Mit Strandkunst gegen Plastik
Anlass für die Aktion ist der Earth Day am 22. April, ein weltweiter Aktionstag mit dem diesjährigen Motto „Stoppt die Plastikvermüllung“. Europaweit haben sich auf Initiative des Europäischen Umweltbüros Sandkünstler zusammengeschlossen, um den Stränden Frankreichs, Großbritanniens, Spaniens, Portugals und den Niederlanden im Vorfeld des Earth Days einen politischen Anstrich zu geben. Alle Aktionen laufen unter dem Hashtag #BreakFreeFromPlastic.
Mehr Plastik als Fische im Meer
Der 40 Meter-Wal an der Sylter Küste - ein Motiv des internationalen Künstlers Tim Hoekstra - ist ein Symbol für die von der Plastikverschmutzung betroffenen Lebewesen in den Weltmeeren. Schätzungsweise mehr als 150 Millionen Tonnen Kunststoff schwimmen in unseren Ozeanen. Mehr als 600 Tierarten sind davon direkt betroffen. Meeresvögel und Meeressäuger verwechseln den Plastikmüll in Form von PET-Flaschen, Tüten und Kunststoffkanistern häufig mit Nahrung. Nach einer Plastik-Mahlzeit verhungern sie mit vollen Mägen. Wale, Delfine und Schildkröten verfangen sich in alten Fischernetzen, erleiden schwere Verletzungen bei ihren Befreiungsversuchen oder ertrinken.
Wenn sich an unserem Umgang mit Plastik nichts ändert, wird voraussichtlich im Jahr 2050 mehr Plastikmüll als Fische in unseren Ozeanen schwimmen. Die Deutsche Umwelthilfe kämpft bereits seit Längerem gegen die zunehmende Plastikflut an. Dazu zählen Kegelrobben-Patenschaften genauso wie Aufklärungsarbeit zu Mehrweg-Coffee-to-go-Bechern oder politische Forderungen wie eine Abgabe auf Einwegplastikflaschen und Plastiktüten.
Politik muss Meere schützen
Die Deutsche Umwelthilfe fordert mit der Strandkunstaktion die neue Umweltministerin Svenja Schulze auf, dringend wirksame Schutzmaßnahmen für die Meere umzusetzen. Mögliche Maßnahmen sind neben der Abgabe auf Einwegplastikflaschen und Tüten, die Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen, eine Pfandpflicht für alle Getränkeplastikflaschen sowie ein Verbot von Mikroplastik in Hygiene- und Putzmitteln.
Plastikmüll zerfällt über Jahre in immer kleinere Teile oder befindet sich bereits als winzige Plastikkügelchen in Kosmetika, wie in Peelings oder Zahnpasta. Kläranlagen können dieses sogenannte Mikroplastik nicht vollständig herausfiltern, sodass es mit den Abwässern in die Umwelt und schließlich in die Meere gelangt. Das Mikroplastik gefährdet Wasserökosysteme, bindet Schadstoffe und gelangt über Fische und Muscheln auch in die menschliche Nahrungskette.
Wir brauchen ein schnelles und konsequentes Handeln der Politik – doch auch wir haben es jeden Tag in der Hand! Lasst uns gemeinsam die Plastikvermüllung stoppen!