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Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe fordert zur internationalen Leitmesse Domotex recyclingfähige und schadstofffreie Teppichböden

Donnerstag, 10.01.2019 Dateien: 3

Fehlende Kreislaufwirtschaft in der Teppichbodenbranche – Rund 400.000 Tonnen alte Teppichböden werden jedes Jahr in Deutschland verbrannt und belasten das Klima – Europäische Teppichböden enthalten noch immer gesundheitsschädliche Chemikalien, gefährden Verbraucher und erschweren das Recycling – Gesetzliche Produktverantwortung für Teppichbodenhersteller notwendig

© Syda Productions/Fotolia

Berlin, 10.1.2019: Anlässlich der am morgigen Freitag in Hannover beginnenden internationalen Leitmesse Domotex für Teppiche und andere Fußbodenbeläge fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) recyclingfähige und schadstofffreie Teppichböden sowie den Aufbau einer branchenweiten Kreislaufwirtschaft. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 400.000 Tonnen alter Teppichböden verbrannt – mit negativen Folgen für das Klima. Die Verbrennung vernichtet nicht nur massenhaft wertvolle Kunststoffe, sondern setzt auch unnötige Klimagase frei. Auf der Teppichleitmesse Domotex muss den Themenbereichen Kreislaufwirtschaft, Ressourcen- und Klimaschutz viel mehr Bedeutung zukommen.

Da Teppichbodenhersteller bislang keine ausreichende Bereitschaft zeigen, ein bundesweites Sammelsystem aufzubauen, ihre Produkte recyclingfähig und schadstofffrei zu gestalten sowie Recyclingmaterial einzusetzen, sollten sie durch die Einführung des Prinzips der Produktverantwortung hierzu verpflichtet werden. Die DUH fordert von Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Festlegung einer entsprechenden gesetzlichen Regelung. Das Prinzip der Produktverantwortung, bei denen Hersteller die Verantwortung und Kosten des Umgangs mit ihren Produkten am Ende des Lebenszyklus übernehmen, werden von den EU-Institutionen als geeignetes Mittel zur Erreichung von Recycling- und Klimaschutzzielen empfohlen.

„Wir schätzen die Rücknahmemengen von Teppichböden in Deutschland für ein Recycling auf rund drei Prozent der in Verkehr gebrachten Menge. Das ist mit einer nachhaltigen Produktpolitik, dem Klimaschutzziel der Bundesregierung und der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes nicht vereinbar. Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht geben. Dass recyclingfähige Produkte und Rücknahmesysteme in der Teppichbodenbranche umsetzbar sind, zeigen Unternehmen wie Desso und Interface. Doch solche guten Initiativen sind seit Jahrzehnten leider die Ausnahme“
, sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH. Wie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der Teppichbodenindustrie gelingen kann, erklärt die DUH in einem am heutigen Donnerstag veröffentlichten Positionspapier.

„Viele Teppichböden enthalten hochwertige, für das Recycling geeignete Kunststoffe. Sie können derzeit leider viel zu selten recycelt werden, weil sie Schadstoffe beinhalten. Diese können nicht nur die Gesundheit der Verbraucher beeinträchtigen, sondern sich auch in Recyclingmaterialien anreichern. Deshalb sollten Teppichbodenprodukte von Anfang an schadstofffrei sein“,
sagt Thomas Fischer, Leiter des DUH-Fachbereichs Kreislaufwirtschaft.

Im Oktober 2018 veröffentlichte Untersuchungsergebnisse europäischer Teppichböden durch die Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande), das Ecology Center (USA) und die Notre Dame University (USA) belegen hormonaktive, krebsverdächtige und die Fruchtbarkeit beeinträchtigende Chemikalien. Bei der Analyse wurden in zwölf von fünfzehn Teppichböden Schadstoffe wie zum Beispiel Diethylhexylphthalat (DEHP), perfluorierte Verbindungen (PFAS) oder das Flammschutzmittel Tris(1,3-dichlorisopropyl)phosphat (TDCPP) nachgewiesen. Nur drei Teppichböden beinhalteten keine der untersuchten Schadstoffe. Angesichts der besorgniserregenden Studienergebnisse fordert die DUH ein Verbot gesundheitsgefährdender Chemikalien in Teppichböden.

Links:

  • Positionspapier der DUH für eine Kreislaufwirtschaft in der Teppichbodenindustrie: https://www.duh.de/teppichrecycling/
  • Die Studie der Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande), des Ecology Centers (USA) und der Notre Dame University (USA) im Auftrag der Changing Markets Foundation (englisch und deutsch) finden Sie am Ende dieser Seite.
  • Eunomia Research & Consulting Ltd im Auftrag der Changing Markets Foundation „Policy Toolkit for Carpet Circularity in EU Member States”: https://www.duh.de/teppichrecycling/

Kontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

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