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Pressemitteilung

Mehr Schutz für Mehrweg

Berlin, Dienstag, 18.06.2013

Pressereise der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) informiert über Vorteile des deutschen Mehrwegsystems – DUH und SIM fordern die Bundesregierung zum Mehrwegschutz auf

Mehrwegflaschen schonen Ressourcen, schützen das Klima und sichern regionale Arbeitsplätze. Von den Vorteilen des weltweit einzigartigen deutschen Mehrwegsystems konnten sich Journalisten auf einer zweitägigen Reise auf Einladung der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) überzeugen.

Mehrweg weist gegenüber Einweg deutliche ökologische, ökonomische und soziale Vorteile auf. Die einwegorientierte Verpackungsindustrie reagiert darauf mit einem beispiellosen Angriff auf das deutsche Mehrwegsystem. Verpackungshersteller überfluten den Markt mit vermeintlich grünen Einwegkonzepten, Discounter betreiben Preisdumping mit Wegwerfflaschen aus Plastik und Einweg-Abfüller verwischen gezielt Erkennungsmerkmale zwischen Mehrweg und Einweg. „Erst vor wenigen Wochen gewann die DUH gegen einen deutschen Dosenhersteller vor dem Landgericht Düsseldorf, der wahrheitswidrig die Getränkedose als „grün“ und damit als umweltfreundlich beworben hatte“, erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Andere Unternehmen täuschen Verbraucher mit Einwegflaschen, die wahrheitswidrig als Mehrweg gekennzeichnet sind, ohne dass der Staat eingreift. Dass die von den Umweltministern Gabriel, Röttgen und Altmaier versprochene Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg auf dem Produkt bis heute nicht umgesetzt wurde, hält Resch für einen Skandal. „Wenn die Bundesregierung ihre Zielquote von mindestens 80 Prozent ökologisch vorteilhafter Getränkeverpackungen ernsthaft erreichen will, dann muss sie eine verpflichtende Kennzeichnung von Mehrweg und Einweg umgehend umsetzen.“

Im Gegensatz zu Discountern und großen Abfüllern stehen bei vielen regionalen Getränkeherstellern Umweltschutz und Qualität im Vordergrund. Das während der Pressereise be-suchte mittelständische Familienunternehmen Graf Metternich-Quellen Karl Schöttker füllt seine Getränke deshalb ausschließlich in Glas-Mehrwegflaschen ab. Mehrweg bildet die Existenzgrundlage vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen deren Interesse es ist, den Verbrauchern gute Produkte zu liefern, ohne dabei die Umwelt unnötig zu belasten. „Mehrwegorientierte Abfüller tragen maßgeblich zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe bei und sichern Arbeitsplätze vor Ort. Die rasche Umsetzung von Mehrwegschutzmaß-nahmen wäre ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu 168.000 regionalen Arbeitsplätzen der Mehrwegbranche“, sagt Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D. und SIM-Geschäftsführer. Allein 54.000 Arbeitsplätze stehen im Getränkefachgroßhandel auf dem Spiel. Unternehmen wie der besichtigte Getränkefachgroßhändler Getränke Essmann GmbH in Lingen sorgen für einen reibungslosen Transport des Leergutes vom Verkaufsladen zum Abfüller und zurück. Ohne Mehrweg fallen auch diese Arbeitsplätze weg.

Stroetmann fordert deshalb die Einführung einer Lenkungsabgabe auf unökologische Einweggetränkeverpackungen zusätzlich zum Pfand. Dadurch würden sich die schädlichen Umweltauswirkungen der Einwegverpackungen auch im Preis niederschlagen. Aus den Einnahmen der Lenkungsabgabe sollten Maßnahmen zur Förderung klimafreundlicher Mehrwegsysteme finanziert werden.

„Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, hat nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz oberste Priorität“, sagt Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft. „Mehrwegflaschen können bis zu fünfzig Mal wiederbefüllt und anschließend recycelt werden, weshalb im Vergleich zu Einwegverpackungen kaum Verpackungsabfälle anfallen.“  In der besichtigten Glasaufbereitungsanlage der O-I Glasspack GmbH in Holzminden konnte jeder praxisnah nachvollziehen, dass nicht mehr verwendbare Glas-Mehrwegflaschen sich selbst als Rohstoff dienen – ein echter Materialkreislauf. Laut Fischer müsse die Bundesregierung bei der aktuellen Erstellung eines Abfallvermeidungsprogramms auf Mehrweg setzen und konsequent fördern.

„Mehrweg bedeutet mehr als nur Umweltschutz. Die deutsche Bierkultur ist von einer ganz besonderen Getränkevielfalt geprägt und basiert überwiegend auf regionalen Mehrwegkreisläufen“, erläutert Resch. Auch die besichtigte Privatbrauerei Hohenfelde in Langenberg füllt als moderne Brauerei ihr Bier in umweltfreundliche Glas-Mehrwegflaschen ab. „Im Gegensatz zum Mehrwegsystem mit vielen kleinen Brauereien begünstigen Einwegstrukturen einzelne Großunternehmen mit nur wenigen Massenprodukten“, so Resch weiter. Der Griff zur Mehrwegflasche sei deshalb auch eine Entscheidung für Produktvielfalt und Getränkekultur.

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D., Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg
Tel. 033205 24037, E-Mail: info@stiftung-mehrweg.de

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel. 030 2400 78643, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de

Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold-hufeisen@duh.de

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