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Pressemitteilung

München deutschlandweit einer der traurigen Spitzenreiter in Sachen Feinstaub- und NO2-Belastung – Umweltverbände fordern besseren Umwelt- und Gesundheitsschutz durch Verbesserung des Nahverkehrs und Verschärfung der Umweltzone

München, Dienstag, 02.08.2011

Dieselruß und NO2 schaden Gesundheit und Klima – Um die Gesundheit der Münchner Bürger und das Klima besser zu schützen, muss die Regierung von Oberbayern reagieren und dringend wirksame Maßnahmen zur Ruß- und NO2- Reduzierung ergreifen.

Für das Jahr 2011 ist die Feinstaub-Höchstgrenze in der Landeshauptstadt München bereits übertroffen. 35-mal im Jahr darf der Feinstaub-Tagesmittelwert von 50 μg/m3 an PM10 überschritten werden. An der Messstelle ’Landshuter Allee’ sind in diesem Jahr aber bereits 44 Überschreitungen registriert worden. Darüber hinaus wurde an derselben Messstelle im Jahr 2010 auch der für Stickstoffdioxid (NO2) vorgegebene Jahresmittelwert von 40 μg/m3 deutlich überschritten, der Wert lag mit 99 μg/m3 fast zweieinhalbmal so hoch wie erlaubt. Damit ist München hinter Stuttgart die Stadt mit den höchsten Werten. München und die zuständige Regierung von Oberbayern müssen ihre Bemühungen zur Luftverbesserung intensivieren, um nicht weiterhin die Gesundheit der Münchner Bürger unnötig aufs Spiel zu setzen. Dies stellten heute Vertreter des Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Rahmen einer Pressekonferenz der Kampagne ’Rußfrei fürs Klima’ klar. Zugleich wurde auf die enormen klimatischen Folgen von Dieselruß hingewiesen, dem gefährlichsten Bestandteil des Feinstaubes. Dieselruß entsteht fast ausschließlich bei der Verbrennung von Treibstoff in Dieselmotoren.

Der Plan, die dritte Stufe der Umweltzone frühestens zum 01.10.2012 einzuführen, sei vor dem Hintergrund der massiven Überschreitungen nicht ausreichend. Über eine schnellere Verschärfung und eine Ausweitung der Umweltzone müsse sich die zuständige Regierung von Oberbayern dringend Gedanken machen. Auch die Ausweitung der Umweltzone deutlich über den Mittleren Ring hinaus dürfe kein Tabu bleiben. Untersuchungen aus anderen Städten hätten gezeigt, dass eine möglichst große Umweltzone, die als Einfahrbedingung die grüne Plakette voraussetze, deutliche Effekte für die Verbesserung der Luftqualität habe.

Dr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsberater, belegte dies eindrücklich mit Zahlen aus Berliner Untersuchungen. Dort seien seit der Einführung der zweiten Stufe der Umweltzone, mit Zufahrt nur für grüne Plaketten zum 01.01.2010, bereits 58 Prozent weniger Dieselrußpartikel gegenüber dem Trend ohne Umweltzone und 40 Prozent weniger gegenüber der 1.Stufe, mit Fahrerlaubnis auch für gelbe und rote Plaketten, gemessen worden. „Eine möglichst große Umweltzone hat einen doppelten Effekt“, weiß Friedrich. “Durch die Verminderung von Dieselrußemissionen hilft sie, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und das Klima zu schonen.“ Er forderte deshalb die Münchner Umweltzone deutlich zu vergrößern und in München, wie in Berlin, Leipzig und Hannover, die Anforderung für die Umweltzonen bereits zum nächsten Jahreswechsel auf die grüne Plakette umzustellen.

Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz in Bayern, forderte eine Verbesserung der Alternativen zum Autoverkehr. Das noch immer so viele Pendler jeden Tag mit dem Auto nach München fahren, denen durch die mangelhafte Parkraumbewirtschaftung noch immer preiswerte Parkplätze zur Verfügung ständen, sei nicht zu verstehen. „Soll in München die Luft für die Bürger wirklich besser werden, müssen die Anstrengungen in Sachen Mobilitätsmanagement im Verkehrsverbund intensiviert werden. Wenn die Bewohner des Umlandes anstatt des Autos künftig Bahn und Rad nutzten, wird eine Hauptursache für den intensiven Pkw-Stadtverkehr vermieden.“ Mergner sprach sich in diesem Zusammenhang gegen die Milliardeninvestition Tieftunnel aus und forderte einen Ausbau des gesamten Bahnknotens München. Vor allem für die leidgeprüften Pendler der stark belasteten Strecken der S4 West nach Geltendorf und der S2 Ost nach Markt Schwaben müssen Verbesserungen schnell realisiert werden.

Auf einen weiteren Emittenten von Dieselruß in München ging Barbara Göppel, Projektmanagerin der Deutschen Umwelthilfe, ein. Auch Baumaschinen seien ein nicht zu unterschätzendes Problem. „München braucht eine verbindliche Filterpflicht zum Einsatz von Baumaschinen und –fahrzeugen, wie sie andere Städte bereits beschlossen haben. Denn Baumaschinen sind für 30% der innerstädtischen Feinstaubemissionen verantwortlich.“ Durch eine Filterpflicht könne die Luft in der Innenstadt deutlich verbessert werden, da Baumaschinen oft unter hoher Belastung und den ganzen Tag genutzt würden. Sollte München in nächster Zeit keine Maßnahmen zu Luftverbesserung ergreifen, seien auch rechtliche Schritte möglich. „Wir unterstützen alle betroffenen Bürger, die mit juristischen Schritten ihr Recht auf saubere Luft durchsetzen wollen.“, so Göppel abschließend.

Ansprechpartner:

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte, axel.friedrich.berlin@googlemail.com, Tel. 0152/29483857

Richard Mergner, Landesbeauftragter Bund Naturschutz in Bayern, richard.mergner@bund-naturschutz.de, Tel. Tel. 09 11 / 8 18 78 15

Barbara Göppel, Projektmanagerin Deutsche Umwelthilfe, goeppel@duh.de, Tel. 030 2400867 74

über "Rußfrei für's Klima"

Die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ wird getragen von den deutschen Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, Naturschutzbund NABU, Verkehrsclub Deutschland VCD und Deutsche Umwelthilfe DUH. Ziel der Kampagne ist es, die Klimawirkung von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur Rußminderung einzufordern.

www.russfrei-fuers-klima.de

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