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Pressemitteilung

Keine Holzverbrennung im Kohlekraftwerk Tiefstack: Deutsche Umwelthilfe, NABU, ROBIN WOOD und BUND Hamburg übergeben 100.000 Unterschriften

Donnerstag, 21.09.2023 Dateien: 2

• Umweltorganisationen protestieren in Hamburg gegen geplante Verbrennung von Holzpellets im umgerüsteten Kohlekraftwerk Tiefstack

• Hamburger Senat nimmt 100.000 Petitions-Unterschriften entgegen

• Offener Brief an Politik und Kraftwerksbetreiber fordert klare Absage der Pläne

© rcfotostock - Fotolia

Hamburg, 21.9.2023: Einen Tag vor dem zehnjährigen Jubiläum des erfolgreichen Volksentscheids „Unser Hamburg – Unser Netz" haben die Umweltschutzorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH), Naturschutzbund Deutschland (NABU), ROBIN WOOD und BUND Hamburg heute die breite Ablehnung gegen die geplante Umrüstung des Kohlekraftwerks Tiefstack auf Holzverbrennung deutlich gemacht. Während einer öffentlichen Kundgebung in der Nähe des Hamburger Rathausplatzes mit dem Motto „Kein Wald ins Kraftwerk" übergaben die Organisationen zwei Petitionen mit insgesamt mehr als 100.000 Unterschriften an den Hamburger Senat. In einem offenen Brief an den Ersten Bürgermeister, den Umweltsenator und den Geschäftsführer der kommunalen Hamburger Energiewerke fordern sie, die Pläne zur Holzverbrennung im Kohlekraftwerk Tiefstack zu stoppen, da deren Umsetzung zu erheblichen Klima- und Naturbelastungen führen würde.
Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: „Die Verbrennung von Holz in Großkraftwerken setzt ohnehin gestresste Wälder einem zusätzlichen gigantischen Nutzungsdruck aus und schafft undurchsichtige Importabhängigkeiten. Gemeinsam mit über 100.000 Unterstützenden fordern wir daher von den zuständigen Politikerinnen und Politikern eine klare Absage an die Holzverbrennung in Kohlekraftwerken. Es kann nicht sein, dass in Hamburg und anderen Städten unter dem Vorwand der Energiewende der Umwelt und dem Klima massiv geschadet wird."

Malte Siegert, Landesvorsitzender des NABU Hamburg: „Wälder im großen Maßstab in umgerüsteten Kohlekraftwerken zu verfeuern, ist eine klimaschädliche Sackgasse. Stattdessen brauchen wir massive Investitionen in echte emissionsfreie Erneuerbare und in Maßnahmen, die den Energiebedarf reduzieren. Die vielen Unterschriften zeigen, dass diese Forderungen breite Unterstützung finden.”

Jana Ballenthien, ROBIN WOOD-Waldreferentin: „Unsere wichtigsten Kohlenstoffspeicher, die Wälder, dürfen nicht verheizt werden! Die Klimakrise ist bereits im vollen Gange und wir haben keine Zeit für Scheinlösungen. Und Wälder sind so viel mehr für uns! Wir brauchen sie in diesen Krisenzeiten auch als Quell der Artenvielfalt, zum Schutz vor Hochwasser, als Luft- und Wasserfilter. Sie im großen Stil zu verfeuern, ist eine wahnwitzige Idee.“

Frauke Kohrs, Vorstandsmitglied des BUND Hamburg: „Hamburg braucht ein erneuerbares Wärmesystem, das ohne die Verbrennung von CO2-emittierenden Energieträgern auskommt. Zunächst auf fossiles Gas oder importierte Holzpellets in einem umgerüsteten Kohlekraftwerk zu setzen, darf keine Option sein. Es braucht dringend eine auf Hamburg bezogene Analyse aller Einsparmöglichkeiten sowie ehrliche Aussagen darüber, was technisch möglich ist und welche Entscheidungen auf rein wirtschaftlichen Überlegungen basieren.”

Hintergrund:

Die Stadt Hamburg will bis 2030 vollständig auf die Kohleverfeuerung zur Wärmeerzeugung verzichten. Dafür ist geplant, Abwärme aus Industrieanlagen, Großwärmepumpen und andere Technologien zu nutzen und das Steinkohlekraftwerk Tiefstack auf Gas- und Holzbiomasse umzurüsten. Auch an anderen Standorten wie etwa in Berlin, Bremen und Wilhelmshaven treiben Kraftwerksbetreiber Pläne zur Verbrennung von Holz in Kohlekraftwerken voran.

Downloads und Links:

Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de 

Michaela Kruse, NABU Bundesverband0162 2953083, michaela.kruse@nabu.de 

Jana Ballenthien, ROBIN WOOD-Waldreferentin040 38089211, wald@robinwood.de    

Lotta Repenning, BUND Landesverband Hamburg 040 60038712, presse@bund-hamburg.de   

DUH-Newsroom: 030 2400867-20, presse@duh.de 

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