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Pressemitteilung

Bäume an Heinz-Brandt-Schule in Weißensee in Gefahr: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Fehlplanung bei Schulbau

Montag, 29.09.2025

• Heinz-Brandt-Schule in Weißensee droht Fällung 100-jähriger Bäume in den Herbstferien, obwohl tragfähige Alternative für Schulausbau vorhanden wäre

• Neue Schulplätze nicht gegen alten Baumbestand ausspielen: Bäume sind Hitzeschützer und müssen mit fehlenden Schulplätzen zusammengedacht werden

• DUH fordert von Senats- und Bezirksverwaltung Stopp der Fällung und Vorgabe von Mindestgrünanteilen auf allen Berliner Schulgeländen

© Tetline

Berlin, 29.9.2025: In Berlin-Weißensee droht der Schulbau an der Heinz-Brandt-Schule zum Paradebeispiel für schlechte Politik zu werden: Obwohl der Bedarf an Schulplätzen seit Jahren bekannt ist, soll nun hektisch gebaut und dabei wertvolles Stadtgrün zerstört werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert, dass das Vorgehen langfristig sowohl Kindern als auch Natur schadet.

Konkret droht die Fällung von acht circa 100-jährigen Bäumen, die im Sommer Schatten spenden und als Aufenthaltsort in den Pausen dienen, sowie der Verlust des Schulgartens – trotz einer guten Alternative. Seit Jahren arbeitet die Schule an einer Lösung, die den wachsenden Bedarf an Schulplätzen und den Erhalt des alten Baumbestandes in Einklang bringt: Gegenüber der Schule befindet sich beispielsweise eine Lidl-Filiale, über der sich eine neu gebaute Schulfläche anbieten würde. Durch den von der Senatsverwaltung genehmigten Ergänzungsbau droht die Schule nun jedoch noch in den Herbstferien im Oktober zur Betonwüste zu werden.

Die DUH fordert die Senats- und Bezirksverwaltung auf, die geplante Fällung sofort zu stoppen und kündigt notfalls rechtliche Schritte an. 

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die Berliner Politik hat jahrzehntelang verschlafen, Schulbau vorausschauend zu planen. In Weißensee wird mit der Brechstange eine schlechte Übergangslösung durchgedrückt – und dafür sollen 100-jährige Bäume fallen. Wer heute Schulplätze schafft, muss dafür sorgen, dass die Schulen noch für die nächsten Jahrzehnte geeignete Bildungsorte sind. Die Heinz-Brandt-Schule droht zu einem Negativ-Beispiel zu werden, unter dem ganze Schülergenerationen leiden werden. Unser Hitze-Check hat gezeigt, dass Berlin jedes bisschen Grün dringend benötigt. Kinder brauchen ein Schulgelände, auf dem sie sich erholen und an heißen Tagen abkühlen können. Wir fordern Senats- und Bezirksverwaltung auf, zusammen mit der Schule eine zukunftsfähige Lösung für die Schulerweiterung zu finden. Frankfurt macht es vor: Die Stadt sorgt mit einer kommunalen Freiraumsatzung dafür, dass bei allen öffentlichen und privaten Neu- und Umbauten Bäume und Grünflächen ebenso eingeplant werden müssen wie bauliche Vorgaben.“

David Kissling, Elternsprecher Heinz-Brandt-Schule: „Vor dem Hintergrund der Klima- und Biodiversitätskrise dürfen solche grünen Oasen, wie sie auf dem Schulgelände der Heinz-Brandt-Schule vorhanden sind, nicht verschwinden! Hitzeschutz, Möglichkeiten für Naturerfahrung im Alltag, gesundes Aufwachsen auch in verdichteten Stadtquartieren – die Liste der Argumente ist lang und allen bekannt. Alle baulichen Maßnahmen sind der Vorsorge und dem Wohl unserer Kinder zu unterstellen. In einem Brief des Regierenden Bürgermeisters von Berlin macht die Senatsverwaltung deutlich, wie sträflich kurzsichtig ihre Pläne sind: Darin nennt der Senat lediglich ein extensives Gründach als konkrete Ersatzmaßnahme für die verlorenen Bäume und den Schulgarten. Außerdem wird nur auf den aktuellen Schulplatzstatus eingegangen, nicht aber, was in drei Jahren der Fall sein wird, wenn der Ersatzbau zur Verfügung steht.“

Kontakt:

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de

David Kissling, Elternsprecher Heinz-Brandt-Schule
gev@hbs-gesamtelternvertretung.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de 

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