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Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie: „Umweltministerium zeigt mangelnde Ambition bei Förderung von Elektromobilität“

Freitag, 20.06.2025
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Berlin, 20.6.2025: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Vorschlag des Bundesumweltministeriums zur geänderten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) der EU als fehlgeleitet. Dieser sieht Änderungen in den Vorgaben und der Berechnung der sogenannten Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) im Verkehrssektor vor. Unter anderem werden „alternative“ Kraftstoffe wie E-Fuels und insbesondere solche aus Rest- und Abfallstoffen stark gefördert anstatt die E-Mobilität entschieden voranzutreiben.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH: „Das Umweltministerium zeigt sich beim dringend notwendigen Umstieg auf Elektromobilität ambitionslos. An vielen Stellen soll der Markt nun regeln, was im Tank landet. Dabei wäre eine klare Fokussierung auf erneuerbaren Strom für alle elektrifizierbaren Verkehrsträger dringend notwendig. Besonders unverständlich ist, dass der Einsatz von Strom im Bahn- und Binnenschiffverkehr nicht auf die THG-Quote angerechnet werden soll. Alternative Kraftstoffe wie E-Fuels sind bisher kaum verfügbar, extrem teuer und ergeben für den Straßenverkehr keinen Sinn. Wir können es uns nicht leisten, weiter auf das Verbrennen von Kraftstoffen jeglicher Art zu setzen und deren Schäden für Umwelt, Klima und auch den Geldbeutel zu ignorieren. Wir fordern die beteiligten Ministerien und die Bundestagsabgeordneten auf, den Gesetzentwurf zugunsten der Elektromobilität massiv nachzubessern.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH, ergänzt: „Eine Begrenzung von Abfall- und Reststoffen im Tank ist überfällig, doch das Umweltministerium tut das Gegenteil. Obwohl die Vergangenheit gezeigt hat, dass hohe Quoten vor allem zum Einsatz von betrugsanfälligen Rohstoffen und Agrokraftstoffen durch die Hintertür geführt haben. Dem ist allein mit Kontrollen nicht beizukommen. Dass Soja endlich aus dem Tank verbannt werden soll, ist überfällig und richtig. Auch Nahrungsmittel wie Weizen, Rapsöl oder Mais haben im Tank nichts verloren – doch diese sollen weiter als Agrokraftstoffe gefördert werden. Das ist eine Katastrophe für Klima, Biodiversität und Ernährungssicherheit. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz von Biomasse im Tank strikt zu begrenzen und Agrokraftstoffe komplett aus der Förderung zu streichen!"

Kontakt: 

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer 
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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