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Pressemitteilung

Getränkekarton-Lobbyverband FKN kann Kritik der Deutschen Umwelthilfe zu falschen Daten in der Ökobilanz zu Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen nicht widerlegen

Freitag, 18.10.2019

Haarsträubende Berechnungsfehler, zweifelhafte Annahmen und zurückgezogene Studienergebnisse belegen das Ökobilanzdesaster zu Getränkekartons – Umweltbundesamt hat seine positive Bewertung der Ökobilanz zu Getränkekartons aus dem Juli 2019 bereits zurückgezogen – Studienersteller IFEU-Institut räumt Verwendung falscher Daten zu Transportentfernungen für Mehrwegflaschen ein – Besonders hohe CO2-Gutschriften für die Nutzung von Neupapierfasern zur Herstellung kurzlebiger Einwegverpackungen sind nicht gerechtfertigt und unter Ökobilanzexperten höchst umstritten

© Holzmann/ DUH

Berlin, 18.10.2019: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bekräftigt ihre Kritik an der vom Heidelberger IFEU-Institut im Juli 2019 veröffentlichten und zwischenzeitlich wegen falschen Angaben zurückgezogenen Ökobilanz zu Getränkekartons und Mehrwegflaschen als Musterbeispiel für Greenwashing. In der vom Lobbyverband für Getränkekartonverpackungen FKN e.V. in Auftrag gegebenen Studie wurden für Mehrwegflaschen nachweislich zu lange Transportentfernungen angenommen. Zudem wurden unter Ökobilanzexperten höchst umstrittene und viel zu hohe CO2-Gutschriften für die Verwendung von Frischfasern aus Holz zur Getränkekartonherstellung vergeben. Außerdem wurde mit einer falschen Recyclingquote für Getränkekartons gearbeitet. Dies führte zu falschen Ökobilanzergebnissen zu Gunsten von Getränkekartons und zu Lasten von Mehrwegflaschen.

Die DUH hatte ihre Kritik an der Industrie-Ökobilanz des FKN in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung bekannt gemacht. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bekräftigt:

„Der Getränkekartonverband FKN kann keinen unserer Kritikpunkte sachlich widerlegen. Nicht ohne Grund hat das Umweltbundesamt auf Nachfrage erklärt, dass es seine positive Bewertung der FKN-Ökobilanz aus dem Juli 2019 zurückgezogen hat. Uns liegt zudem ein Schreiben des Studienerstellers IFEU an den Auftraggeber FKN vor, in welchem die Verwendung falscher und viel zu langer Transportentfernungen für Mehrwegflaschen eingeräumt wird. Die besonders hohen CO2-Gutschriften für Getränkekartons wegen der Verwendung des Rohstoffes Holz führen zudem zu völlig absurden Ergebnissen. Demnach wären Getränkekartons im Milchsegment auch dann klimafreundlicher als Mehrwegflaschen, wenn diese ohne jeglichen Transport vor Ort in der Molkerei abgefüllt, leer getrunken und wiederbefüllt würden. Gleichzeitig könnten laut der FKN-Studie Getränkekartons tausende Kilometer weit transportiert werden. Selbst Laien und Nicht-Ökobilanz-Experten erkennen an dieser Stelle, dass das nichts mit der Realität zu tun haben kann.“

„Der vom Lobbyverband FKN wiederholt vorgetragene Hinweis auf die Einhaltung von Ökobilanzstandards läuft ins Leere, wenn wie eingeräumt in der Studie mit falschen Daten gerechnet und ungerechtfertigte Gutschriften zu Gunsten von Getränkekartons vergeben werden. Die FKN-Studie ist ein Ökobilanzdesaster und hat falsche Ergebnisse zu Gunsten des Getränkekartons hervorgebracht. Verbraucher sollten aus Umweltschutzgründen weiterhin regionale Mehrwegflaschen nutzen“
, so Resch weiter.

Links:

  • DUH-Pressemitteilung vom 17.10.2019 „Einweg-Industrie lässt ökologisch unsinnige Wegwerfverpackung schönrechen: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Ökobilanz zu Getränkekartons“ http://l.duh.de/191017
  • Grafik zur Berechnung der tatsächlichen Recyclingquote von Getränkekartons und zum DUH-Mythenpapier über das Märchen vom umweltfreundlichen Getränkekarton: https://www.duh.de/getraenkekartons/

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

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