pageBG

Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Einsatz der Bundesregierung bei Revision der europäischen Industrie-Emissions-Richtlinie

Mittwoch, 12.04.2023 Dateien: 1
© davis/ Fotolia

Berlin, 12.4.2023: Gesundheitsschädliche Emissionen wie Stickoxide, Schwefeldioxid und Ammoniak aus der Energiegewinnung, Industrie und industriellen Tierhaltung können durch eine ambitionierte Revision der europäischen Industrie-Emissions-Richtlinie deutlich verringert werden. Dies zeigt eine neue Studie des Center of Research on Energy and Agriculture (CREA). Demnach könnten bis zu 37.000 Menschenleben gerettet und 103 Milliarden Euro Steuergelder jährlich eingespart werden. Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):

„Die Weltgesundheitsorganisation hat mit ihren Empfehlungen zur Luftqualität mehr als deutlich gemacht, dass alle Emittenten ihren Beitrag leisten müssen. Nur so können die Schadstoffkonzentration in der Atemluft gesenkt, die Umwelt entlastet und Menschenleben gerettet werden. Deutschland steht aktuell an der Spitze, was die Verschmutzung mit Stickoxiden aus Kraftwerken und Industrie sowie Ammoniak aus der industriellen Tierhaltung angeht. Letzteres wandelt sich in gefährlichen Feinstaub um. Die Technik für eine Verringerung der Verschmutzung ist bereits vorhanden und muss jetzt insbesondere in Deutschland sektorenübergreifend angewendet werden. Gerade Deutschland hat das größte Potential, die mit der Belastung einhergehenden gesundheitlichen Schäden und gesellschaftlichen Kosten zu reduzieren. Mit der Revision der Industrie-Emissions-Richtlinie können die Weichen neu gestellt und etwa mit Blick auf die Landwirtschaft industrielle Erzeuger umfassend in die Pflicht genommen werden. Es wäre fatal, diese Chance zu verpassen. Umweltministerin Steffi Lemke muss sich im Europäischen Rat deshalb für eine ambitioniertere Überarbeitung der Richtlinie einsetzen. Ein weiteres Verschleppen bei der Anwendung verfügbarer Technik ist keine Option. Zudem müssen sich die Abgeordneten des EU-Parlaments in ihrer Abstimmung am 25. Mai für eine zukunftsfähige Revision der Richtlinie stark machen.“

Hintergrund:

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag zur Revision der Industrie-Emissions-Richtlinie vorgelegt, die der bislang schwachen Umsetzung der bestehenden Regulierung entgegenwirken soll. Grundlage der Richtlinie ist die Definition der jeweils besten verfügbaren Technologie (BAT) für die unter der Richtlinie gefassten Sektoren Industrie, Kraftwerke und industrielle Tierhaltung. Bereits im März hat sich der Europäische Rat mit einer enttäuschenden Position in die Verhandlungen eingebracht, die unter anderem eine Verzögerung bei der Umsetzung der BAT um bis zu 14 Jahren erlaubt.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei Stickoxid- und Ammoniak-Emissionen an der Spitze, bei Schwefeldioxid auf Platz 2 hinter dem Nachbarland Polen. Würden die BAT in Deutschland umgesetzt, könnten jährlich rund 12.500 Menschenleben gerettet und öffentliche Ausgaben in Höhe von 34 Milliarden Euro vermieden werden. Das ist mehr als in jedem anderen europäischen Land. Gerade die umfassende Einbindung der industriellen Massentierhaltung hat großes Potenzial: Die Zahl der jährlichen vorzeitigen Todesfälle könnte europaweit um 27.000 reduziert und Kosten in Höhe von 75 Milliarden Euro einspart werden.

Link:

Die Studie des Center of Research on Energy and Agriculture (CREA) finden Sie am Ende dieser Seite.

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

Teilen auf:

Cookie Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien, um die Bedienung der Webseite zu erleichtern und eine persönlichere Ansprache zu ermöglichen – auch außerhalb unserer Webseiten. Auch können wir so auswerten, wie unsere Nutzer unsere Seiten verwenden, um unsere Seiten so weiterentwickeln zu können. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Essentiell

Externe Inhalte

Engagement

Statistik

Verwendung von Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien (im Folgenden „Technologien“), die es uns beispielsweise ermöglichen, die Häufigkeit der Besuche auf unseren Internetseiten und die Anzahl der Besucher zu ermitteln, unsere Angebote so zu gestalten, dass sie möglichst bequem und effizient sind, unsere Marketingmaßnahmen zu unterstützen und externe Medien einzubinden. Diese Technologien können Datenübertragungen an Drittanbieter beinhalten, die in Ländern ohne angemessenes Datenschutzniveau (z. B. Vereinigte Staaten ) ansässig sind. Weitere Informationen, auch über die Verarbeitung von Daten durch Drittanbieter und die Möglichkeit, Ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen, finden Sie in Ihren Einstellungen unter „Einstellungen“ und unter folgenden Links:

Impressum Datenschutz