pageBG

Pressemitteilung

Neue Aufnahmen zu Methan-Emissionen an Erdgasinfrastruktur: Deutsche Umwelthilfe fordert konsequente Umsetzung der EU-Methan-Verordnung

Dienstag, 11.11.2025 Dateien: 2

• Nach „Methan-Beschwerde“: Spezialkamera zeigt erneut Methan-Emissionen aus Erdgas-Infrastruktur in Niedersachsen

• Defekte und veraltete Anlagenteile verursachen offenbar über mehrere Tage hinweg klimaschädliche Methan-Emissionen

• DUH fordert die zuständigen Behörden sowie Bund und Länder dazu auf, Defizite bei der Umsetzung der EU-Methan-Verordnung zu beheben

© CATF

Berlin, 11.11.2025: Das Ausmaß offenbar unkontrollierter Methan-Emissionen an Erdgasinfrastruktur in Niedersachsen wird immer sichtbarer: Die Clean Air Task Force (CATF), mit der die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zusammenarbeitet, hat mit einer Spezialkamera erneut an Förderstandorten und Transportinfrastruktur relevante Methan-Emissionen nachgewiesen. In einigen Fällen entwich danach scheinbar sogar über mehrere Tage hinweg Methan. Ursache scheinen unter anderem defekte und veraltete Anlagenteile zu sein.
Nach Auffassung der DUH kann in Anbetracht der wiederholt festgestellten Freisetzung von Methan nicht ausgeschlossen werden, dass die Betreiber die extrem klimaschädlichen Emissionen teils möglicherweise sogar wissentlich in Kauf nehmen. Die DUH fordert zur Entkräftung dieses Verdachts umgehende Aufklärung durch die zuständige Behörde. Außerdem ruft die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Bundes- und Landesregierungen auf, Defizite bei der Umsetzung der Methan-Verordnung umgehend zu beheben.

Sascha Müller-Kraenner
, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Nur wenige Monate nachdem wir mit Clean Air Task Force erstmals offenbar unkontrollierte Methan-Emissionen an Erdgasinfrastruktur in Niedersachsen nachgewiesen hatten, gibt es nun neue Hinweise auf Methanfreisetzungen und mögliche Verstöße gegen die Überwachungsvorgaben der Methan-Verordnung. Es ist nicht hinnehmbar, dass Betreiber von kritischer Infrastruktur und Behörden geltendes Klimaschutzrecht nicht konsequent umsetzen. Es besteht der begründete Verdacht, dass das in Niedersachsen bislang nicht geschieht. Methan heizt die Erde 80-mal so stark auf wie CO2 und ist damit einer der größten Treiber der Klimakrise. Bund, Länder und Behörden müssen jetzt dringend aktiv werden!“

Bereits im Juni 2025 hatten CATF und DUH an 17 Standorten der nordwestdeutschen Erdgasinfrastruktur Methan-Emissionen dokumentiert. Die DUH hatte wegen des Verdachts auf Verstöße gegen die EU-Methan-Verordnung Kontakt zu den Betreibern aufgenommen und Beschwerde beim niedersächsischen Landesamt für Bergbau und Geologie (LBEG) eingereicht. Obwohl einige Unternehmen die Emissionsquellen daraufhin angeblich behoben haben, zeigen die Aufnahmen aus dem August 2025 nun weiter akuten Handlungsbedarf. In zwei Fällen handelt es sich um Emissionsquellen der Betreiberfirma Exxon, die bereits im Juni nachgewiesen worden waren. Die DUH hat sowohl die Betreiber als auch die zuständige Behörde über die neuen Aufnahmen informiert.

Théophile Humann-Guilleminot
, Senior Campaign Manager, Methane Pollution Prevention bei Clean Air Task Force (CATF): „Die Aufnahmen zeigen, dass selbst bei offenbar beabsichtigten Maßnahmen wie Ablassvorgängen an der Verdichterstation in Holtum erhebliche Mengen Methan entweichen können. Solche Vorgänge müssen die Ausnahme sein und dürfen nicht als Standardpraxis akzeptiert werden. Die Behörden können dank der EU-Methan-Verordnung klare Kriterien für Ausnahmen definieren. Dieses Instrumentarium müssen sie auch nutzen und die Umsetzung kontrollieren. Nur so kann die Methan-Verordnung ihr Ziel erfüllen und Methan-Emissionen tatsächlich verringern.“

Links:

Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de 

Théophile Humann-Guilleminot, Senior Campaign Manager, Methane Pollution Prevention
+33614726252, thumann@cleanairtaskforce.org 

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

Teilen auf: