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Eine aktuelle DUH-Befragung von Lebensmittel-Einzelhändlern bringt ans Licht: Edeka, Netto und einige andere schummeln sich um Haaresbreite am geltenden Verbot vorbei und setzen weiterhin auf den Verkauf von Plastiktüten. Fordert Umweltministerin Lemke jetzt auf, sich für ein funktionierendes Plastiktüten-Verbot und ein endgültiges Aus für die Wegwerftüten einzusetzen! 
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Sehr geehrte Frau Ministerin Lemke,

pro Minute gehen in Deutschland Tausende umweltschädliche Plastiktüten über die Ladentheken. Schätzungen zufolge sind das pro Jahr insgesamt irrsinnige 3,8 Milliarden Tüten, die nach kürzester Nutzungsdauer zu Müll werden, Ressourcen verschwenden und die Umwelt verschmutzen. Trotz des bestehenden Plastiktütenverbots hat sich der Handel ein Schlupfloch in der Gesetzgebung zu Nutze gemacht und bietet unbehelligt weiter umweltschädliche Plastiktüten mit Einweg-Charakter an. Im Jahr 2022 empfinden wir es als vollkommen inakzeptabel, dass die Politik es noch immer nicht geschafft hat, dieses umweltschädliche und ressourcenfressende Produkt komplett vom Markt zu verbannen.

Frau Lemke, deshalb fordern wir Sie auf: Machen Sie Schluss mit dem Plastiktütenwahnsinn! Lassen Sie sich vor allem nicht länger vom Handel an der Nase herumführen und setzen Sie sich für ein ECHTES Verbot ein.

Das geltende Verbot wird von vielen Handelsketten mit einem einfachen Trick umgangen: Da es sich auf Tüten mit einer Wandstärke von 15 bis unter 50 Mikrometern bezieht, verkauft der Handel seine Plastiktüten einfach minimal dicker. Mit 50 oder 60 Mikrometern fallen diese dann nicht mehr unter das Verbot – sind für normale Verbraucherinnen und Verbraucher aber von den Vorgängermodellen kaum zu unterscheiden und auch sonst nichts anderes als die Tüten zuvor auch: ein umweltschädliches Produkt mit Einweg-Charakter. Nur jetzt um Haaresbreite dicker und damit noch umweltschädlicher.
Auch die besonders leichten „Hemdchen-Beutel“ von unter 15 Mikrometern, die man aus der Gemüse- und Obstabteilung kennt, können trotz Plastiktütenverbot leider weiterhin angeboten werden – obwohl sie viel zu häufig als „blow trash“ in der Umwelt landen.

Dass der Handel von sich aus an dieser Praxis nichts ändern wird, belegt die aktuelle Abfrage der Deutschen Umwelthilfe: Egal ob Edeka, Müller, Netto, Norma oder Rossmann – kein einziger dieser befragten Händler hat zugestimmt, die entsprechenden Plastiktüten aus dem Sortiment zu nehmen! Auf die Spitze treibt es die Handelskette EDEKA, die ihre dünnen Tüten auch noch als vermeintliche Mehrwegtaschen vermarktet und sie für etwas Besonderes hält. Das ist unverschämtes Greenwashing!

Sie selbst haben das Vorgehen der Märkte im Juni wie folgt kommentiert: „Das geltende Recht an der Nase herumzuführen, indem sie [die Unternehmen, Anm. d. Red.] Einwegtüten einfach minimal dicker machen, schadet der Umwelt. Ich hoffe, dass es nicht schon wieder eine gesetzliche Regelung braucht.“

Frau Lemke, das Verhalten der Händler zeigt klar: Es braucht weitere gesetzliche Regelungen. Konkret fordern wir von Ihnen:

1.    Machen Sie kurzlebige Tüten durch eine Abgabe unattraktiv!
Alle Einwegplastiktüten mit einer Wandstärke von unter 120 Mikrometer müssen sofort durch eine Abgabe so unattraktiv gemacht werden, dass sie schon von selbst keiner mehr nutzt. Wir fordern eine Abgabe von mindestens 50 Cent auf diese Tüten!

2.    Setzen Sie sich für eine Ausweitung des Plastiktüten-Verbots auf EU-Ebene ein!
Laut EU-Plastiktüten-Richtlinie sind aktuell nur Tüten mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometer verboten. Indien, wo bald Tüten unter 120 Mikrometer verboten sind, ist da schon weiter. Erst Tüten mit mehr als 120 Mikrometer erfüllen, laut Einschätzung der DUH-Expert:innen, klar den Anspruch an eine Mehrwegtasche. Machen Sie sich im Ministerrat und bei der EU-Kommission für eine zeitnahe Ausweitung des EU-Plastiktütenverbots auf alle Tüten unter 120 Mikrometer stark.

Frau Lemke, die Plastiktüte ist DAS Symbol für die Vermüllung unserer Umwelt. Ruanda ist schon seit mehr als 10 Jahren plastiktütenfrei. Stellen Sie jetzt die notwendigen Weichen dafür, dass die Einweg-Tüte in Zukunft auch in Deutschland ein für alle Mal der Vergangenheit angehört!

