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Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe beantragt in 64 Städten ein Ende der Einwegmüll-Flut

Mittwoch, 09.09.2020 Dateien: 1

• DUH startet Initiative „Plastikfreie Städte“ mit Forderung nach Zuschüssen für Mehrwegsysteme und Verbrauchssteuer auf Einweggeschirr

• Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, mitzumachen und mehr Anträge in weiteren Kommunen zu veranlassen

• Weniger Einwegmüll schützt Klima, spart Ressourcen und sorgt für saubere Städte

 

© Sascha Krautz

Berlin, 9.9.2020: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stellt formale Anträge in 64 Städten für weniger Einwegmüll. Dies ist der Auftakt einer bundesweiten Initiative für plastikfreie Städte. Die DUH fordert unter anderem die Förderung von Mehrwegsystemen durch Zuschüsse, die Einführung einer Verbrauchssteuer für Einweggeschirr sowie ein Mehrweggebot bei öffentlichen Veranstaltungen. Die in diesem ersten Schritt kontaktierten Städte haben alle den Klimanotstand ausgerufen. Die DUH fordert zudem die Menschen in Deutschland auf, sich aktiv zu beteiligen und die Aktion weiterzutragen. Unter www.duh.de/plastikfreiestadt können Bürgerinnen und Bürger weitere Städte und Gemeinden nennen, in denen der Umweltschutzverband dann auch einen Antrag stellen soll.

Wir wollen Städte ohne Einwegmüll – ebenso wie die überwältigende Mehrheit aller Menschen in Deutschland. Spätestens die gestiegene Abfallflut während der Corona-Pandemie zwingt zum Handeln: Nur der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen ist mit Klimaschutz vereinbar. Weil die Bundesregierung beim Thema Abfallvermeidung und Mehrwegförderung schläft, müssen jetzt alle Städte und Gemeinden aktiv werden. Die Städte, die den Klimanotstand ausgerufen haben, sind als erste gefragt“, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind im Frühjahr dieses Jahres aufgrund der Corona-Pandemie elf Prozent mehr Verpackungsmüll angefallen. Mehr als vierzig Prozent des Straßenmülls in deutschen Städten besteht aus Einwegmüll wie Coffee-to-go-Bechern, Burgerboxen oder Pizzakartons. Einweg-Verpackungen verbrauchen unnötig viel Ressourcen und verursachen bei der Herstellung klimaschädliches CO2. Städte und Gemeinden kostet die Reinigung und Entsorgung des Einwegmülls jährlich 720 Millionen Euro.

Die Lösung des Abfallproblems liegt auf der Hand: Mehrwegsysteme vermeiden durch ihre vielfache Wiederbefüllung Abfälle, sorgen für weniger Müll im öffentlichen Raum und sind dabei besonders klimafreundlich. Nur durch die konsequente Nutzung von Mehrwegbechern, -essensboxen und -geschirr ergäbe sich jährlich ein Einsparpotential von rund 800.000 Tonnen des Klimagases CO2“, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Städte und Gemeinden haben viele Möglichkeiten, den Wandel zu einer abfallärmeren Gesellschaft voranzubringen. Eine finanzielle Förderung von Mehrwegsystemen für Coffee-to-go-Becher oder Essensboxen, die Einführung einer örtlichen Verbrauchssteuer auf Einweggeschirr, Mehrweggebote bei Veranstaltungen auf öffentlichem Grund oder der Ausschluss von Einweg-Plastikflaschen bei der öffentlichen Beschaffung sind nur einige Beispiele.

Hintergrund

In diesen Städten hat die DUH einen formalen Antrag zur Vermeidung von Einwegmüll gestellt:

Baden-Württemberg: Bühl, Heidelberg, Konstanz, Lörrach, Radolfzell am Bodensee

Bayern: Erlangen, Haar, Pfaffenhofen an der Ilm, München, Wolfratshausen, Wörthsee, Zorneding

Berlin

Brandenburg: Eichwalde, Frankfurt (Oder), Potsdam

Hessen: Brachttal, Marburg, Rüsselsheim am Main, Wiesbaden

Mecklenburg-Vorpommern:
Greifswald, Ludwigslust, Rostock

Nordrhein-Westfalen:
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Drensteinfurt, Düren, Düsseldorf, Engelskirchen, Gladbeck, Hagen, Hamm, Hennef, Herne, Herford, Horstmar, Kamen, Kleve, Leverkusen, Lippstadt, Marl, Münster, Neukirchen-Vluyn, Stolberg, Telgte, Tönisvorst, Voerde, Warstein

Rheinland-Pfalz: Koblenz, Landau in der Pfalz, Mainz, Speyer, Trier

Saarland: Saarbrücken

Schleswig-Holstein:
Bad Segeberg, Eutin, Fehmarn, Kiel, Lübeck, Neumünster, Wedel

Thüringen: Jena

Bereits vor der Corona-Krise gab es in Deutschland jährlich 28.000 Tonnen Müll durch Einwegbecher für Heißgetränke sowie 155.000 Tonnen Müll durch Einweg-Essensbehälter. Pro Stunde entspricht dies etwa 320.000 verbrauchten Einwegbechern sowie rund 800.000 Einwegessensboxen, -Tellern und -Schalen.

Mittlerweile bieten Systemdienstleister wie Recup, FairCup, Vytal oder Recircle sowohl für Kaffee als auch für Speisen überregional bepfandete Mehrwegverpackungen an. Sie können unkompliziert bei teilnehmenden Filialen zurückgegeben werden. Diese sogenannten Pool-Systeme entlasten die Umwelt und das Klima in besonders effizienter Weise und sind außerdem sehr verbraucherfreundlich. Gleiches gilt für die Nutzung von Mehrwegflaschen für Getränke. Mineralwasser in Glas-Mehrwegflaschen verursacht im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen nur rund die Hälfte des Klimagases CO2.

Link:

Einen beispielhaften Antrag finden Sie am Ende dieser Seite als PDF-Dokument.

Mehr Informationen zur Initiative plastikfreie Städte: www.duh.de/plastikfreie-staedte 

Kontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de


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