pageBG

Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Ausweitung des Pfandes auf Fruchtsäfte

Donnerstag, 23.09.2004

Dosenpfandstrategie von Stoiber, Koch & Merkel machen Bundesrat zum Saftladen

Berlin - Das Ende jeder Glaubwürdigkeit in der Umweltpolitik

wirft die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) den führenden

Unionspolitikern Stoiber und Merkel vor: Einmal mehr soll die

Novellierung des Dosenpfandes verschoben werden. Zuvor hatte

insbesondere der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber

wiederholt eine "schnelle Vereinfachung" des Dosenpfandes versprochen

und bei der Union mehr Kompetenz und Glaubwürdigkeit in der

Umweltpolitik angemahnt.

Nach Informationen der DUH will die Union morgen ein weiteres Mal

die Entscheidung über die Novelle der Verpackungsverordnung

verschieben. Sie würde damit einen neuen Negativrekord in der

55jährigen Geschichte des Bundesrates aufstellen: Noch nie wurde die

Novellierung einer einfachen Verordnung so lange verschoben - seit

2001 bereits zum fünften Male. Und dies obwohl bereits seit Mai 2004

eine breite Mehrheit der Länder dem vorliegenden Novellentext

zustimmt, zuletzt am 9. September mit 10:5 im

Bundesrats-Umweltausschuß.

Durch die in den nächsten ein bis zwei Wochen stattfindende

Veröffentlichung der "Mehrweg-Nacherhebungszahlen" aufgrund der

derzeit gültigen Verpackungsverordnung und dem dramatischen Absturz

der Mehrwegquote bei Fruchtsäften folgt nun sechs Monate später die

Ausdehnung des Pfandes auf alle CO2-freien Erfrischungsge-tränke

inkl. Fruchtsäfte. Damit wird ein Ärgernis der von Frau Dr. Merkel

1998 zuletzt geänderten Verpackungsverordnung beseitigt: Zukünftig

sind alle alkoholfreien Erfrischungsgetränke - unabhängig vom

CO2-Gehalt - pfandpflichtig.

"Sollte morgen das Unions-DreamTeam Stoiber, Koch & Merkel die

Pfandvereinfachung ein weiteres Mal verhindern, kommt das von Frau

Merkel 1998 konzipierte Saftpfand zum April 2005. Wir empfehlen den

Abfüllern von Frucht- und Gemüsesäften, die verbleibende kurze Zeit

zu nutzen und sich auf ein dauerhaftes Saftpfand einzustellen. Wer

in den vergangenen Jahren seinen Einweganteil ausgedehnt hat, sollte

schnellst-möglich auf Mehrwegflaschen umstellen", so Jürgen Resch,

Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). "Wenn

die Union morgen die Novelle blockiert, wird sie es auch im Oktober,

im November tun."

Ansprechpartner für Rückfragen:

Jürgen Resch

Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4 ,78315 Radolfzell

Tel.: 0 77 32 / 99 95-0, Fax: 0 77 32 / 99 95-77, Mobil: 01 71 / 3 64 91 70

E-Mail: info@duh.de

Teilen auf: