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Pressemitteilung

Hoher Schadstoffausstoß bei schwedischen Motorsägen und -trimmern

Stockholm/Berlin, Montag, 14.11.2016

Messungen der Umwelt –und Verbraucherschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) belegen: Viele benzinbetriebene Gartengeräte stoßen zu viele Schadstoffe aus – Im Ländervergleich schneidet Schweden am schlechtesten ab – DUH fordert: Marktüberwachungsbehörden müssen aktiv werden

© Osterland - Fotolia

Auf dem schwedischen Markt erhältliche Motorsägen und - trimmer überschreiten die EU-weit geltenden Schadstoffgrenzwerte für Kohlenwasserstoffe und Stickoxide um bis zu 600 Prozent. Das zeigt eine der bisher umfassendsten Untersuchungen zum Abgasverhalten motorgetriebener, handgeführter Maschinen. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte dafür den TÜV Nord, ein zertifiziertes Prüfinstitut in Deutschland, beauftragt.

Seit 2013 lässt die DUH jährlich die Abgasgrenzwerte bei Motorkettensägen und Freischneidern überprüfen. In diesem Jahr halten lediglich sieben der insgesamt 33 gemessenen Geräte den geforderten kombinierten Emissionsgrenzwert für Kohlenwasserstoffe und Stickoxide ein. Die DUH fordert europäischen Marktüberwachungsbehörden auf, die gesundheitsschädlichen Geräte vom Markt zu nehmen und sicherzustellen, dass nur noch Geräte verkauft werden, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. 

Die DUH gehört zu den führenden Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden in Deutschland. 2016 hat die DUH zum ersten Mal auch Geräte aus dem schwedischen und dem französischen Markt testen lassen. Gemessen wurde der Ausstoß an Kohlenmonoxid, Stickoxid und Kohlenwasserstoff. Sechs von sieben Geräte aus Schweden fielen im Test durch, da sie den geforderten kombinierten Emissionsgrenzwert für Kohlenwasserstoffe und Stickoxide nicht einhalten (Hier finden Sie den Überblick über die Messergebnisse 2016). Das Gerät von HP Schou A/B (Type: GARDEN 77749) überschreitet den gesetzlichen Grenzwert um 600 Prozent, ein weiteres von Clas Ohlson AB (Type: CO TECH YT 9071A) um fast 500 Prozent. Damit ist Schweden Schlusslicht im Vergleich mit Deutschland und Frankreich.

„Die Testergebnisse der schwedischen Geräte sind überaus besorgniserregend. Solche hohe Überschreitungen des Grenzwerts haben wir bislang nur selten festgestellt“, sagt der internationale Berater Axel Friedrich, der den Test technisch betreut hat.

Allein 2015 wurden europaweit etwa sieben Millionen benzinbetriebene Motorsägen und Freischneider verkauft. Im Betrieb stoßen sie Kohlenmonoxid, Stickoxid und Kohlenwasserstoff aus. Sie können Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder die Atemwege angreifen. Diese Stoffe sind außerdem Vorläuferstoffe für die Bildung von bodennahem Ozon. Da jedes Jahr tausende Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung sterben, gelten seit Jahren EU-weite Grenzwerte für diese Schadstoffe. Diese sind in der europäischen Richtlinie 97/68/EG festgelegt.

„Das Ziel der EU-Gesetzgebung ist es, die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch Abgasgrenzwerte zu schützen. Unsere Untersuchung zeigt, dass in der Praxis etwas gewaltig schief läuft, wenn viele benzinbetriebene Motorsägen und Trimmer im realen Betrieb die Grenzwerte nicht einhalten. Die Gesundheit der Menschen, die die Geräte kaufen und nutzen wird damit wissentlich geschädigt. Zudem werden die Verbraucher beim Kauf getäuscht, weil sie nicht erkennen können, welche Geräte die gesetzlichen Vorgaben einhalten und welchen nicht“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die staatlichen Behörden sind dafür verantwortlich, den Markt zu überwachen und sicherzustellen, dass die angebotenen Geräte den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Resch fordert die schwedischen Behörden dazu auf, einen sofortigen Verkaufstop betroffener Geräte zu veranlassen sowie ein Konzept zu erstellen, dass sicherstellt, dass in Schweden zukünftig nur noch handgeführte Maschinen verkauft werden, die die Grenzwerte einhalten.

Die DUH sieht auch den Handel in der Pflicht. Denn dieser muss seinen Kunden gewährleisten, dass sie nur Geräte angeboten bekommen, die den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und von denen keine Gefährdung für die menschliche der Gesundheit ausgeht.

Links:

Zu den Messergebnissen 2016

Zur Projektwebseite Handgeführte Maschinen

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
0152 29483857, axel.friedrich.berlin@gmail.com

DUH-Pressestelle:

Daniel Hufeisen, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

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