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Pressemitteilung

Artenreiche Natur auf Friedhöfen – Deutsche Umwelthilfe zeichnet das EMAS-zertifizierte Friedhofswesen in Tübingen aus

Radolfzell/Tübingen, Mittwoch, 12.03.2008

Tübingen bietet Tieren und Pflanzen durch naturnahes Friedhofs-Management einen Rückzugsraum und schafft einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz – DUH lobt hervorragende Öffentlichkeitsarbeit zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und zeichnet Stadtbaubetriebe als Projekt des Monats März aus

 

© Stadt Tübingen
Fluß der Zeit auf dem Tübinger Friedhof, Bild: Stadt Tübingen

– Tübingen hat 2006 die Friedhöfe im Stadtgebiet zum zweiten Mal durch die europäische Umweltrichtlinie EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifizieren lassen. Damit verpflichten sich die Stadtbaubetriebe als einzige in Deutschland, durch gezielte Maßnahmen mehr Natur in die Friedhöfe einziehen zu lassen. Möglich war dies nur dank des großen Engagements der Mitarbeiter und einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. „Das Ergebnis kann sich bundesweit sehen lassen“, sagte Robert Spreter, Leiter Kommunaler Umweltschutz der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), bei der Preisübergabe. „Für viele einheimische Pflanzen und Tiere sind Friedhöfe zum Lebensraum in der Stadt geworden. Tübingen schafft durch sein Friedhofsmanagement einen Rückzugsraum für die Natur in der Stadt, schärft das Bewusstsein der Bevölkerung bei der Grabpflege und spart zudem noch Kosten für den geringeren Arbeitsaufwand.“ Die Deutsche Umwelthilfe e. V. zeichnet die Stadt Tübingen daher als Projekt des Monats März im Rahmen ihrer Initiative „Grün in der Stadt“ aus.

Friedhöfe sind wertvolle Naturflächen in Städten. Je intensiver die Grab- und Flächenpflege jedoch betrieben wird, desto eingeschränkter sind die Lebensraumbedingungen für Pflanzen und Tiere. Die Tübinger Stadtbaubetriebe bemühen sich bereits seit Jahren erfolgreich um mehr Artenreichtum und Natur auf den Friedhöfen und haben sich 2002 zum ersten Mal nach den EMAS-Richtlinien zertifizieren lassen. Seitdem hat die Stadt weitere Renaturierungsvorhaben umgesetzt: Zahlreiche Wege wurden entsiegelt, so dass Regenwasser wieder in den Boden sickern kann.  Die Pflege der ungenutzten Grünflächen wurde extensiviert und Nist- und Brutplätze für Höhlenbrüter geschaffen. Mit Erfolg: Auf dem Stadtfriedhof hat sich eine Dohlenkolonie angesiedelt, in abgestorbenen Bäumen - dem für Artenreichtum wertvollen Totholz - nisten Spechte und Käuzchen. Insgesamt hat Tübingen 13 Friedhöfe mit einer Fläche von 27 Hektar in die Renaturierung einbezogen.

Die Umstellung auf das neue Pflegekonzept bedurfte von Anfang an einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zu finden und sie für die Umsetzung der ökologischen Ziele zu gewinnen. Nur mit ihrer Hilfe konnte schließlich der Düngemittelverbrauch reduziert und eine naturnahe Friedhofsbegrünung umgesetzt werden. Die Stadt hat mit Informationsblättern zum Beispiel dafür geworben, den Anteil der Dauerbepflanzungen gegenüber Wechselbepflanzungen zu erhöhen und das Grabsteinrecycling auf dem historischen Stadtfriedhof zu nutzen. Zudem wurde die Urnengemeinschaftsgrabstätte „Fluss der Zeit“ als eine natürlich gestaltete Anlage mit heimischen Pflanzen und Naturmaterialien verwirklicht, statt wie üblich als graue Wand aus Beton. Langfristig wollen die Stadtbaubetriebe den Wasserverbrauch vermindern und einen „restmüllfreien Friedhof“ schaffen.Ziele des Gesamtkonzepts stellt die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern außerdem in einer Umwelterklärung dar und vermittelt sie über das Internet und die Presse.

Für Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer ist die Auszeichnung ein Ansporn für die weitere Arbeit. „Wir hoffen auf zahlreiche Nachahmer, die unserem Beispiel folgen. Aus Sicht der Stadt ist das Projekt ein voller Erfolg. Für die Bürgerinnen und Bürger ist ein naturnaher Naherholungsraum entstanden, zu dessen Reiz die Artenvielfalt beiträgt“, so Palmer bei der Preisübergabe.

Fotos zum Projekt finden Sie im Internet unter http://www.duh.de/1778.html

„Grün in der Stadt“

ist ein Projekt der Deutschen Umwelthilfe e.V., das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert wird. Kooperationspartner sind der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), das COmpetence NeTwork URban ECology (CONTUREC), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Deutsche Städtetag (DST). Die DUH zeichnet 2008 jeden Monat ein Projekt aus, das ökologisches Grünflächenmanagement auf beispielhafte Weise verwirklicht. Bewerbungen sollten spätestens bis Mitte des Jahres 2008 bei der DUH eingereicht werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.stadt-gruen.de

Für Rückfragen:

Robert Spreter
Deutsche Umwelthilfe e.V., Kommunaler Umweltschutz, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell
Mobil: 0151 55016959, Tel.: 07732 9995 -30, Fax: 07732 9995 -77, E-Mail: spreter@duh.de

Helmut Bürger
Fachbereich 9 Tiefbau der Stadt Tübingen, Brunnenstraße 3, 72074 Tübingen
Tel.: 07071 204-2454, Fax: 07071 204-2379, E-Mail: helmut.buerger@tuebingen.de

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