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Warum Bioabfall trennen?

Bio ist mehr, als man denkt: Die organischen Abfälle machen 30 bis 40 Prozent der gesamten Haushaltsabfälle in Deutschland aus. Landen diese in der Biotonne und werden anschließend in Biogasanlagen verarbeitet, dann kann aus Küchenabfällen, Gartenschnitt und Co. wertvoller Kompost für die Landwirtschaft sowie umweltfreundliche Energie gewonnen werden. Bioabfälle ersetzen so die energieintensive Herstellung von Kunstdüngern und fossile Energieträger.

Derzeit landen Bioabfälle oft im Restmüll statt in der Biotonne und werden anschließend verbrannt. Mehr als 5 Millionen Tonnen wertvoller Bioabfälle gehen so jährlich ungenutzt verloren. Eine konsequente und verbraucherfreundliche getrennte Sammlung dieser Bioabfälle könnte deutschlandweit pro Jahr etwa 760.000 Tonnen CO2-Emissionen und 40.000 Tonnen Mineraldünger einsparen. Gerade organische Dünger, die z.B. aus Bioabfällen erzeugt werden, haben einen besonderen Wert für die Fruchtbarkeit von Böden. Zusätzlich könnten mit der Vergärung der Bioabfälle aus dem Restmüll jährlich bis zu 680 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt werden. Diese positiven Effekten auf die Umwelt und das Klima zeigen wie entscheidend eine getrennte Sammlung von Bioabfällen ist.

Alle Kommunen müssen Bioabfallsammlung anbieten

Seit dem 1. Januar 2015 sind Städte und Gemeinden in Deutschland verpflichtet, ihren Einwohnern ein System zur Getrenntsammlung von Bioabfällen aus Haushalten, also von Küchen- und Gartenabfällen, bereitzustellen. Nach DUH-Recherchen gibt es in 18 Landkreisen und kreisfreien Städten noch immer keine getrennte Bioabfallsammlung. In 30 weiteren Kommunen gibt es nur sogenannte Bringsysteme, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihren Bioabfall zu Kompostierungsanlagen, Wertstoffhöfen oder Sammelbehältern im öffentlichen Raum bringen müssen.

Wussten Sie’s schon?

Aus einer Tonne Bioabfall entsteht in zehn bis zwölf Wochen 350-450 Kilogramm Kompost. Dieser könnte ungefähr 10 kg aufwendig hergestellten Kunstdünger ersetzen. Zudem können durchschnittlich bis zu 130 Kubikmeter Biogas aus einer Tonne Bioabfall gewonnen werden, dies ersetzt 78 Liter Heizöl.

Durch solche verbraucherunfreundlichen Sammelsysteme landet der Bioabfall auch weiterhin zu großen Teilen im Restmüll. Auch in Regionen, in denen Biotonnen angeboten werden, fehlt häufig der Benutzungszwang, sodass die Tonnen nicht flächendeckend zur Sammlung bereitstehen. Damit die Sammlung so komfortabel wie möglich ablaufen kann, sollten geeignete Sammelbehältnisse für zu Hause bereitgestellt oder empfohlen werden.

Viele Abfälle, die eigentlich in die Biotonne gehören, lassen sich vermeiden. Das gilt insbesondere für Lebensmittel. Daher ist unser erster Tipp: Prüfen Sie, ob der vermeintliche Biomüll tatsächlich ein Fall für die Tonne ist. Grundsätzlich darf alles, was pflanzlicher Herkunft ist, über die Biotonne entsorgt werden. Dazu gehören neben Küchen- und Speiseresten auch Grün- und Gartenabfälle.

Diese Abfälle sind in der Regel zur Entsorgung in der Biotonne geeignet:

  • Pflanzliche Speisereste
  • Gemüseschalen und -reste (Achtung: Die Aufkleber auf Obst und Gemüse müssen vor der Entsorgung entfernt werden.)
  • Obstkerne und -schalen (auch von Zitrus- und Südfrüchten wie Bananen)
  • Kaffeesatz und -filtertüten
  • Teebeutel (ohne Klammer)
  • Gartenabfälle – einige Kommunen bieten separate Entsorgungsmöglichkeiten für Grünabfälle an. Größere Mengen können in jedem Fall bei der örtlichen Sammelstelle abgegeben werden.
  • Topfpflanzen (auch mit Erde, aber ohne Topf)
  • Schnittblumen
  • Rinden
  • Reste von Brot und Backwaren
  • Eierschalen (für die Biotonne meistens kein Problem, für den heimischen Kompost aber ungeeignet)
  • Küchentücher aus Papier (Achtung: Sind die Tücher besonders reißfest oder parfümiert? Dann besser im Restmüll entsorgen.)
  • Bioabfall-Sammeltüten aus Papier
  • Nussschalen
  • Haare
  • Federn
  • Sägespäne (von unbehandeltem Holz)

