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Pressemitteilung

Gesetzliche Mehrwegquote für Getränke: Umfrage der Deutschen Umwelthilfe belegt Boykott durch Aldi und Lidl sowie Quotenverfehlung fast aller Supermärkte

Mittwoch, 24.09.2025 Dateien: 1

• Missachtung des Verpackungsgesetzes: Nahezu alle Supermärkte unterschreiten Mehrwegzielquote von 70 Prozent

• Auch Penny und Netto Nord erhalten rote Karte mit äußerst schwachem Mehrwegangebot; Rewe, Kaufland, Edeka und Netto Marken-Discount bekommen gelbe Karte; nur Biomärkte erfüllen Vorgaben zu Getränkeverpackungen

• DUH fordert Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons

© Julia Barthel

Berlin, 24.9.2025: Fast keine der großen Supermarktketten hält die im Verpackungsgesetz festgelegte Mehrwegzielquote von 70 Prozent für Getränke ein. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter den größten Vollsortimentern, Discountern und Biosupermärkten für das Jahr 2024. Besonders negativ fielen die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl auf, die als einzige Supermärkte Getränke ausschließlich in Einweg anbieten. Die Mehrwegquote erreichen nach Bewertung der DUH lediglich die Biosupermarktketten Bio-Company, Alnatura und Denns. Alle anderen betrachteten Unternehmen fallen bei der Quotenerfüllung durch. Als Konsequenz fordert die DUH von Bundesumweltminister Carsten Schneider die Einführung einer Abgabe auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Einwegpfand.

Barbara Metz
, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Aldi und Lidl Mehrweg für Getränke komplett boykottieren. Ein Blick nach Österreich zeigt, dass diese beiden Discounter sehr wohl Mehrweg anbieten können: Dort wurde das Mehrwegangebot gesetzlich festgelegt und auch durchgesetzt. Umweltminister Schneider muss dem gezielten Unterlaufen der gesetzlichen Mehrwegquote entgegentreten, um dem Verpackungswahn endlich ein Ende zu setzen. Eine besonders wirksame Maßnahme wäre eine Abgabe auf umweltschädliche Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons. Das ließe sich auch mit den neuen Vorgaben der EU-Verpackungsverordnung gut vereinbaren.“

Hintergrund:

Die DUH vergibt in ihrer Umfrage rote, gelbe und grüne Karten an Lebensmitteleinzelhändler. Eine grüne Karte erhalten Supermärkte, die die gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent erfüllen. Rewe, Kaufland, Edeka und Netto Marken-Discount erhalten eine gelbe Karte, weil sie mindestens 50 Prozent Mehrweg in ihrem Getränkesortiment aufweisen. Rewe teilte der DUH zwar eine Mehrwegangebotsquote von 79 Prozent mit, die allerdings von den tatsächlichen Absatzzahlen erheblich abweichen kann – und welche die DUH bei Testbesuchen in Rewe-Filialen zudem nicht bestätigen konnte. Netto Nord und Penny erhalten eine rote Karte, da sie mit 38 beziehungsweise 17 Prozent deutlich zu wenig Mehrweg im Angebot haben. Neben Aldi Nord und Süd sowie Lidl, bei denen es gar kein Mehrweg in den Verkaufsregalen gibt, erhält auch Norma eine rote Karte, weil das Unternehmen eine Antwort auf die Umfrage verweigerte.  

Link:

Ergebnistabelle der DUH-Umfrage unter Lebensmitteleinzelhändlern zum Mehrweganteil bei Getränken 2024 am Ende dieser Seite.

Kontakt:

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

DUH-Newsroom:
0

30 2400867-20, presse@duh.de

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