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Pressemitteilung

Hermut Ruland, Umweltpionier und Mitbegründer der Deutschen Umwelthilfe, ist tot

Berlin, Montag, 15.08.2011

Zum Tod des DUH-Ehrenvorsitzenden erklärt der Vorsitzende der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), Prof. Dr. Harald Kächele für den Vorstand, die Bundesgeschäftsführung sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Mit Margit Ruland, seiner Frau und Mitstreiterin, trauern wir um Hermut Ruland, den Gründer, langjährigen Vorsitzenden, Ehrenvorsitzenden und unermüdlichen Ratgeber der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). Hermut Ruland starb am 25. Juli 2011 im Alter von 92 Jahren in Regensburg. Mitte der siebziger Jahre war er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung der Deutschen Umwelthilfe, sondern gehörte zuvor schon zu den Mitbegründern des BUND-Bundesverbands und des BUND-Landesverbands Baden-Württemberg. 13 Jahre blieb er nach der Gründung der DUH im Jahr 1975 deren Vorsitzender.

Hermut Ruland war nicht nur ein Pionier der westdeutschen Natur- und Umweltschutzbewegung, er war ihr und seiner Zeit weit voraus. Denn während der Mainstream der Bewegung in den siebziger und achtziger Jahren ein oppositionelles, zum Teil auch systemoppositionelles Selbstverständnis pflegte, erkannte Ruland von Anfang an, dass Natur- und Umweltschutz ohne Einbeziehung der Wirtschaft schnell an ihre Grenzen stoßen würden. In der Wirtschaft finden die großen Stoffumsätze statt, deren Auswirkungen Natur und Umwelt im schlechtesten Fall zerstören und im besten Fall bewahren helfen. Und – auch das gehörte zu Hermut Rulands Konzept – die gutwilligen Teile der Wirtschaft verfügen über die finanzielle Ausstattung, über die Natur- und Umweltaktivisten in aller Regel nicht verfügen.

Neben den politisch und gesellschaftlich aktiven Natur- und Umweltschutzverbänden schwebte Ruland eine Institution vor, die deren finanzielle Ausstattung verbessern und konkrete Projekte fördern sollte. Dazu „erfand“ Ruland Haus- und Straßensammlungen, ohne deren erhebliche Erträge viele Naturschutzprojekte der sich entwickelnden Bewegung nicht hätten realisiert werden können. Zur Umsetzung seiner Idee nutzte er – in der damaligen Umweltszene ungewöhnlich genug – darüber hinaus seine guten Verbindungen in die Wirtschafts- und Finanzwelt. In einer Zeit, in der es als uneingeschränkt positiv galt, wenn die „Schornsteine rauchen“, war sein Ziel ein wissenschaftlich fundierter Natur- und Umweltschutz, der allmählich in alle gesellschaftlichen Schichten vordringen sollte. Gemeinsam mit Wissenschaftlern publizierte Ruland ungezählte Informationsschriften, darunter zum Beispiel unter der Überschrift „Wald in Not“ erste Berichte über neuartige Waldschäden und die in den achtziger Jahren jährlich erscheinenden Waldschadenskarten der alten Bundesrepublik.

Von Anfang an sei es darum gegangen „Ökonomie und Ökologie gleichzeitig zu fördern und Brücken zu bauen“, sagte Ruland 2005 anlässlich des dreißigsten Gründungstags der Deutschen Umwelthilfe. Eine Position, deren Anhängerschaft zu Zeiten der DUH-Gründung in der Umweltszene überschaubar war und vielfach auch belächelt wurde. Heute gehört sie zum Kernbestand des Selbstverständnisses der deutschen Gesellschaft. „Ökologie und Ökonomie versöhnen“ wollen jetzt auch alle Parteien – jedenfalls an Sonn- und Feiertagen.

Mit Hermut Ruland verliert die Natur- und Umweltschutzbewegung in Deutschland nach Gerhard Thielcke erneut einen ihrer Gründerväter. Das ist schmerzhaft für uns alle. Doch so sehr die gesellschaftspolitischen Prozesse der vergangenen Jahrzehnte auch die Deutsche Umwelthilfe verändert haben, so sehr ist und bleibt Hermut Rulands Verständnis eines kooperativen Umwelt- und Naturschutzes auch über seinen Tod hinaus prägendes Element unserer Organisation.

Für Rückfragen:

Prof. Dr. Harald Kächele
Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe e. V.
Mobil:  0179 228 38 11; kaechele@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz
Leiter Politik & Presse
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 5660577; rosen-kranz@duh.de

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