Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe warnt vor Scheindiskussionen im Gebäudesektor: Klimaziele können nur mit Effizienz und Erneuerbaren Energien erreicht werden
Berlin, 23.11.2021: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die auf der Bauministerkonferenz vorgeschlagene Fokussierung auf Treibhausgasemissionen statt auf Energieeffizienz bei der Gebäudesanierung als Nebelkerze. Der Beschluss geht auf massives Lobbying der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zurück, die damit eine Anhebung der Effizienzstandards verhindern möchte. Dazu erklärt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH:
„Wir warnen ausdrücklich vor der irreführenden Idee, im Gebäudesektor wären weniger Anstrengungen bei der Effizienz notwendig, wenn mit Erneuerbaren Energien geheizt wird. Es bleibt dabei: Energie gar nicht erst zu verbrauchen, ist nicht nur günstiger für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch beim Klimaschutz der Königsweg. Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft versucht dagegen mit allen Mitteln, eine Anhebung von Effizienzstandards und damit eine Reduktion der Energieverbräuche zu verhindern. Sie möchte sich damit zu Gunsten ihrer Profite vor den dringend notwendigen Investitionen im Gebäudebestand drücken. Stattdessen eröffnet die Immobilien-Lobby Scheindiskussionen und versucht Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie der Politik mit gezielten Fehlinformationen vorzugaukeln, dass ein Einsatz Erneuerbarer Energien eine ambitionierte Sanierung von Gebäuden überflüssig mache. Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft darf sich jedoch nicht länger aus der Verantwortung ziehen: Sie muss jeden Sanierungsanlass nutzen, um den Gebäudebestand klimazielkompatibel zu machen. Tatsache ist: Auch Erneuerbare Energien werden ein knappes Gut bleiben – deshalb können wir uns nicht erlauben, sie in schlecht sanierten Häusern zu verschwenden. Studien zeigen zudem, dass schon heute eine Anhebung der Effizienzstandards wirtschaftlich umsetzbar ist, so etwa der klimazielkompatible Effizienzhaus-55-Standard im Mehrfamilienhausbereich.“
Links:
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Kontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de