Bei diesen Lebensmitteln reichen die Zersetzungsprozesse in einer Kompostierungsanlage im Regelfall nicht aus. Sie sollten nur bei Vorhandensein einer Vergärungsanlage im Bioabfall landen. Informieren Sie sich über die Zulässigkeit der folgenden Abfälle für die Biotonne bei Ihrem örtlichen Entsorger:

  • Fleisch
  • Knochen
  • Kleintierstreu (nur aus biologisch abbaubarem Material)
  • Sammeln Sie Ihren Bioabfall im Haushalt bestenfalls ohne Tüte in einem gut zu reinigenden Gefäß. Wenn erforderlich, können Sie das Sammelgefäß mit gewachsten oder ungewachsten Papiertüten oder Küchenpapier auskleiden.
  • Saugendes Material wie Küchenpapier oder Eierkartons können in der Biotonne Flüssigkeit binden und so dazu beitragen, Gerüche zu mindern.
  • Speisereste, insbesondere Fleisch- und Fischreste, können in Papier eingewickelt werden, um Geruchs- und Schimmelbildung und Madenentwicklung zu vermeiden.
  • Tonnendeckel mit Essigmischung besprühen, um Insekten fernzuhalten.

Achtung bei „kompostierbaren“ Plastiktüten!

Manche Plastiktüten werden mit den Worten „kompostierbar“ bzw. „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet und erwecken den Eindruck für die Sammlung von Bioabfall geeignet zu sein. Tatsächlich akzeptieren jedoch lediglich 12 Prozent der Kommunen kompostierbare Plastiktüten zur Bioabfallsammlung. Die meisten Kompostierungsanlagen haben mit diesen Bioplastikprodukte jedoch große Probleme: In den Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen zersetzen sich die „biologisch abbaubaren“ Plastiktüten häufig nicht ausreichend und müssen deshalb aussortiert und teuer entsorgt werden. Besser geeignet sind Papiertüten, oder der Eimer wird direkt in die Biotonne entleert. In jedem Fall gilt aber: Verpackungen aus Bioplastik sind keine umweltfreundliche Alternative und sind für die Biotonne verboten.

Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

  • Die flächendeckende Umsetzung der Getrenntsammlung von Bio- und Grünabfall in ganz Deutschland durch die Einführung einer Biotonnen-Pflicht in allen Kommunen. Die Biotonne sollte allen Haushalten kostenlos zur Verfügung stehen und sich über die Restabfallgebühren finanzieren.
  • Die Umsetzung der Getrenntsammlung von Bio- und Grünabfall durch ein „Holsystem“. Als Bringsystem konzipierte zusätzliche Sammelstationen können für Grünschnitt oder Laub eine sinnvolle Ergänzung sein, aber nicht als Ersatz für eine Bioabfalltonne.
  • Die Steigerung der gesammelten Bio- und Grünabfallmenge sollten sich, je nach Struktur der Einzugsgebiete (ländlicher Raum, Städte und Metropolregion), am Niveau der besten Städte und Kommunen orientieren.
  • Verbesserung und Intensivierung der Abfallberatung zur getrennten Sammlung von Bioabfällen durch die Kommunen. Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen zum Nutzen der getrennten Bioabfallsammlung und das Angebot verbraucherfreundlicher Vorsortiergefäße.
  • Die Kommunen und Landkreise sollen dafür sorgen, durch Aufklärungsarbeit und Kontrollen die Qualität der getrennten Bioabfallsammlung zu verbessern und den Störstoffanteil zu senken.
  • Soweit die öffentlich-rechtlichen Gebietskörperschaften sich der gesetzlichen Getrenntsammlungspflicht verweigern, sollten die zuständigen Aufsichtsbehörden rechtliche Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz und die EU-Abfallrahmenrichtlinie müssen konsequent umgesetzt werden.

Kontakt

Copyright: © Heidi Scherm

Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
E-Mail: Mail schreiben

Copyright: © DUH / Klein

Elena Schägg
Teamleiterin Verpackungen
E-Mail: Mail schreiben

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