Ulla Gahn
"Über Klimaschutz wurde genug geredet, jetzt müssen Taten folgen", dachte sich Ulla Gahn Anfang des Jahres und entschied sich kurzerhand für "Weltverbesserung sofort und hausgemacht". Sie wechselte selbst zu Ökostrom und um andere ebenfalls von dieser Idee zu überzeugen, veranstaltete sie fortan "Stromwechselpartys". Zuerst zu Hause für ihren Bekanntenpreis, dann öffentlich in Leipzig, dann in anderen Städten und irgendwann "deutschlandweit" und für alle Interessierten. Sie weiß, oft ist es nur Trägheit, die Menschen davon abhält, aktiv für den Klimaschutz einzutreten.
Auf den Partys, die einen erstaunlichen Zuspruch erleben, nimmt sie den Menschen auf erfrischende Weise tief sitzende Ängste vor einem Stromanbieterwechsel und gibt ihnen die Möglichkeit, selbst zur Tat zu schreiten. Sie organisiert ehrenamtlich und unentgeltlich und hinterlässt in jeder Stadt eine Gruppe nachhaltig informierter Ökostrom-Fürsprecher. Binnen Wochen wurde Ulla Gahn zu einer Art "Ikone des Stromanbieterwechsels" und Expertin in Sachen "sauberer Strom". Sie empfiehlt: Wenn schon wechseln, dann gleich zu sauberem Strom, das heißt zu einem der vier unabhängigen deutschen Ökostrom-Anbieter, die ausschließlich geprüften sauberen Strom verkaufen. Diese werden auch vom Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen", das von der Deutschen Umwelthilfe initiiert wurde, empfohlen.
Der erste Deutsche Klimaschutzpreis 2007 setzt mit seiner alleinigen Preisträgerin Ulla Gahn ein Zeichen für "praktischen Klimaschutz" und bürgerschaftliches Engagement. Der Preisträgerin ist es gelungen, mit einer so einfachen wie genialen Idee eine regelrechte Wechselstimmung auch außerhalb des umweltbewegten Umfelds auszulösen. Mit ihrem außergewöhnlichen Engagement steht sie in hervorragender Weise für den Charakter, den der Preis auch in Zukunft erhalten soll.