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Pressemitteilung

Corona-Krise darf nicht zur Müllkrise werden: Deutsche Umwelthilfe fordert konsequente Mehrwegförderung für Speisen und Getränke

Donnerstag, 04.06.2020

Essenslieferdienste und -abholung während der Corona-Pandemie verstärken den Einsatz von Einwegverpackungen – Mehrwegbecher und -Boxen mit Pfand bieten abfallarme und hygienisch einwandfreie Alternativen – Befüllung kundeneigener Mehrwegbecher und -boxen ist nicht verboten und weiterhin möglich – Deutsche Umwelthilfe fordert verbindliche Wiederverwendungsquote – Städte und Kommunen sollen Mehrwegsysteme und Gastronomen gezielt fördern

© DUH

Berlin, 4.6.2020: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den zunehmenden Einsatz von to-go-Einwegverpackungen für Speisen und Getränke während der Corona-Krise. Mehrwegbecher und -Essensboxen sind unter Beachtung von Hygieneregeln problemlos nutzbar und ausdrücklich nicht verboten. Weil deren Wiederverwendung besonders klima- und ressourcenfreundlich ist, sollten sie auch während der Corona-Pandemie gegenüber Einwegverpackungen Vorrang haben.

Die DUH fordert Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf, eine verbindliche Quote für Mehrwegbecher und -Essenboxen festzulegen. Städte und Kommunen sollten Mehrwegsysteme und daran teilnehmende Gastronomen gezielt fördern. Aufgrund der Corona-Pandemie werden derzeit besonders viele Speisen und Getränke über Lieferdienste oder zum Mitnehmen auf die Hand herausgegeben. Durch die vielen Pizzakartons, Menüschalen und andere Einwegverpackungen wachsen die Abfallberge an, werden unnötig Ressourcen verbraucht und der Klimawandel angeheizt.

„Mit der eigenen Mehrwegbox oder durch die Nutzung von Mehrwegbechern mit Pfand kann jeder zum Klimaschützer werden. Auch Gastronomen sparen Geld, wenn sie auf die Anschaffung unzähliger Wegwerfverpackungen verzichten. Trotz vollmundiger Umweltversprechungen haben die großen Kaffeehausketten und Bäckereien jedoch bislang kein Mehrwegbechersystem etabliert. Bei Mehrwegboxen für Speisen gibt es ebenfalls noch viel Entwicklungspotential. Einzelne kleinere Mehrwegsysteme sind am Markt, aber kaum ein größerer Anbieter macht mit“, kritisiert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Auch die Städte und Kommunen müssen ihren Beitrag zur Umsetzung von Mehrwegsystemen für Getränkebecher und Menüboxen leisten. Beispielsweise fördert die Stadt Tübingen Gastronomen, die von to-go-Einwegverpackungen auf Mehrwegsysteme umstellen, mit finanziellen Zuschüssen von bis zu 75 Prozent für den Kauf von Mehrweggeschirr und Gewerbespülmaschinen. „Solche beispielgebenden Zukunftsinvestitionen erwarten wir auch von anderen Städten und Gemeinden. Zudem sollte Bundesumweltministerin Svenja Schulze durch Mehrwegquoten eine Verbindlichkeit beim Aufbau von Mehrwegsystemen schaffen. Eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einwegbecher und -Boxen sowie ein erniedrigter Mehrwertsteuersatz könnten Mehrweg ebenfalls fördern“, so Metz weiter.

„Mehrwegbecher und –Essensboxen aufgrund hygienischer Bedenken während der Corona-Pandemie pauschal abzulehnen, ist nicht nachvollziehbar. Gastronomen können bepfandete Mehrwegbecher und -Boxen vom Verbraucher zurücknehmen und in industriellen Spülmaschinen hygienisch einwandfrei reinigen. Der erneuten Verwendung dieser Mehrwegbehältnisse steht nichts im Weg“, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Einschlägige und aktualisierte Hygieneleitfäden des Lebensmittelverbandes Deutschland legen detailliert dar, wie von Verbraucherinnen und Verbrauchern mitgebrachte oder bepfandete Mehrwegbecher und -Menüboxen in Restaurants oder Imbissen hygienisch einwandfrei und kontaktlos wiederbefüllt werden können. Die Lebensmittelhygieneverordnung schließt die Wiederbefüllung mitgebrachter Mehrwegbehältnisse nicht aus.

Schon vor der Corona-Krise fielen pro Jahr rund 155.000 Tonnen Abfall durch to-go-Essensverpackungen an, was einem stündlichen Verbrauch von rund 400.000 Menüschalen entspricht. Auch nach der aktuellen Öffnung vieler Restaurants lassen sich zahlreiche Menschen das Essen lieber liefern oder nehmen aufgrund fehlender Mehrweg-Angebote Getränke und Speisen in Einwegverpackungen auf die Hand mit.

Hintergrund:

Die DUH setzt sich im Rahmen des Projekts „Mehrweg. Mach mit!“ für den Einsatz klimafreundlicher Getränkeverpackungen ein. Das Projekt ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Links:

Kontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

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