverpflichtung“ zum Klimaschutz im Straßenverkehr halten – nämlich nichts.

„Die EU-Kommission hatte Ende der 90er Jahre für den Fall der Nichteinhaltung der Klimaschutzziele durch die europäischen Autobauer angekündigt, den Spritverbrauch von Neuwagen gesetzlich zu reglementieren“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Während italienische und französische Autobauer diese verbindliche Vereinbarung mit der EU ernst genommen haben und mit ihrem Spritverbrauch bereits heute nahe dem EU-Zielwert von 140 g CO2/km liegen, haben BMW, Audi, VW, Porsche und DaimlerChrysler eine Modelloffensive mit besonders durstigen Fahrzeugen gestartet und liegen heute mit durchschnittlich 160 – 295 g CO2/km deutlich über dem EU-Klimaschutz-Zielwert. „Die deutschen Autobauer kämpfen für ihr Recht, mit Vollgas in die Klimakatastrophe zu fahren. Und Wirtschaftsminister Glos sitzt dabei vergnügt auf dem Beifahrersitz.“

Die Deutsche Umwelthilfe hält die Situation für alarmierend. Durch eine ausgesprochen „kreative“ Lobbyarbeit gegenüber Parlament und Regierung sei es den deutschen Herstellern in den vergangenen Jahren gelungen, Anreize für spritsparende Fahrzeuge wie in anderen Ländern zu verhindern. Mehr noch: In Deutschland werden Dienstwagen mit Spitzen-Spritverbräuchen auch noch mit bis zu 49% vom Finanzminister subventioniert, wie die Deutsche Umwelthilfe am vergangenen Montag in Berlin vorrechnete. Vor einer derartigen „Förderkulisse“ sei es schon fast verständlich, wenn VW-Cheflenker Winterkorn spritsparende Pkw (Audi A2) aus dem Programm streicht, ein Monster-SUV in Verkehr bringt und den neu vorgestellten Audi R8 (Verbrauch 22,1 l/100 km im Stadtverkehr) liebevoll als „Auto zum Brötchen holen“ bezeichnet (siehe Auto Motor und Sport Heft 3/2007).

„Die deutsche Automobilindustrie wird langfristig nur überleben, wenn sie den Klimaschutz endlich ernst nimmt und Autos produziert, die die Welt tatsächlich benötigt. Hierzu muss Brüssel am kommenden Mittwoch (31.1.) die Weichen stellen“, so Resch. Wirtschaftsminister Glos leiste der Automobilindustrie mit seiner gedankenlosen Unterstützung einen Bärendienst. „Das Beispiel Toyota und Honda zeigt, dass Automobilunternehmen langfristig erfolgreich sind, wenn sie sich dem Klimaschutz verschreiben und spritsparende Technologien in allen Fahrzeugkategorien einsetzen.“

Die DUH hatte am 22.1.2007 ein „Sofortprogramm zur Minderung der Klimagas-Emissionen von Pkw“ (www.duh.de) vorgelegt, in dem unter anderem verbindliche Verbrauchsobergrenzen für Pkw und die Abschaffung der Subventionen Dienstwagen mit hohem Spritverbrauch gefordert werden.

Für Rückfragen:

Jürgen Resch
Deutsche Umwelthilfe e. V., Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil.: 0171/3649170, Fax: 030/258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz
Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/258986-0, Fax: 030/258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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