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Europawahl: Vereinte Kräfte für Naturschutz und eine nachhaltige Landwirtschaft

Mittwoch, 24.04.2019

Durch die Wahl nationaler Vertreter*innen für das Europaparlament werden wichtige Weichen in der Agrar-, Umweltschutz- und Klimaschutzpolitik gesetzt. Mit einem starken Europa können wir gemeinsam eine naturverträgliche Landwirtschaft und einen nachhaltigen Lebensmittelkonsum voranbringen.

© Dusan Kostic/Fotolia

-- Am 26. Mai ist Europawahl. In unserer Artikel-Serie erklären und kommentieren unsere Expert*innen bis zur Wahl wichtige Themen, die das nächste EU-Parlament dringend angehen muss. --

Wie wichtig internationale Zusammenschlüsse sind, zeigte sich jüngst in der Veröffentlichung der Nationalen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung in Deutschland. Jedes Jahr wandern 88 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Davon bleibt ein Großteil noch genießbar. Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein ethisches Problem, sondern bringt auch gewaltige Umweltfolgen mit sich. Unmengen von Treibstoffen, Dünger, Pestiziden und Verpackungen könnten eingespart werden, wenn Europäer*innen sinnvoller mit Lebensmitteln umgehen würden. Bisher hat Deutschland jedoch keine einheitliche Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelmüll. Im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsziele verpflichtet sich Deutschland nun, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Die EU brachte die Ernährungsministerin Julia Klöckner endlich zum Handeln, indem sie Deutschland dazu verpflichtet, ab 2020 über die eigene Zielerreichung zu berichten.

Nachbarländer machen es vor

Ein gemeinsames Europa setzt hohe Standards durch progressive Mitgliedstaaten, die als Pioniere vorausgehen. In Sachen Lebensmittelverschwendung sind Frankreich und Tschechien gute Vorbilder. Dort ist der Einzelhandel gesetzlich verpflichtet, Lebensmittel zu spenden. Hält er sich nicht daran, werden Bußgelder verhängt. Zusätzlich sollen Lebensmittelspenden durch den Handel steuerfrei werden. Deutschland und andere Mitgliedstaaten stehen nun unter Zugzwang.

EU-Politik: Zwei Medaillenseiten

Auch für die Förderung der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes stellt die EU-Politik die wichtigste Stellschraube dar. Anfang der 60er Jahre verständigten sich die Mitgliedstaaten auf eine Gemeinschaftliche Agrarpolitik (GAP), um die Ernährung ihrer Bürger*innen zu sichern. Bis Ende der 70er Jahre wurden über 70 Prozent des Budgets der Europäischen Gemeinschaft (EG) in die Modernisierung der Landwirtschaft investiert. Heute haben wir in Europa die modernste Landwirtschaft der Welt und sind Weltmeister in Sachen Lebensmittelexporte. Die Kehrseite der Medaille: Ein massiver Verlust an Artenvielfalt, verschmutztes Trinkwasser, degradierte Landschaften und die Emission von gesundheits- und klimaschädlichen Gasen durch die landwirtschaftliche Intensivierung. Finanzielle Förderanreize zu immer höherer Produktion führen zwar zu preiswerten Lebensmitteln, aber auch zu einem ressourcenverschwendenden Verhalten im Einzelhandel. Fast die Hälfte der produzierten Lebensmittel landet ungegessen im Müll.

Gemeinschaftliche Agrarpolitik neu ausrichten!

Die derzeitige Ausrichtung der GAP spiegelt diese Problemlage nur unzureichend wider. Jedes Jahr fließen ca. 60 Milliarden Euro in die Förderung der Landwirtschaft. Ein Großteil dieser Summe geht an landwirtschaftliche Betriebe – unabhängig von umweltschutzfördernden Praktiken. Hier muss die EU nachjustieren, denn wie die Umweltprobleme gelöst werden können, ist mittlerweile klar. Um Böden, Gewässer und die Arten der Kulturlandschaften Europas zu retten, ist eine umweltgerechte Gestaltung der Landwirtschaft sowie ihrer Förderpolitik unumgänglich. Ob gesunde Äcker und Wiesen eine Zukunft haben, entscheidet sich auf EU-Ebene. Und über die EU entscheiden Sie, indem Sie wählen gehen!

Am 26. Mai ist Europawahl – Ihre Gelegenheit, die Weichen Europas zu stellen. Das neue Europaparlament braucht eine pro-europäische und demokratische Mehrheit. Nur dann hat auch unsere Umwelt eine Chance. Deshalb unsere Bitte: Informieren Sie sich, sprechen Sie die Kandidat*innen in Ihrem Wahlkreis an und machen Sie ihnen klar, dass das Thema Umwelt ihren Wähler*innen wichtig ist. Unsere Zukunft liegt auch in Ihrer Hand: Bitte gehen Sie am 26. Mai wählen!

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