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Für die Zukunft: Aus Erdgas aussteigen

Gas kommt in vielfältigen Bereichen zur Anwendung: zum Heizen, zur Stromerzeugung, als Antrieb für Fahrzeuge oder als Grundstoff der Industrie und für Hochtemperaturprozesse. Setzen wir hier wie bisher auf Erdgas, werden wir die weitere Überhitzung des Klimas nicht stoppen können.

Bei der Nutzung von Erdgas wird in der Regel weniger CO2 ausgestoßen als bei Kohle und Öl. Allerdings kommt es bei der Förderung und in der Lieferkette von Erdgas zu Emissionen von Methan, das einen erheblichen Treibhausgaseffekt mit sich bringt. Für das Ziel der Klimaneutralität müssen wir also auch aus Erdgas aussteigen.

Eine klimafreundliche Alternative ist grüner Wasserstoff, der aus erneuerbarem Strom über das Elektrolyse-Verfahren erzeugt wird. Das Verfahren ist auch unter dem Begriff Power-to-Gas bekannt. Sogenannter „blauer Wasserstoff“ ist dagegen der falsche Weg. Hierbei handelt es sich um Erdgas, bei dem der Kohlenstoff in einem Verfahren namens Dampfreformation abgeschieden und gespeichert wird (Carbon Capture and Storage, CCS). Übrig bleibt Wasserstoff. Dieses Verfahren ist jedoch mit einem hohen Energieaufwand, klimaschädlichen Methanemissionen sowie hohen Risiken verbunden.

Grünen Wasserstoff gezielt einsetzen

So viel Gas, wie wir heute verbrauchen, können wir nicht erneuerbar herstellen. Denn wir brauchen den erneuerbaren Strom vor allem für unser Stromsystem. Zudem ist die Umwandlung in grünen Wasserstoff mit Verlusten verbunden. Grüner Wasserstoff wird also ein teures und knappes Gut sein. In der Folge werden die heutigen Erdgasnutzer nicht die zukünftigen Anwender von grünem Wasserstoff sein.

Nein zu LNG-Terminals!

Obwohl wir aus fossilem Gas aussteigen müssen, werden immer noch neue Pipelines, LNG-Terminals etc. für fossiles Gas gebaut - ohne Blick auf die Klimaziele und nicht selten mit staatlicher Unterstützung. Das muss sich ändern. Neue Gasinfrastruktur darf nur genehmigt werden, wenn sie für erneuerbares Gas da ist.

© Sean C Hannon

Klimaschutz heißt Erdgas-Ausstieg

Experten erläutern im Hintergrundpapier, warum mit Erdgas am Klimaschutz vorbeigeplant wird.

Methanemissionen berücksichtigen

Bei der Bewertung der Klimabilanz von Erdgas muss der gesamte Weg von der Förderung bis zur Verbrennung betrachtet werden. Dazwischen gibt es Schritte wie die Produktion, den Transport in Pipelines und die Verteilung in Verteilnetzen. Das ist energieintensiv und es entweicht auch immer wieder Erdgas direkt in die Atmosphäre. Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan, das eine mehr als 80-fache Klimawirkung im Vergleich zu CO2 aufweist. Schon die Leckage kleiner Mengen Methan hat deshalb eine große klimaschädigende Wirkung. Solche Methanemissionen gilt es zu vermeiden in der verbleibenden Zeit, die Erdgas noch zum Einsatz kommen darf.

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