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Pressemitteilung

Nach der Kohle kommt der Plastikmüll: Geplante Müllverbrennungsanlage in Jänschwalde muss verhindert werden

Donnerstag, 17.09.2020

• Kohlekonzern LEAG plant am Kraftwerksstandort Jänschwalde die Errichtung einer der größten Müllverbrennungsanlagen Deutschlands

• Projekt konterkariert Kreislaufwirtschaft, heizt Klimakrise an und erhöht Müll-Importe

• DUH: Bundes- und Landesregierung müssen eingreifen

© fuege01 / Fotolia

Berlin, 17.9.2020: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Stopp der Planungen für eine der größten Müllverbrennungsanlagen Deutschlands am Kraftwerksstandort Jänschwalde. Der Kohlekonzern LEAG will in der neuen Anlage ab 2024 jährlich 480.000 Tonnen Müll verfeuern – ein Teil davon Plastik. Nach Einschätzung der DUH gefährdet die Anlage zum einen die Klimaschutzziele: Hier soll ein Energie- bzw. Wärmeerzeuger an einem Standort errichtet werden, wo die Wärme in diesem Umfang nicht gebraucht wird. Zum anderen wird hiermit die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft gebremst: Der Zubau riesiger Abfallverbrennungskapazitäten ist kontraproduktiv. Die DUH fordert deshalb Landes- wie Bundespolitik auf, dieses Projekt schnellstens zu stoppen.

„Plastik statt Kohle verbrennen – die LEAG taumelt vom Regen in die Traufe. Mit Blick auf Umweltprobleme und die Klimakrise muss die Verfeuerung von Kunststoffen zurückgefahren und nicht ausgebaut werden. Zudem ist es verantwortungslos, einen neuen Wärmeerzeuger an einem Standort zu errichten, wo es keinen Abnehmer für die Wärme gibt. Die bisherige Fernwärmelieferung nach Cottbus wird absehbar nicht mehr gebraucht; für die Fernwärme-Versorgung von Peitz ist die Anlage völlig überdimensioniert“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

„Die geplante Verbrennungsanlage für Abfälle ist unvereinbar mit dem Prinzip der Abfallhierarchie aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz. Abfallvermeidung, Wiederverwendung und das Recycling sind gesetzlich festgelegte Ziele, die gerade die klimabelastende Verbrennung hinter sich lassen sollen. Mit der Errichtung einer überdimensionierten Verbrennungsanlage in Jänschwalde werden Fehlanreize geschaffen. Anstatt die Region zu einer neuen Müllzentrale zu entwickeln, sollte die LEAG in nachhaltigen Strukturwandel investieren und auf innovative und erneuerbare Technologien zur Energieerzeugung setzen. Bund und Land haben hierfür Unterstützung zugesagt“, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

„Die Verbrennung von Kunststoffen ist ein Relikt aus dem letzten Jahrtausend und eine Hypothek für künftige Generationen, weil schadstoffbelastete Filterstäube, Aschen und Schlacken zurückbleiben, die Untertage deponiert werden und auch in Zukunft eine Gefahr darstellen. Der Wirkungsgrad der Energiegewinnung aus der Abfallverbrennung ist niedrig. Der ganz überwiegende Anteil der Energie, die zur Herstellung von Produkten oder Verpackungen notwendig gewesen ist, verpufft. Ein Zubau neuer Verbrennungskapazitäten für deutsche Abfälle wird zudem schlichtweg nicht gebraucht. Abfallimporte zur Verbrennung sollten soweit wie möglich eingeschränkt werden. Mülltourismus und die Verbringung von Abfällen aus anderen EU-Staaten nach Jänschwalde würde den Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in den Herkunftsländern konterkarieren“, kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:


Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

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