 

Häufig gestellte Fragen zu Tüten

Nein. Nur weil eine Tüte sich theoretisch mehrfach nutzen lässt, macht das aus ihr nicht zwangsläufig eine Mehrwegtragetasche. Zwar kann rein theoretisch eine Plastiktüte mit Einweg-Charakter bei entsprechender Vorsicht mehrfach genutzt werden, dies allerdings in der Regel nur sehr eingeschränkt. Sie eignen sich eher nicht für einen häufigen Transport von Waren, weil sie schnell einreißen und dann nicht mehr brauchbar sind. Eine besonders häufige Wiederverwendung muss aber der Anspruch an eine Mehrwegtragetasche sein, um so den größtmöglichen Umweltentlastungseffekt zu erzielen.

Aus Sicht unserer DUH-Experten muss eine Mehrwegtragetasche so hochwertig verarbeitet und stabil sein, dass sie ohne Probleme eine dreistellige oder mindestens eine hohe zweistellige Anzahl an Wiederverwendungen ermöglicht. Auch sollte der Transport von schweren und kantigen Produkten bzw. Verpackungen in Mehrwegtragetaschen problemlos und ohne Beschädigungen der Tragehilfe viele Male möglich sein.

Damit eine Mehrwegtragetasche ökologisch besser abschneidet als eine Einweg-Plastiktüte, ist eine Mindestanzahl an Wiederverwendungen notwendig. Mehrwegtragetaschen benötigen aufgrund ihrer stabileren Verarbeitung mehr Material und Energie zur Herstellung. Der Anbau klassischer Materialien für Mehrwegtragetaschen, wie z. B. Baumwolle oder Flachs, verbraucht Wasser und Energie. Um diesen „ökologischen Rucksack“ abzubauen, müssen Baumwollbeutel mindestens 32 Mal wiederverwendet werden, um besser als Einweg-Plastiktüten abzuschneiden. Mehrwegtragetaschen auch aus Kunststoffen wie Polypropylen, Polyester oder Polyethylenterephthalat (PET) können aufgrund ihres geringeren „ökologischen Rucksacks“ bereits nach drei Nutzungen umweltfreundlicher sein als eine Einweg-Plastiktüte aus Polyethylen.

Zusätzlich werden viele Mehrwegtragetaschen aus Recyclingmaterial hergestellt, was deren Umweltauswirkungen aus der Produktion weiter verringert.

Wir fordern den Handel auf, Plastiktüten mit Einweg-Charakter aus dem Sortiment zu nehmen und damit ihren Beitrag zur Eindämmung der Müll-Flut zu leisten. Plastiktüten einfach etwas dicker zu machen, damit sie nicht unter die deutsche Verbotsregelung fallen, ist das genaue Gegenteil von dem, was wir brauchen: Abfallvermeidung, Ressourcenschonung, Klimaschutz und eine saubere Umwelt. Noch dreister ist es, wie beispielsweise Edeka, Plastiktüten mit Einweg-Charakter als wiederverwendbar zu bewerben und als umweltfreundlich darzustellen. Dieses Greenwashing muss sofort aufhören.  Stattdessen sollten wirkliche Mehrwegtragetaschen angeboten und deren Nutzung gefördert werden.

Da auch nach dem Plastiktütenverbot deutsche Händler weiterhin massenhaft dünne Plastiktüten anbieten, muss die Bundesregierung dringend einschreiten. Laut EU-Plastiktüten-Richtlinie dürfen aktuell nur Tüten mit einer Wandstärke zwischen 15 und unter 50 Mikrometer verboten werden. Der obere Wert des Regelungsbereichs ist allerdings zu niedrig angesetzt. Indien zeigt, wie es richtig geht: Dort sind ab Dezember 2022 alle Plastiktüten mit einer geringeren Wandstärke als 120 Mikrometer verboten. Erst Tüten mit dieser Wandstärke erfüllen klar den Anspruch an eine Mehrweg-Tragetasche. Aber auch die untere Grenze der Verbotsregelung muss angepasst werden, denn für Hemdchen- oder Knotenbeutel darf es zukünftig keine Ausnahmen mehr geben. Die Anpassung der Plastiktüten-Richtlinie kann jedoch nur auf europäischer und nicht auf nationaler Ebene vorgenommen werden. Deshalb fordern wir Bundesumweltministerin Steffi Lemke dazu auf, sich im EU-Ministerrat und bei der EU-Kommission für eine umgehende Anpassung der Plastiktüten-Richtlinie stark zu machen.Umweltministerin Lemke kann aber auch auf nationaler Ebene sofort handeln. Sie kann dünne Plastiktüten durch eine Abgabe von 50 Cent so unattraktiv machen, dass sie nicht mehr genutzt werden. Die Einnahmen sollten zur Finanzierung von Projekten und Kampagnen zur Abfallvermeidung eingesetzt werden.

 

 


Wer umweltbewusst einkaufen will, sollte wiederverwendbare Mehrwegtragetaschen nutzen. Alternativ können auch der Rucksack, eine Klappkiste oder der Fahrradkorb genutzt werden. Wichtig ist eine häufige Wiederverwendung!

Weitere Tipps zur Vermeidung von Tüten mit Einweg-Charakter:

  • Für Spontaneinkäufe z. B. einen faltbaren Polyester-Beutel in die Tasche packen. Er ist leicht und nicht größer als eine Packung Taschentücher.
  • Nach Möglichkeit unverpackt kaufen und lose Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Backwaren in eigenen Mehrwegnetzen und Tüten einpacken.
  • Ungefragtes Einpacken von Waren in Papier- oder Plastiktüten an Kasse oder Theke ablehnen.
  • Andere Menschen auf das Problem zu vieler Plastik- und Papiertüten aufmerksam machen.

Und hier unseren offenen Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke unterzeichnen!



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