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Pressemitteilung

Klimaschutz auf Altdeponien: Bundesumweltministerium startet 2013 neue Förderung

Berlin, Mittwoch, 12.12.2012 Dateien: 2

Deutsche Umwelthilfe ruft Deponiebetreiber zur Beteiligung an Programm im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative auf – „Deponiebelüftung“ vermeidet jahrzehntelange Bildung des Klimagases Methan – Antragsfrist startet Anfang 2013

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat kommunale Betreiber stillgelegter Abfalldeponien aufgerufen, sich an einem neuen Klimaschutzprogramm des Bundesumweltministeriums (BMU) zu beteiligen. Die Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesregierung dient der Vermeidung von hoch klimawirksamem Methan auf Abfalldeponien, das normalerweise noch Jahrzehnte nach dem Ende der Müllablagerung und der energetischen Nutzung von Deponiegasen entweicht und das Klima belastet.

Gemeinsam mit dem Hamburger Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft, Prof. R. Stegmann und Partner (IFAS) und dem ebenfalls in Hamburg ansässigen Beratungsunternehmen GFA Envest wirbt die DUH bereits seit 2010 dafür, mit der Methode der Belüftung von Altdeponien (im Fachjargon: aerobe in-situ-Stabilisierung) ein erhebliches und vergleichsweise kostengünstiges Klimaschutzpotenzial zu heben. Bisher scheiterte der breite Einsatz des Verfahrens in Deutschland oft daran, dass die kommunalen Betreiber vor den notwendigen Anfangsinvestitionen zurückschreckten. Die nun beschlossene Fördermöglichkeit dient der Überwindung dieser Hürde und könnte helfen, der Methode den erhofften Durchbruch zu verschaffen.

Auch nach Beendigung der energetischen Nutzung der Deponiegase bleiben deutsche Altdeponien ein Klimaproblem. Wir sprechen über ein Einsparpotenzial von 20 Millionen Tonnen  CO2-Äquivalenten, das durch Einsatz der Deponiebelüftung vermieden werden kann. Diese Chance zum Klimaschutz dürfen sich die kommunalen Deponiebetreiber aber auch die Kommunen selbst nicht entgehen lassen“, sagt Gerd Rosenkranz, der Leiter Politik und Presse der DUH. Die Bedeutung der Methode geht dabei nach Überzeugung der DUH über den Klimaschutz hinaus. Sie entschärft nämlich auch das Problem der Grundwassergefährdung, ermöglicht im Einzelfall eine vorgezogene anderweitige Nutzung des Deponiegeländes und verringert wegen der verkürzten Dauer insgesamt die Nachsorgekosten für die Kommunen.

Insbesondere Kommunen, die eigene Deponien betreiben, können mit der Deponiebelüftung  einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas leisten“, erläutert Charlotte Unger, Projektmanagerin bei der DUH. Viele Entscheidungsträger vor Ort wollten mit eigenen Impulsen ihrer Verantwortung für das globale Klima nachkommen. Leider fehle bisher angesichts der angespannten Finanzlage der meisten Kommunen oft das Geld. Mit der Aufnahme in den Förderkatalog der NKI leiste das BMU jetzt einen wichtigen Beitrag zur Überwindung finanzieller Hemmnisse.

Ab dem 1. Januar 2013 können Deponien betreibende Kommunen entsprechende Förderanträge beim Bundesumweltministerium einreichen. Die Finanzierungshilfen können in zwei Bereichen erfolgen. Zum einen ermitteln Experten vor Ort, ob in einer konkreten Deponie noch erhebliche Mengen an Treibhausgasen vermieden werden können („Potenzialanalyse“). Vor allem aber kann der Deponiebetreiber, wenn er bereits eine erfolgreiche Potenzialanalyse vorweist, die Teilfinanzierung von Investitions- und Installationskosten der Deponiebelüftung beantragen.

Die Methode der Deponiebelüftung beschleunigt die Stoffumsetzung in der Deponie nach dem Abschluss der Phase der energetischen Nutzung der Deponieabgase. Durch regelmäßige Luftzugabe entsteht dann statt Methan im Wesentlichen nur noch das in diesem Fall sogar klimaneutrale CO2. Die Stoffumsetzung der biologischen Abfallbestandteile ist unter diesen Bedingungen schon nach wenigen Jahren beendet.

Informationen unter:

BMU-Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten:
http://www.ptj.de/lw_resource/datapool/_items/item_4094/bmu_kommunalrichtlinie_2013.pdf

Förderung von Klimaschutzteilkonzepten
http://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen/klimaschutzkonzepte

Förderung investiver Maßnahmen
http://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen/investive_massnahmen

Weitere Informationen zur Deponiebelüftung können Sie im DUH-Hintergrundpapier am Ende des Dokuments zum Herunterladen.

Für Interessenten veranstalten die Projektbeteiligten am Dienstag, 19. Februar 2013, bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, DBU, in Osnabrück einen Workshop. Das vorläufige Programm finden sie am Ende des Dokuments zum Herunterladen.

Das vom Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft, der GFA Envest GmbH und der Deutschen Umwelthilfe durchgeführte Projekt „ORKESTRA“, Deponiebelüftung als Klimaschutzmaßnahme, wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, DBU, unterstützt.

Für Rückfragen:

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0; Mobil: 0171 5660577; E-Mail: rosenkranz@duh.de

Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann, Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft, IFAS, Schellerdamm 19-21, 21079  Hamburg; Tel.: 04077110741; Mobil: 0172 4372935; info@ifas-hamburg.de

Joachim Schnurr, GFA ENVEST GmbH, Geschäftsführer, Eulenkrugstraße 82,22359 Hamburg; Tel.: 04060306800; Fax: 04060306899; Joachim.Schnurr@gfa-envest.com

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