Pressemitteilung
Anstatt Klimakiller-Tankrabatt: Deutsche Umwelthilfe fordert Energiegeld für Geringverdiener und Tempolimit für wirksame Reduktion des Ölverbrauchs
Berlin, 18.3.2022: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt davor, einen milliardenschweren „Klimakiller-Tankrabatt“ zu gewähren und dadurch vor allem Gutverdienende mit ihren PS-starken und spritdurstigen Fahrzeugen sowie Mineralölkonzerne zu belohnen und die Klimakrise weiter anzuheizen.
Den von der FDP geforderten Tankrabatt kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „FDP-Finanzminister Lindner will offensichtlich Steuermilliarden vor allem an Gutverdienende mit ihren übermotorisierten und spritdurstigen SUV verteilen. Ein Großteil des geforderten Tankrabatts erhöht die Profite der Mineralölkonzerne. Wir müssen den Verbrauch fossiler Kraftstoffe dringend reduzieren. Der aktuelle Spritpreis führt interessanterweise nicht einmal zu einer freiwillig langsameren Geschwindigkeit. Das ‚Schaurasen gegen den Klimaschutz‘ geht unverändert weiter. Mit Tempo 100 auf Autobahnen und Tempo 80 außerorts – so wie 1973 bei der ersten Ölkrise – sparen die Autofahrerinnen und Autofahrer außerdem deutlich mehr als durch einen Tankzuschuss von 40 Cent pro Liter und es ist kostenlos. Die Subventionierung von Diesel und Benzin heizt das Rasen gegen den Klimaschutz auf deutschen Straßen hingegen weiter an und macht spritdurstige SUV-Neuwagen noch attraktiver.“
Wer 80 km/h außerorts und 100 km/h auf der Autobahn fährt, spart gegenüber 100 km/h außerorts und 130 km/h auf der Autobahn 25 Prozent Sprit ein. Bei 2,40 Euro pro Liter entspricht dieser Effekt 60 Cent und damit deutlich mehr als der diskutierte Tankzuschuss von 40 Cent.
Zu den hohen Energiekosten erklärt Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Was vor allem einkommensschwache Menschen gerade umtreibt, sind die steigenden Heizkosten. Herr Lindner sollte seinen Ehrgeiz in Sachen unbürokratische Hilfen darauf konzentrieren, diesen Menschen zu helfen, anstatt milliardenschwere Ölkonzerne zu unterstützen. Es ist außerdem wichtig, die Energieverbräuche in Gebäuden durch eine Sanierungswelle zu senken. Wir brauchen über die Sommermonate zur dauerhaften Reduktion des Energieverbrauchs ein Sofortprogramm für öffentliche Gebäude und wir sollten mit Schulen und Kindergärten beginnen. Dadurch lassen sich CO2-Emissionen und Energiekosten langfristig reduzieren und die strukturelle Abhängigkeit von Energieimporten wird verringert. Neben schneller Hilfe ist jetzt auch Weitsicht gefragt. Die 20 Milliarden Euro Steuergeld, die der Finanzminister durch die Absage des Tankrabatts spart, kann er stattdessen in die Sanierung von Gebäuden investieren.“
Kontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
DUH Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de